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Schluss mit Achterbahn?

Bolz: Der Photovoltaikmarkt ist wie eine Achterbahnfahrt. Immer wenn die nächste turnusmäßige Kürzung der Einspeisevergütung vor der Tür steht, kommt es zu einem ungeheuren Boom und wenn dann der Stichtag vorüber ist, fällt alles erst mal in sich zusammen.

Schlattmann: Das belegen in der Tat auch die Anmeldezahlen der Bundesnetzagentur. Allein letzten Dezember wurden demnach rund 3000 MWp Leistung installiert. Übers ganze Jahr hinweg wird der Zubau jedoch nur auf 7500 MWp geschätzt. Allein im Dezember wurden also 40% der Jahresleistung installiert. Der Vergleich mit der Achterbahn ist deshalb noch untertrieben.

Bolz: Diese Jahresendrallye wurde zusätzlich von der Diskussion befeuert, ob die Solarförderung bei ­Erreichen einer bestimmten Grenze gedeckelt werden soll. Da verspricht die Idee, dass die Einspeisevergütung künftig monatlich in kleineren Schritten abgesenkt werden soll, eine stabilere und gleichmäßigere Marktentwicklung. Das hat Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen kürzlich mit den Spitzenvertretern der PV-Branche diskutiert.

Schlattmann: Und wie es scheint, gibt es wohl weitgehende Zustimmung hierfür. Da sind sich diesmal sogar der Bundesumweltminister und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) einig. Nur Wirtschaftsminister Rösler und auch einige Unionspolitiker schießen mächtig dagegen. Dieses Gezerre um die Deckelung der installierten Leistung stört natürlich sehr. Für die Branche wäre ein Problem gelöst, wenn Röttgen durchkäme.

Bolz: So recht glaube ich nicht daran, dass Röttgen sich durchsetzt. Es wird wohl bei den wenig kalkulierbaren Förderbedingungen bleiben. Leider ist das – auch wenn man sich die Entwicklung anderer Fördermaßnahmen zur Energieeinsparung anschaut – genau die Form von Kontinuität, die sich über alle Regierungswechsel der letzten Jahre hinweg als einzige verlässliche Größe gezeigt hat.

Schlattmann: Für die PV-Branche gibt es dennoch einen Lichtblick. Dieses Jahr sollen die Kosten für PV-Strom das Preisniveau für den Strombezug aus dem Netz für Endkunden erreichen. Damit ist Solarstrom in der Herstellung zwar immer noch um ein Vielfaches teurer als der Strom von Großkraftwerken, aber für den Endkunden wird der Eigenverbrauch ab 20 Cent je kWh auch wirtschaftlich interessant.

Bolz: Und damit werden auch die Konzepte für den Eigenverbrauch wie Stromspeicher, Wärmespeicher, Smart Home und viele andere Ideen marktrelevant. Hier steht ein Umbruch bevor und die PV-Technik wird durch die Integration in die Anlagentechnik insbesondere für das SHK-Handwerk weitaus interessanter als bisher.

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