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Offensive für Kompetenz

Messen sind wichtige Stimmungsbarometer und geben außerdem oft Aufschluss darüber, ob und wie sich eine Branche auf neue Entwicklungen einstellt. Und: Sie liefern zumindest Anhaltspunkte für Bereitschaft und Fähigkeit der Akteure, sich schon heute intensiv mit dem Geschäft von morgen zu befassen. Gründe genug, um den etablierten Veranstaltungen in Essen und Nürnberg, die die Regionalmessen einläuten, eine starke Besucherfrequenz gerade aus den Reihen des Fachhandwerks zu wünschen.

Die Sanitärwirtschaft steht auf den ersten Blick zweifellos gut da. Im Inland setzte sich der kontinuierliche Aufschwung 2011 fort, und auch für 2012 überwiegen die positiven Prog­nosen. Eigentlich paradox, aber wahr: Die Branche spürt „dank“ der verbreiteten generellen Unsicherheit Rückenwind. So beschäftigt die Deutschen seit vielen Monaten die bange Frage: „Wie stabil ist der Euro?“ Da sie dar­auf bisher offenbar höchst unbefriedigende Antworten erhalten, schaffen sie selbst beruhigende Fakten. Eine Konsequenz: Sie entdecken die eigenen Immobilien als Garanten für dauerhafte Geld- und Lebensqualität – und investieren deshalb lieber in moderne Bäder. Zudem sorgt, um nur ein Gebiet zu nennen, das aus dem demografischen Wandel resultierende erhebliche Marktpotenzial mittel- und langfristig für günstige Perspektiven.

Das Badgeschäft also ein problemloser Selbstläufer? Keineswegs. Erstens kann sich das konjunkturelle Blatt ganz schnell wenden. Zweitens geht es im Rahmen des Wandels vom Verkäufer- zum Käufermarkt entscheidend darum, ob die Verbraucher noch bereit sind, den Branchen-Mehrwert in punkto Leistungen, Service und Qualität zu honorieren – sprich, adäquate Preise zu bezahlen. Speziell der Dumping-Wettbewerb aggressiver Online-Shops verschärft die Situation extrem. Der Versuch, Niedrigpreise mit Niedrigpreisen zu kontern, kommt für den dreistufigen Vertriebsweg ohnehin nicht in Frage. Stattdessen muss es gelingen, Bauherren und Renovierer durch komplette Kompetenz zu begeistern. Das Motto dieser Offensive lautet: „Die Profi-Schiene bietet den Kunden mit den besten Produkten und dem besten Personal den besten Weg zum besten Bad.“

Genau darauf zielt das Konzept des 8. bundesweiten „Tag des Bades“, der am 15. September 2012 stattfindet. Die Vorarbeiten haben ein konkretes Stadium erreicht, sodass die Betriebe – egal, ob mit oder ohne eigene Ausstellung – zu einem sehr frühen Zeitpunkt über die nötigen Informationen und Instrumente verfügen werden. Bereits in dieser SBZ gibt es wichtige Eckdaten – zentrales Aktions­motiv inklusive. Die einzige gemeinsame Publikumsveranstaltung der Sanitärbranche verdient volle Unterstützung und eine höhere Teilnehmerzahl. Deshalb appelliere ich besonders an das Handwerk: Machen Sie den „Tag des Bades“ zu Ihrem Badkompetenz-Tag. Wer aktiv mitwirkt, gewinnt – das glaubt

Ihr

Andreas Dornbracht
Vorsitzender der
Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft