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Über den Umgang mit Erkenntnissen

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Schon Goethe war klar: „Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.“ Getreu dieser Maxime hat eine professionelle Marktforschung für die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Dabei geht es häufig darum, die Meinung des privaten Publikums zu generellen und speziellen Badthemen zu ermitteln. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wenn die Branche weiß, wie die Verbraucher „ticken“, verfügt sie über konkrete Orientierungs- und Entscheidungshilfen. Es kommt dann „nur“ noch darauf an, die richtigen Schlüsse und Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen zu ziehen.

Das gilt vor allem dann, wenn die Recherche-Resultate Überraschendes und Unerwartetes ans Tageslicht bringen. In diese Kategorie gehört zweifellos die jüngste Erhebung des Forsa-Institutes bei Bundesbürgern ab 18 Jahre bzw. bei Haus- und Wohnungseigentümern. Über die Details informierte die SBZ bereits in der Ausgabe 18/2010.

Da wären zunächst die für die dreistufige Profi-Schiene (im Prinzip) sehr positiven Aspekte der repräsentativen Studie. Oder hätten Sie gedacht, dass bei sage und schreibe 68 % der Bevölkerung das Bad die Nummer 1 in altersgerecht ausgestatteten Wohnungen ist? Das auf Platz 2 rangierende Wohnzimmer konnte gerade einmal 12 % der Stimmen auf sich vereinigen. Der zumindest in der Höhe verblüffende Kantersieg deutet auf ein Marktpotenzial mit „Bilderbuch-Charakter“ hin, das – wie die Praxis zeigt – übrigens schon jetzt für kräftige Auftragsimpulse sorgt. Es wäre fatal, würde die Branche ihre Leistungsfähigkeit hier nicht voll ausspielen.

Bei einem anderen Thema lautet meine Empfehlung, von Defensive auf Offensive umzuschalten. Denn: „Schmutz, Lärm & Co.“ hält die Deutschen der Studie zufolge unter dem Strich keineswegs von einer Badrenovierung ab. Der vermeintliche Problembereich lässt sich also getrost aus der Tabu-Ecke holen – wie es die VDS in einer neuen Ratgeberbroschüre bereits vormacht.

Beim Komplettbad muss ebenfalls etwas passieren. Genauer: bei dem Begriff an sich. Von und bei Branchenexperten bisher festgesetzt, versteht ihn fast jeder zweite Haus- und Wohnungseigentümer aus unserer Sicht „falsch“. Es gilt, darauf im wahrsten Sinne des Wortes kommunikativ zu reagieren. Der Wille, das zu tun, ist da – wie die in der letzten SBZ-Ausgabe gestartete Initiative beweist.

Ihr

Dr. Rolf-Eugen König
Mitglied des Vorstandes der
Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft,
1. Vorsitzender des DG Haustechnik