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Abgrenzung schaffen

Morgen ist doch auch noch ein Tag. Ein beliebter Ausspruch von Menschen, die sich gerne um Entscheidungen drücken. Zum Beispiel um Digitalisierung und Datenschutz im eigenen Unternehmen. Kein Wunder: Nachwuchs- und Fachkräftesicherung, Einkauf, Marketing und Preisgestaltung – was Handwerksunternehmer jenseits von SHK-Fachwissen und handwerklichem Können, jenseits von Normen, Richtlinien und Gewährleistungsauslegung bereits alles beachten müssen und wissen sollen, um erfolgreich zu sein, das ist allerhand. Aber dennoch: Digitalisierung ist und bleibt Chefsache!

Die notwendigen Schritte zur gezielten Umsetzung dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Mit der digitalen Transformation optimieren Handwerksbetriebe ihre Abläufe, entwickeln neue Angebote, tun sich mit der Akquise neuer Aufträge leichter. Vor allem im Bereich Kundenbeziehung und bei den digitalen Angeboten und Geschäftsmodellen zahlt sich das aus. So intensivieren die Betriebe ihre Kommunikation mit Kunden und Lieferanten über soziale Medien und mittels mobiler Anwendungen. Das ist gerade im SHK-Handwerk auch dringend nötig.

Denn hier tritt die Kehrseite der Digitalisierung offensichtlich zutage: Sie ermöglicht es quasi jedem Interessenten, Verbraucher direkt anzusprechen und Geschäfte am Handwerk vorbei zu lancieren – Onlinehändler, Energieversorger und Co. lassen grüßen. Als hätte man mit den nicht-digitalen Chefthemen an sich nicht beileibe genug zu tun: Zu offensichtlich arbeiten branchenfremde Mächte und sogar „Partner“ aus anderen Vertriebsstufen darauf hin, die Spaltung in freie Handwerksunternehmer und unmündige Handlanger voranzutreiben. Sie nutzen die eingangs erwähnten Entwicklungen und die dadurch verursachte Unsicherheit, um undurchsichtige Hilfsangebote einem Netz gleich im Handwerk auszuwerfen. Die versteckten Widerhaken werden erst sichtbar, wenn man sie am eigenen Leib spürt. Das ist deren Verständnis von „Kooperation“. Meines und Ihres ist es nicht. In der vernetzten Welt wird der Kampf um die „Endkunden-Schnittstelle“ maßgeblich sein. Ohne Veränderung, ohne Weiterentwicklung fehlt die Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Deshalb möchte ich Ihnen zwei Veranstaltungen ans Herz legen, die unter der Flagge „forum handwerk digital“ segeln. Zum einen wäre da der erste 24-h-Onlinekongress vom 4. bis 5. Juli. 24 Stunden am Stück wird das komplexe Feld Digitalisierung im Handwerk von vielen Seiten aufgerollt und online ins Internet gesendet – mit Beteiligung der SBZ (mehr dazu ab Seite 60 in dieser Ausgabe und unter www.forum-handwerk-digital.de).

Außerdem organisiert der Gentner Verlag (in dem auch die SBZ erscheint) am 7. November einen Kongress in Stuttgart, mit vielen Workshops und Impulsvorträgen. Da können Sie das „forum handwerk digital“ wieder live und in Farbe vor Ort erleben. Wichtig ist bei der Digitalisierung, den Anschluss nicht zu verlieren. Noch wichtiger ist: Abgrenzung zu schaffen. Wer zu viel macht, droht zu scheitern. Die SBZ zeigt Ihnen auch weiterhin klare Strategien auf und trennt mit ruhiger Hand das Bedeutende vom Unwichtigen – für Ihren Unternehmenserfolg.

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur