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Auch zu wenig Zeit für Weiterbildung?

Badverkauf wird nicht einfacher, eher das Gegenteil. Die Konsumenten von heute haben sich zu wahren Recherche-Meistern entwickelt und wollen keine Verkäufer, die ihnen Produkte mit Standard-Nutzenargumenten aufschwätzen. Sie wollen mehr denn je echte Kompetenz, die weit über schnell angelesenes Halbwissen hinausgeht. „Die Kunden werden immer anspruchsvoller“, stöhnte auch einer Ihrer Kollegen, den ich unlängst bei einer Tagung traf. Stellt sich die Frage, ob das Fluch oder Segen bedeutet?

Für die Betriebe, die sich auf Minimalniveau und mit möglichst wenig Aufwand durch den Alltag manövrieren, wird das sicher zu einem immer größeren Problem. Aber bieten gut vorinformierte und für die Thematik sensibilisierte Kunden nicht auch eine riesige Chance, Produkte und Dienstleistungen zu sehr guten Preisen an den Mann bzw. an die Frau zu bringen?

Dazu muss man jedenfalls auf Zack und wirklich gut geschult sein. Doch trotz dieser Erkenntnis mussten viele Seminare und Veranstaltungen im letzten Jahr mangels Teilnahme abgesagt werden. „Wir haben so viele Aufträge und keine Zeit zur Weiterbildung“, lautete ein häufig strapaziertes Argument. Doch darf man es sich so einfach machen? Wie viel Zeit investieren Sie eigentlich persönlich in Weiterbildung? Wie viele Tage durchschnittlich in Ihre Mitarbeiter? Schlechtes Gewissen? – Müssen Sie nicht haben, vielen Kollegen geht es ähnlich. Vielleicht muss ja auch im Schulungsbetrieb etwas geändert oder optimiert werden? Schreiben Sie uns, wie bei Ihnen das Schulungsthema gehandhabt wird, und schreiben Sie uns auch, wo es klemmt.

Eins ist jedenfalls sicher: Wenn Sie noch ein paar Jährchen erfolgreich in unserer Branche aktiv sein wollen, müssen Sie in Schulungen investieren, ob Sie wollen oder nicht. Und zur Weiterbildung gehört auch ein Messebesuch. Abwechslung und Nährboden für Ideen und Anregungen rund um das Tagesgeschäft bieten aktuell die Frühjahrsmessen in Essen und Nürnberg. Dort präsentieren die Aussteller allen Unkenrufen zum Trotz auch im Internet­zeitalter Produkte und Vermarktungskonzepte zum Anfassen.

Wer befürchtet hat, dass die Messen dem Informationsoverflowkanal Internet zum Opfer fallen, ist eindeutig auf dem falschen Dampfer. In Essen stellen 585 Firmen und in Nürnberg gar 700 Firmen alles aus, was unsere Branche zu bieten hat. Mehr Informationen auf geballtem Raum geht nicht. Und im Zeitalter der multimedialen Reizüberflutung und gut sortierter Internetshops ist das persönliche Gespräch der Marktpartner und das gute Miteinander für den Erfolg wichtiger denn je. Zudem kann ein Messebesuch auch noch Spaß machen, schließlich gibt es in der Regel ja auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern.

Ich bin jedenfalls gespannt, was die Hersteller und Messeveranstalter sich wieder haben einfallen lassen, und freue mich auf die SHK-Frühjahrsmessen. Dass es Ihnen ähnlich geht, wünscht Ihnen

Ihr

Dirk Schlattmann
SBZ-Chefredakteur und Handwerksmeister
schlattmann@sbz-online.de