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Augen auf bei der Partnerwahl

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Sicher kein Stück zu weit lehne ich mich aus dem Fenster, wenn ich jetzt prophezeie: Die Bestrebungen der SHK-Industrie und des Großhandels, ganz gezielt um Endkunden und Aufträge zu werben, die werden im Jahr 2017 noch zunehmen. Allzu weit hergeholt ist die Vermutung nämlich nicht. Schließlich buhlten schon im zurückliegenden Jahr Unternehmen wie zum Beispiel Hansgrohe, BWT, Vaillant oder die GC-Gruppe (mit dem Konzept Elements) massiv um die Aufmerksamkeit der Verbraucher – um nur einige zu nennen. Zunehmend neue Medien, sprich das Internet, aber auch alte Kanäle wie etwa das TV dienten als gern genutzte Plattformen, um Werbebotschaften zu senden und Fangnetze digital auszuwerfen. Das dürfte auch 2017 anhalten, sogar eher noch zunehmen.

Manche versuchen über diese Wege, das Image der eigenen Marke im Bewusstsein der Verbraucher stärker zu verankern. Oder einen neuen Markt anzuschieben, etwa den für Dusch-WCs. Inwieweit sich das tatsächlich auszahlt, ist umstritten. Andere Konzepte zielen eher darauf ab, über den direkten Draht zum Endkunden konkret Aufträge an Land zu ziehen – für das Handwerk, wohlgemerkt. Vordergründig geht es immer darum, es bei seinen Aktivitäten zu unterstützen. Meistens werden Verweise aufs Fachhandwerk irgendwie mit eingebunden in die Werbeaktionen. Oder aber das Ganze geht noch ein paar Schritte weiter, den Betrieben werden detaillierte Aufgaben wie die Verkaufsanbahnung abgenommen, um ihnen ihr Dasein als vielbeschäftigter Unternehmer zu erleichtern. Was also Industrie und Großhandel auch immer werbetechnisch und verkaufsorientiert in Richtung Verbraucher unternehmen, als Zweck dahinter wird die Botschaft genannt: „Das machen wir, damit du Handwerker ein besseres Geschäft machst.“

Wenn ich das Geschehen so beobachte, stellt sich mir häufiger die Frage: Wer unterstützt Handwerksbetriebe eigentlich noch dabei, ihre lokale Marktposition zu stärken, den Bekanntheitsgrad bei den Endkunden zu festigen? Ich denke dabei nicht an Hochglanz-Produktbroschüren, in die der SHK-Fachunternehmer womöglich noch seine Kontaktdaten per Stempel reindrücken darf, bevor er sie im Einzugsgebiet verteilt. Gerade mit Blick auf die Millionen von Euro, die ja quasi für eine bundesweite Ansprache der Verbraucher ausgegeben werden, gerade mit Blick auf diese Entwicklung kommt mir schon hin und wieder der Gedanke: Wäre es nicht wunderbar, wenn dieses Geld, die Zeit und der Aufwand zusätzlich darin investiert würden, Betriebe vor Ort umfassend zu unterstützen? Um gemeinsam mit mehr Leidenschaft und allen zur Verfügung stehenden Mitteln SHK-Betriebe in ihrer Außendarstellung zu stärken. Um ihr Marketing individuell weiterzuentwickeln. Mit dem Ziel, den Fachhandwerker als erste Adresse darzustellen.

Deshalb bin ich der Meinung, Sie als Handwerksunternehmer sollten im Jahr 2017 gründlicher denn je prüfen, aus welchen Gründen Sie sich mit wem einlassen. Klopfen Sie doch einfach mal ab, wer tatsächlich Interesse daran hat, Ihren lokalen Markt Hand in Hand und auf Augenhöhe mit Ihnen weiterzuentwickeln – und nicht an Ihnen vorbei. Egal, ob Sie in Berlin-Mitte beheimatet sind, in Buxtehude oder auf der Schwäbischen Alb.

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Jahr

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur