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Bäder smart verkaufen

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Das Bad wird smart. Bisher wurde die technische Aufrüstung der vier Bereiche Waschplatz, WC, Duschplatz und Badewanne eher als schleichende Entwicklung wahrgenommen und nur gebremst vorangetrieben. Dieser Trend dürfte jetzt an Fahrt aufnehmen. Verbraucher melden einen gesteigerten Bedarf an Wellness, Komfort, Unterhaltung, Pflegemöglichkeiten und Sicherheit an. Dies zeigt die im Auftrag des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima erstellte „Trendstudie Smarte Bäder“ (mehr dazu ab Seite 46 in dieser SBZ).

Mit Blick auf das Bad als Gesundheitsstandort stehen demnach Aspekte wie Barrierefreiheit, ausreichende Bewegungsflächen, Haltegriffe (wo erforderlich), elektrisch in der Höhe verstellbare Sanitärobjekte und andere Assistenzlösungen im Fokus. Darüber hinaus hat die Untersuchung einen deutlichen Trend in Richtung Wohnlichkeit, Wellness und Unterhaltung im Bad aufgezeigt. Angenehme Beleuchtung, Düfte und Musik seien laut Studie aus dem Bad bald nicht mehr wegzudenken. Hinzu komme, dass die Verbraucher auch im Bad informiert und unterhalten werden wollen. Neben Radio und Fernsehen wird ebenso das Internet ins Badezimmer einziehen.

Auch bei den klassischen Badezimmerkomponenten wird die Digitalisierung zunehmend einsetzen. Ob Wasserauslaufmenge oder -temperatur in Dusche, Badewanne und Waschbecken, immer häufiger werden digitale Bedienelemente oder Apps auf dem Smartphone die Sanitärtechnik steuern. Das hört sich alles gut an, es klingt erst mal nach einem griffigen Umsatzhebel für clevere SHK-Handwerksunternehmer.

Der erfolgsbestimmende Faktor ist aber ein anderer: Sind die Verbraucher bereit, für mehr Material und Leistung auch mehr Geld zu bezahlen? Es braucht verkäuferisches Geschick und stichhaltige Argumente, um Endkunden für die guten Seiten des smarten Bades zu gewinnen. Denn so überzeugend die Ergebnisse der Studie auch ausgefallen sind, wenn es tatsächlich „ans Eingemachte“ geht, dürfte die Euphorie nicht mehr so groß ausfallen. Ganz ähnlich gelagert war und ist der Fall doch beim Thema Dusch-WC. Hier stellte der wesentlich höhere Preis im Vergleich zum herkömmlichen „untermotorisierten“ WC anfangs eine hohe Hürde für den Einstieg in das Produktsegment dar – mit Fachhandwerk und Endkunden mussten die Hersteller bei gleich zwei Personengruppen erst mal mit hohem Aufwand Überzeugungsarbeit leisten. Das wird beim smarten Bad mit all seinen Möglichkeiten nicht anders sein, im Gegenteil. Hier sind Top-Verkäufer gefragt.

Nichtsdestotrotz sendet die Trendstudie ein ganz deutliches Signal: Hier gewinnt ein Thema an Kontur, das über kurz oder lang seinen festen Platz im Markt einnimmt. Wie viel Raum es allerdings im Alltagsgeschäft bekommt, das liegt vor allem in den Händen des Fachhandwerks. Hilfreich für eine koordinierte Umsetzung mag dafür der Beitrag unseres Autors Tobias Pfoh ab Seite 32 sein. Im Top-Thema Badwelt erläutert er, wie Schritt für Schritt ein Komplettbad berechnet, geplant und umgesetzt wird. Der Ablauf lässt sich grundsätzlich erweitern um die Anforderungen, die an smarte Bäder gestellt werden.

Allseits gute Geschäfte wünscht Ihnen

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur