Bereits seit meiner Lehrzeit Ende der 70er-Jahre fahre ich regelmäßig zur ISH. Immer noch freue ich mich (fast) wie ein kleines Kind darauf, was die bunte SHK-Branche auf der weltweit größten Leistungsschau zu bieten hat. Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Wir sind zwar in Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit gemischten Gefühlen nach Frankfurt gereist. Doch die Stimmung und auch die Perspektiven für das Tagesgeschäft nach der Messe waren entgegen den allgemeinen Erwartungen relativ gut. SHK ist vielleicht nicht so sexy, wie manch andere Branche, aber dafür auch nicht so von der Krise geschüttelt.
Zudem präsentierte sich die Industrie wieder von ihrer Schokoladenseite und beflügelte mit ihren eindrucksvollen Ständen die positive Grundstimmung. Der Hype um regenerative Energien und Energieeffizienz ließ in den Heizungshallen schon fast Partystimmung aufkommen. Da ist es dann auch nicht verwunderlich, dass es bei Handel und Handwerk zu einer Verschiebung der Interessen gekommen ist. Während laut Messebefragung das Interesse noch vor zwei Jahren ungefähr gleich verteilt war, kamen mit 58 % weit mehr als die Hälfte wegen der Bereiche energieeffiziente Heizungen und regenerative Energien. Nur noch 42% der Besucher, die sich für die Bereiche Sanitär und Heizung interessieren, reisten primär nach Frankfurt, um sich über Sanitärlösungen zu informieren. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Umsatzerwartungen nieder. Während die Anbieter von Sanitärprodukten in diesem Jahr mit einem Minus rechnen, geht die Heizungsindustrie in Deutschland von einem ordentlichen Plus aus. Dem einzelnen Handwerksbetrieb ist letztlich gleich, womit er seine Umsätze macht.
Zurück zum Messegeschehen. Mit 2361 Unternehmen war das Frankfurter Messegelände ausgebucht. 82 Pressekonferenzen wollten besucht sein. Unmöglich also für jeden Einzelnen der 202000 Besucher hier den Überblick zu behalten. Auch wir Redakteure wurden vom Informationsangebot (fast) wieder erschlagen. Deshalb war die SBZ in Frankfurt gleich mit sechs ausgewiesenen SHK-Fachleuten unterwegs und filterte für Sie die interessantesten Neuheiten und Entwicklungen heraus. Diese werden wir, übersichtlich nach Produktbereichen geordnet, im Rahmen unserer ISH-Nachlesen (SBZ 7 bis 12) fachgerecht aufbereiten. Als SBZ-Leser bekommen Sie die ISH-Highlights damit frei Haus geliefert. Doch sehen Sie selbst. Ich bin sicher, dass Sie viele interessante Dinge entdecken werden, die Ihnen in Frankfurt nicht aufgefallen sind. Davon überzeugt ist zumindest
Ihr
Dirk Schlattmann
Handwerksmeister und
SBZ-Chefredakteur