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Da hilft nur steuerliche Absetzbarkeit

Wir haben es doch gewusst. Oder zumindest geahnt. Das mit der Energiewende, das wird so schnell nix in Deutschland. Wer Zeit hatte, die Berichte in den Medien etwas aufmerksamer zu verfolgen, der kommt zu dem Schluss: Es war nicht anders zu erwarten. Bereits in den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass das anvisierte Ziel, nach dem Deutschland im Jahr 2020 40 % weniger Treibhausgase ausstoßen soll als 1990, mit 8 Prozentpunkten noch weiter verfehlt werden wird als bislang gedacht. Das besagt der Klimaschutzbericht 2017, den das Bundeskabinett jetzt verabschiedet hat. Das Schreiben dokumentiert eine eher erfolglose Klimaschutzpolitik.

Da fällt es nicht sonderlich schwer zu vermuten, dass selbst dieses Defizit noch größer werden kann. Aus Ihrem Betriebsalltag wissen Sie: Zu wenig neue Heizungsanlagen ersetzen alte, ineffiziente Systeme. Zu wenige erneuerbare Energien werden in eine neue Heizungsanlage eingebunden. Und die Sanierung des Gebäudebestands insgesamt schreitet letztlich einfach zu langsam voran. Im Schneckentempo.

Dafür gibt es viele Ursachen. Eine entscheidende ist meiner Meinung nach, dass es zu wenig Anreize gibt, mehr als das Nötigste in der Modernisierung zu unternehmen. Trotz diverser Fördermöglichkeiten durch KfW und BAFA – die meiner Erfahrung nach zudem noch recht kompliziert zu beantragen sind.

Ein einfaches Modell zur Förderung der energieeffizienten Aufwertung der Gebäudetechnik, das wäre jetzt nötig! Ein griffiger Hebel, um endlich Schwung in die Bestandsmodernisierung zu kriegen. Aus den Reihen der SHK-Fachverbände zum Beispiel wird der Ruf nach einer steuerlichen Absetzbarkeit in Richtung Bundespolitik immer lauter. Das könnte Verbraucher eher für das Thema öffnen, da bin ich mir sicher.

Deshalb wird aus der Schnecke sicher kein Rennpferd. Aber hoffentlich ein Ackergaul, der verlässlich im gleichmäßigen Tempo vorantrabt, das wäre doch schon ein Erfolg.

In dieser SBZ-Ausgabe greifen wir das Thema Energieeffizienz aus zwei Richtungen an. Zum einen erfahren Sie im Beitrag ab Seite 40 (SBZ-Serie „Wärmepumpen: Aufstellorte und Technologien im Vergleich“), was bei Wärmepumpen zu beachten ist. Auf Seite 44 („Keine Überhitzung mehr in den Transferräumen“) stellen wir zudem dar, wie Fußbodenheizungen noch effizienter installiert werden können.

Sie als SHK-Fachunternehmer tragen mit Ihrem Know-how zur Energiewende bei. Lassen Sie das Ihre Kunden ruhig einmal wissen.

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte,

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur