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Et kütt wie et kütt

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Und et hät noch immer joot jejange. Derzeit werden die Konjunkturaussichten überwiegend als positiv bewertet. Und auch die SHK-Branche könnte optimistisch sein, gäbe es nicht ein paar Wermutströpfchen wie die Energieversorger, die in den Gefilden des Handwerks wildern, die Reform der Rundfunkgebühren, mit der die Zwangsbeglückungsanstalten für mediale Volksverdummung Bürger und Gewerbe noch mehr abzocken wollen, und den wachsenden Mangel an geeignetem Nachwuchs, in dessen Ausbildungsunfähigkeit sich das jahrzehntelange Dilettieren ideologisch verblendeter Bildungspolitiker katastrophal manifestiert. Abgesehen von den üblichen kleinen Nörgeleien positiv und weiter so?

Es gibt Gegenstimmen, die die derzeitige Lage fundamental anders sehen. Die Zahl der Bezieher von Lebensmittelmarken in den USA hat sich seit Ausbruch der Immobilienkrise fast verdreifacht, heute bezieht jeder siebte Amerikaner diese Form staatlicher Zuwendung. Dann gab es letztes Jahr zwei Quasi-Staatsbankrotte in der Euro-Zone, die zu gigantischen Bürgschaften führten. Auch ohne die Bürgschaften, die ja bislang „nur“ Vertrauen gekostet haben, hat sich die Staatsverschuldung in irrwitziger Geschwindigkeit erhöht. Sollten die Zinsen steigen, wofür vieles spricht, werden Staatsbankrotte zum Massenphänomen. Das sind nur wenige Beispiele aus einer langen Liste drohender Katastrophen.

Darum möchte ich einmal meine alternative Konjunkturvorschau zum Besten geben. So lange es noch gut läuft – weitermachen getreu nach dem Motto der rheinischen Karnevalisten: „Et hät noch immer joot jejange“.

Aber die Entwicklung steht auf töneren Füßen. Wenn es mal nicht mehr so gut geht, verbleiben der Branche aber immer noch zwei tragende Säulen. Zum einen werden viele Leute in ihre Immobilie investieren wollen, wenn sie Angst bekommen, ihre Euronen zu verlieren. Und wenn sie denn ihre Euros verloren haben: Die warme Stube kommt in der Prioritätenliste gleich nach dem vollen Bauch und danach kommt fast gleichauf das gepflegte Dusch- und Wannenbad – am Biertisch pflege ich gelegentlich auch mal statt des Bades eine derbere Variante unter Bezugnahme auf die einschlägige Sanitärkeramik von mir zu geben.

Ihr

Uwe Bolz
SBZ-Redakteur
und Verfahrensingenieur