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Geld allein macht niemanden glücklich

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Sie müssen jetzt stark sein. Auf den nächsten Seiten in dieser SBZ-Ausgabe geht es um Geld. Um viel Geld. Um Ihr Geld. Genauer: Um den Lohn bzw. das Gehalt, das Sie Ihren Mitarbeitern zahlen. Die SBZ und das Onlineportal www.haustec.de haben im Jahr 2018 eine Gehaltsumfrage angestoßen. Wir wollten wissen: Wie gut verdienen Fachkräfte in der Gebäudetechnik? 1385 Personen aus der Branche äußerten sich zu ihrem Einkommen. Wir erhielten Angaben quer durch die Republik, vom Auszubildenden über den Gesellen bis zum Meister und Akademiker. Über Geld spricht man nicht, heißt es zwar weitläufig. In diesem Fall halten wir eine Ausnahme aber durchaus für angebracht.

Eine Erkenntnis lautet: Die satte Auftragslage im Handwerk schlägt sich in Kombination mit dem oft zitierten Mangel an geeigneten, qualifizierten Mitarbeitern aktuell nicht spürbar auf das durchschnittliche Lohnniveau nieder (Beitrag „Money, Money, Money“ ab Seite 14). Bei aller Attraktivität der Berufsbilder in der Gebäudetechnik an sich – losgelöst von einer rein monetären Betrachtung – ist das doch ein Stück weit verwunderlich. Denn Wettbewerb um Fachkräfte droht Ihnen als Handwerksunternehmer doch aus allen erdenklichen Richtungen. Etwa von Großkonzernen wie dem Immobilienkonzern Vonovia oder von Energieversorgern, die sich um Anlagenmechaniker SHK verstärken wollen. Oder gar aus den eigenen Reihen der SHK-Branche. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass Schulungen in der Industrie und im Großhandel als Casting-Shows missbraucht würden, um geeignete Mitarbeiter zu finden. Wobei mir ein solcher Fall direkt noch nicht begegnet ist.

Klar ist, solche Abwerbeversuche werden meist über mehr Geld und angenehmere Arbeitszeiten geführt. Klar ist aber auch: Wer für mehr Geld kommt, der geht für noch mehr Geld wieder woandershin. Das Spielchen wollen die meisten Handwerksbetriebe nicht mitmachen. Wozu auch? Es sind andere Trümpfe, die Sie ausspielen können, um Mitarbeiter für sich zu gewinnen oder an sich zu binden. SHK-Geschäftsführer müssen dafür ihre Rolle als Arbeitgeber überdenken. Den Chefs kommt mehr und mehr die Aufgabe zu, sich und ihren Betrieb aktiv und attraktiv als Arbeitgeber zu vermarkten. Wie das geht, beschreibt der Beitrag „Die Attraktivität erhöhen“ ab Seite 22. Eine Empfehlung ist, Angestellte am Erfolg teilhaben zu lassen. Diese Teilhabe muss ja nicht zwangsläufig „nur“ monetärer Natur sein.

Grundsätzlich hilft es, sich zwei Fragen vor Augen zu führen: Warum arbeitet ein Mitarbeiter gerne bei Ihnen? Was macht Ihren Vorsprung im Wettbewerb um neue Fachkräfte aus? Mit den Antworten lassen sich Arbeitsklima und Lebensgefühl in Ihrem Betrieb sehr gut erfassen und ausbauen.

Ich wünsche Ihnen gute Mitarbeiter und gute Aufträge,

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur