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Heiß begehrt

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Nachwuchsmangel und demografischer Wandel sind Schlagworte, die den SHK-Himmel derzeit eintrüben. Der gesellschaftliche Wandel macht auch vor unserer Branche nicht halt, von drohender Vergreisung ist gar die Rede. Dennoch gibt es immer noch viele Betriebe, die die Ausbildung junger Menschen eher als lästiges Übel, anstatt einer Investition in die Zukunft sehen. Dazu trägt sicherlich eine gewisse Selbstzufriedenheit bei. Zwar lassen die Deckungsbeiträge noch zu wünschen übrig, aber die meisten SHK-Handwerksbetriebe sind ordentlich ausgelastet. Diese Zufriedenheit in den Betrieben kann aber über die anstehenden Probleme nur kurz hinwegtäuschen. Spätestens wenn es gilt die Energiewende im Heizungskeller umzusetzen, haben Fachkräftemangel und demografischer Wandel die SHK-Branche erreicht.

Dabei hat das SHK-Handwerk in den letzten 15 Jahren den Personalbestand bei fast gleich gebliebenem Umsatzniveau um fast 140000 Fachkräfte reduziert und beschäftigt laut den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundes­amtes bundesweit nur noch 332634 Mitarbeiter. Die Verluste an Man- und auch Frauenpower konnten bisher durch rationellere, zeitsparende Montagesysteme aufgefangen werden. Doch irgendwann sind die Techniken so weit ausgefeilt, dass Zeiteinsparungen bei Montage und Einbau der Systeme nur noch in geringem Umfang möglich sind. Und Heizkessel wollen partout nicht von selbst in den Keller wandern und sich ins System einbinden. Erste Folge: Für gute Gesellen werden in einigen Industrieregionen Deutschlands Vermittlungsprämien von rund 1000 Euro bezahlt.

Dabei stehen wir erst am Anfang einer dramatischen Entwicklung. Waren es vor 15 Jahren noch über 70000 Lehrlinge im Sanitär- und Heizungsbereich, werden zurzeit weniger als 35000 SHK-Anlagenmechaniker ausgebildet. Bei 52521 Betrieben sind das rechnerisch nur 0,66 Auszubildende pro Betrieb und das über alle dreieinhalb Lehrjahre hinweg. Immer weniger junge arbeitsfähige Menschen kommen nach. Schon bis im Jahr 2020 fällt jeder fünfte Schulabgänger und damit potenzielle Ausbildungsplatzbewerber weg. Und um die ist über ­alle Branchen hinweg ein starker Wettbewerb entbrannt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Hauptschüler aufgrund ihrer Schuldefizite in anspruchvollen Berufen nicht mehr ausbildungsfähig sind. Jeder will die Guten, die Realschüler, die den in den letzten Jahren ständig gestiegenen Anforderungen gerecht werden. Doch wie können sich SHK-Handwerksbetriebe auf dem Fachkräftemarkt behaupten?

Um Sie für die Thematik zu sensibilisieren und Ihnen neue Wege aufzuzeigen, haben wir das Topthema dieser SBZ dem Fachkräftemangel gewidmet. Ein Patentrezept gibt es nicht, aber gute Beispiele, was Sie unternehmen können. Denn letztlich hängt auch der Erfolg Ihres Betriebes in immer größeren Umfang davon ab, ob Sie künftig ausreichend qualifizierte Fachkräfte in den eigenen Reihen zählen können.

Dass Ihnen das gelingt, wünscht Ihnen

Ihr

Dirk Schlattmann
SBZ-Chefredakteur
und Handwerksmeister