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Klartext reden!

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Diese These ist nicht allzu gewagt: Die Wertschätzung der Angestellten entscheidet über den Erfolg eines Unternehmens. Wer sich gut aufgehoben fühlt, arbeitet engagierter als eher unzufriedene oder gar gleichgültig eingestellte Mitarbeiter. Dafür braucht es gerade im Handwerk keine tiefergehende Erklärung. Aber damit ist nicht gemeint, Menschen in Watte zu packen und ihnen das Dasein so angenehm wie möglich zu bereiten. Nur wer Leistung einfordert, der wird auch gute Leistungen fördern.

Das Motto moderner Personalentwicklung kennen Sie alle: Fördern und Fordern. Früher hieß das mal: Zuckerbrot und Peitsche (aber früher war ja nicht alles besser). Wichtigstes Werkzeug einer zeitgemäßen, wertschätzenden Führung ist die Kommunikation. „Un dann isch g‘schwätzt worde“, würde das in Teilen Südwestdeutschlands heißen. Aber „nur mal“ miteinander zu reden, ist bei Weitem zu kurz gegriffen.

Gerade in einem Handwerksbetrieb benötigt Kommunikation Offenheit und Respekt in der Ansprache, Klarheit und Verbindlichkeit in der Aufgabenverteilung. Eingebettet in einen Rahmen, der den Austausch mittels regelmäßiger Anlässe einfordert und zulässt. Wer seine Angestellten auf diese Art erreicht, wer sie mitnimmt und ihnen das Gefühl gibt, Teil des großen Ganzen zu sein, der legt den Grundstein dafür, dass sein Team herausragend gut funktioniert. „Fördern und Fordern“ ist in diesem Licht betrachtet deshalb die Königsdisziplin der Wertschätzung.

Ein Musterbeispiel dafür ist der SHK-Betrieb Bauer in Baden-Baden. Die SBZ-Story in dieser Ausgabe beschreibt, wie es mit der Unterstützung eines Coaches gelungen ist, die Kommunikationskultur maßgeblich zu verbessern. Dabei ging es um grundlegende Änderungen ebenso wie um die kleinen Details, die in der Summe ebenfalls große Wirkung erzielen. Von Coach Hermann-J. Kreitmeir wurde unter anderem das FFB eingeführt, das Feierabend-Feedback. Mehr dazu ab Seite 12: „Auf den Punkt genau vorbereitet“ und im Interview ab Seite 18 „Gut aufgestellt für die Zukunft“.

Die Beziehung von Mensch zu Mensch, von Chef zu Mitarbeiter bleibt der entscheidende Erfolgsfaktor für Handwerksbetriebe – wirtschaftlich gesehen ebenso wie vor dem Hintergrund des Fachkräfte-Engpasses. Das hat mir die Recherche für diese Reportage erneut deutlich vor Augen geführt.

Mitarbeiter brauchen einen tieferen Sinn in ihrem Tun, keinen Kickertisch. Das findet zumindest

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur