Jahrzehntelang fanden Sanitär- und Heizung in der öffentlichen Wahrnehmung kaum Beachtung. Das hat sich glücklicherweise gedreht. Trinkwasserhygiene und Komfortbäder für die Generation 50+ haben sich zu einem attraktiven Thema gemausert. Die demografische Entwicklung und eine immer älter werdende zahlungskräftige Kundschaft lassen positiv in die Zukunft blicken. Um bei den Verkaufsgesprächen erfolgreich zu sein, kommt es künftig noch mehr auf die richtige Kundenansprache an. Im privaten Bereich hat sich der Begriff „Barrierefrei“ – garniert mit der Erwähnung der entsprechenden DIN-Normen – als abturnendes Verkaufshindernis erwiesen. Es riecht nach Krankenhaus und Pflegeheim, wer will das schon? Eine „Badplanung mit dem Komfortgedanken 50+“ hört sich da schon ganz anders an. Der Ton macht die Musik. Doch dazu mehr in unserem Beitrag ab Seite 52.
Noch mehr ist das Thema energieeffizientes Heizen und der Einsatz regenerativer Energien in aller Munde. Es begegnet uns auf Schritt und Tritt in Tageszeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Auch die aktuelle Konjunktursituation wird die positive Entwicklung unserer SHK-Bereiche nur kurzfristig ein wenig bremsen können. Daran ändert auch die Reduzierung der Photovoltaik-Förderung nichts. Der Katzenjammer bei den Herstellern von Photovoltaikanlagen ist zwar groß. Aber über 20 Jahre festgelegte Einspeisevergütungen von einer Kilowattstunde Photovoltaik-Strom mit derzeit bis zu 39 Cent passen bei einem durchschnittlichen Preis von 20 Cent je kWh nicht mehr in die Landschaft. Von diesen 20 Cent gehen jetzt schon 2 Cent in eine sogenannte EEG-Umlage, über die Photovoltaik-Strom und Strom aus Windkraft subventioniert werden. 2011 sollen es schon bis zu 3,5 Cent je kWh sein. Dieser dynamischen Preis-Entwicklung wollte oder durfte Bundesumweltminister Norbert Röttgen nicht länger tatenlos zusehen. Trotz der Reduzierung der Einspeisevergütung bleibt der Photovoltaik-Bereich jedoch lukrativ, nur die Amortisationszeit verlängert sich.
Neue Impulse in allen Bereichen erhoffen wir uns von den diesjährigen Frühjahrsmessen. In Anbetracht des zunehmenden Wettbewerbs und immer kürzeren Innovationszyklen sind die Hersteller gefordert, ihre Marktpartner mit neuen Produkten und maßgeschneiderten Vermarktungskonzepten zu motivieren. Die Neuheiten-Rallye beginnt am 10. März auf der SHK in Essen. Exakt vier Wochen später findet in Nürnberg mit der IFH/Intherm das süddeutsche Pedant statt. Wer in einer Zukunftsbranche arbeitet, muss sich auch regelmäßig über Trends informieren. Nutzen Sie die Gelegenheit. Das Internet ist kein Ersatz für das persönliche Gespräch und es gibt viele Dinge, die muss man einfach gesehen haben, um sie begreifen bzw. verkaufen zu können.
Ihr SBZ-Redaktionsteam wird die wichtigsten Entwicklungen zu Papier bringen. Und vielleicht sehen wir uns ja in Essen oder Nürnberg. Bis dahin gute Geschäfte wünscht Ihnen
Ihr
Dirk Schlattmann
Handwerksmeister und
SBZ-Chefredakteur