Die Digitalisierung verändert die Gene unserer Berufswelt. Schleichend zwar, aber unaufhaltsam. Vernetzung und intelligente Steuerungen optimieren etablierte Verfahren und Abläufe. Neue Geschäftsmodelle entstehen. Zunehmend setzen Onlinehändler wie Reuter oder Thermondo mühsam erarbeitete (Preis-)Standards einer ganzen Branche heftig unter Druck.
Aber die Veränderung ist wesentlich raumgreifender. Sie legt sich über das Handwerk, über Großhändler und Hersteller. Google entscheidet, welche Internetseiten besser gefunden werden. Apps erleichtern den Alltag. Facebook weiß, was gemocht wird und was nicht (like!). Twitter reguliert den Pulsschlag der Nachrichten. WhatsApp ist der virtuelle Stammtisch der Republik – die Schnittstellen des digitalen Wandels dehnen sich heraus aus dem Privaten, hinein ins Berufsleben. Das passt nicht jedem, die Vorteile überwiegen jedoch. Es führt bei Chefs und Angestellten gleichermaßen zu mehr Flexibilität und Mobilität, zu mehr Offenheit und Teilnahme.
Daraus erwächst eine gewaltige Aufgabe: Wie schaffen wir es, den digitalen Wandel für unsere Branche besser und attraktiver zu nutzen? Ohne althergebrachte, aber nach wie vor notwendige Strukturen achtlos einzureißen? Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Die neuen Gegebenheiten müssen alle Beteiligten 1) annehmen und 2) beherzt mitgestalten. So, dass wir auch die notorischen Verweigerer erreichen. Es gilt, eine Fortschrittsdebatte zu führen, die die Chancen der Digitalisierung betont, ohne den wichtigsten Akteur aus dem Blick zu verlieren: den Menschen an sich. SHK-Handwerksunternehmer ziehen daraus Profit auf mehreren Ebenen. Betriebsabläufe verbessern sich, der Kundenservice wird optimiert, das Marketing treffsicherer aufgestellt. Alles Punkte, für die es das digitale Rüstzeug längst schon gibt.
Welche Möglichkeiten die neue Mobilität bietet, zeigen wir konkret mit zwei Angeboten. Ab sofort können Sie Ihre SBZ zusätzlich in einer digitalen Variante erhalten. Das Magazin lesen Sie damit bequem jederzeit auf Ihren mobilen Geräten. Mit einem Mehrwert gegenüber der gedruckten Ausgabe. Überall, wo ein blauer Pfeil im SBZ E-Paper auftaucht und Wörter kennzeichnet, sind weiterführende Links und Informationen hinterlegt, für mehr Details und Fachtiefe (siehe Seite 14 in dieser Ausgabe).
Den großen Überblick dagegen verschafft unsere zweite Neuheit: der SBZ Badguide. Dabei handelt es sich um eine App, mit der Badplaner ihre Kunden stilsicher durch die Produktvielfalt der führenden Hersteller leiten. Hier gilt ganz besonders: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Damit gehen Sie bestens ausgestattet ins Beratungsgespräch – wann und wo Sie wollen. Die Anwendung ermöglicht eine professionelle Präsentation aktueller Keramikserien, Armaturen und Wannen. Inklusive einer übersichtlichen Einstufung nach dem SBZ Styleguide, den wir gemeinsam mit unserem Fachautor Frank A. Reinhardt als Spezialist für Trend- und Designfragen entwickelt haben. Damit gibt die App Orientierung und funktioniert als Nachschlagewerk ebenso wie als Planungshilfe. Es ist – kurz gesagt – Deutschlands größte Badausstellung (mehr dazu auf Seite 30).
Diese zwei Neuheiten aus der SBZ-Redaktion dienen als Vorzeigebeispiel für die Chancen, welche die Digitalisierung der SHK-Branche bietet. Und wenn hin und wieder Handys und Tablets doch zu oft klingeln, vibrieren oder blinken: Ruhig mal den Ausknopf drücken und abschalten (like!).
Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte,
Ihr
Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur