Ein SHK-Fachunternehmer hat drei Personengruppen, um die er sich kümmern muss: Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter. Oft genug ist für die drittgenannte Gruppe weder genug Zeit vorhanden, noch steht einem immer der Sinn nach einer intensiveren, ich nenne es mal: Beziehungspflege. Hauptsache, die Angestellten im Büro und unterwegs machen ihren Job, und das möglichst gut.
Aber die Mitarbeiter sind immer noch das wertvollste Kapital in jedem Betrieb. Diesen Ausspruch kennen Sie. Er ist längst keine beiläufige Floskel mehr, sondern beinharte Wahrheit in einem Umfeld, in dem der Mangel an Fachkräften vom störenden Hintergrundrauschen zu einem Problem mit deutlich wahrnehmbarem Lautstärkepegel geworden ist. Da liegt es nahe, sich intensiver um die Wertschätzung des Stammpersonals zu bemühen. Nur, wie gut kennen Sie Ihre Mitarbeiter?
Wer sind die Zugpferde im Betrieb, wer die Bremser? Es lohnt sich, den Blick darauf zu richten. Wenn Sie die Engagierten von den Mitläufern getrennt haben, können Sie jeden Angestellten ganz gezielt und typgerecht fördern. Wie das geht und welche Faktoren dafür ausschlaggebend sind, erläutert unser Fachautor Hermann-Josef Kreitmeir in dieser SBZ (Artikel ab Seite 60: „So werden Mitarbeiter Farbe bekennen“). Je besser der Einzelne wird, desto mehr profitiert das ganze Unternehmen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Haltung jedes Mitarbeiters zu hinterfragen, und verbessern Sie seine Fertigkeiten. Zum Beispiel im Umgang mit Kunden. Oder indem Sie ihm Sonderaufgaben zuteilen, die das Selbstwertgefühl anheben. Dabei gilt: Seine (oder ihre) Fähigkeiten zu stärken ist immer besser, als bloß auf Mängeln herumzureiten. Denn die Frage trotz hoher Auftragsauslastung sollte nicht lauten, wie hoch die (Zeit-)Kosten für die Umsetzung sind, beispielsweise in Form einer Schulung. Sondern wie hoch die Kosten für die Nichtumsetzung sind, wenn nicht jeder Mitarbeiter optimal eingestellt ist und eingesetzt wird.
Ein Vorschlag: Legen Sie dabei doch mal ein besonderes Augenmerk auf den Talentschatz der eher introvertierten Mitarbeiter. Während Alphatiere präsent und bisweilen wortgewaltig unterwegs sind, fehlt den ruhigen Kollegen meist das Talent für große Reden und Auftritte. Dabei sind sie mindestens ebenso gute Macher wie die Lauten. Es sind meist diese Menschen, die sich nicht in den Vordergrund drängen, aber trotzdem fürs Ganze (mit-)denken.
Die Lösung mancher Aufgabenstellung arbeitet bisweilen schon im eigenen Unternehmen. Nutzen Sie Ihre zurückhaltenden Mitarbeiter. Es lohnt sich.
Das findet zumindest
Ihr
Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur