Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die Kundenberatung zu ambitionierten Bädern fußt in der Regel auf den baulichen Gegebenheiten, den Nutzergewohnheiten sowie auf der jeweils bevorzugten Stilrichtung, die beim Bauherrn herauszukitzeln ist. Doch wie ordne ich dann die passenden Produkte zu? Jeder Hersteller hat da mehr oder weniger seine eigene Philosophie, was auch dem geübten Badprofi die Beratungspraxis nicht gerade erleichtert. Die Kollektionen unterscheiden sich durch Designkonzept, Material, Dekor, Stilelemente, Oberflächen und Kombinationsmöglichkeiten mit Armaturen und Möbeln. Retro-Look, Landhausstil, mediterranes Design sowie Programme für Bauhaus-Villa oder Fabrikloft – Stilmöbel, spacige, minimalistische oder extravagant opulente Bäder, Produkte in eckigen, runden, organischen, kubischen oder geschwungenen Formen – alles ist möglich. Da kann man leicht den Überblick verlieren.
Mit dem SBZ-Styleguide haben wir nun eine herstellerübergreifende Rubrizierung mit einheitlichen Begriffen entwickelt, die – so sie die Feuertaufe besteht – Branchenstandard und allgemeingültige Orientierungshilfe werden soll. Die Marketingleiter und Designleader der führenden Markenhersteller von Badkeramik, Armaturen und Co bitten wir an dieser Stelle schon einmal um ihre Unterstützung. Dies letztlich, damit den Badprofis die Beratung der Kunden künftig stilsicherer und ein wenig leichter von der Hand geht. Und das wiederum dürfte im Interesse aller sein.
Unser langjähriger Autor Frank A. Reinhardt, selbst diplomierter Designer und ausgewiesener Spezialist für Trend- und Designfragen, hat diesen SBZ-Styleguide entwickelt. Seine detaillierte Beschreibung der fünf Stilrichtungen Classic, Lifestyle, Harmony, Nature und Modern finden Sie ab Seite 14 in dieser SBZ. Und um diesen theoretischen Teil gleich mit Leben zu erfüllen, haben wir alle wichtigen Badkeramikserien in diese fünf Kategorien eingeteilt. Damit liegt Ihnen, lieber SBZ-Leser, jetzt eine konsistente, herstellerübergreifende Einteilung der Badkeramik-Kollektionen vor.
Bei der Einteilung gab es auch Überschneidungen und Serien, die verschiedene Stilelemente vermischen. Auch durch die Wahl der Oberfläche kann sich der Charakter einer Kollektion leicht verschieben, vor allem, wenn sie sowieso zwischen zwei Stilebenen schwingt. In solchen Grenzfällen orientiert sich der SBZ-Styleguide zumeist an der Form des Waschtischs, denn sie ist häufig der Ausgangspunkt bei der Entwicklung einer neuen Kollektion. WC und Bidet waren dann die weiteren Orientierungspunkte zur Einordnung in eine Stilkategorie. Auch das Umfeld, in welchem die Produkte von den Herstellern fotografiert wurden, gaben Aufschluss, in welcher Stilwelt die Kollektion sich bewegt.
Diese neue, herstellerübergreifende Einteilung wird auch in die SBZ-Badguide-App Einzug halten, die mit leichter Verzögerung nun Anfang Oktober erscheinen soll. Doch lassen Sie sich von der mobilen Verkaufshilfe für die Beratung und Präsentation beim Kunden überraschen. Unter www.sbz-badguide.de können Sie sich bereits jetzt vormerken lassen. Zunächst einmal wünsche ich Ihnen eine interessante Begegnung mit Ihrem neuen SBZ-Styleguide.
Ihr
Dirk Schlattmann
SBZ-Chefredakteur
und Handwerksmeister