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Sind Öl und Gas Auslaufmodelle?

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Vieles spielt verrückt. Vor allem das Wetter. In den vergangenen Monaten ist es von einem Extrem ins andere gefallen. Die intensive Hitzeperiode im Sommer 2018 führte zu dürreähnlichen Zuständen in der Landwirtschaft, stellenweise wurde sogar das Trinkwasser knapp. Das heftige Schneetreiben in diesem Winter dagegen trieb vor allem den Menschen im Süden Deutschlands tiefe Sorgenfalten in die Stirn.

Wissenschaftlich betrachtet ist sich das Gros der Klimaforscher einig: Zwischen der schleichend zunehmenden Erderwärmung und den Klima-Kapriolen besteht ein Zusammenhang. Wobei der Ausdruck „schleichend“ an dieser Stelle nicht ganz passend formuliert ist. Setzt man den Temperaturanstieg der vergangenen 100 Jahre ins Verhältnis zur erdgeschichtlichen Entwicklung insgesamt, dann ist es treffender, hier von „rasant“ zu sprechen. Ein erheblicher Anteil daran darf dem technischen Fortschritt der Zivilisation im selben Zeitraum zugesprochen werden. Die Parallelen sind zu offensichtlich, die Stimmen der Zweifler an der menschenverursachten Erderwärmung werden leiser.

Das hat Auswirkungen auf viele, wenn nicht gar alle Bereiche unseres Lebens. Der Ruf nach Veränderungen, nach klimaschonenderen Lebensstilen wird lauter. Zum Beispiel in der Heizungstechnik. Ein Blick über Deutschlands Grenzen hinaus in die Nachbarländer zeigt, welche radikalen Einschnitte das zur Folge haben kann. In Niederösterreich etwa dürfen seit Jahresbeginn keine Ölheizungen mehr im Neubau installiert werden. In den Niederlanden ist es schon seit 1. Juli des vergangenen Jahres verboten, neue Häuser mit Erdgas zu heizen.

So weit sind wir noch nicht. Öl und Gas als Energielieferanten im Gebäudesektor sind in Deutschland längst noch keine Auslaufmodelle. Aber die Zeichen sind überdeutlich: Der Heizungsbau, wie ihn das SHK-Handwerk heute noch als Standard kennt und praktiziert, wird sich radikal wandeln. Ob schleichend oder rasant, das wird maßgeblich von den politischen Rahmenbedingungen abhängen. In jedem Fall sollte sich das SHK-Handwerk heute schon vorbereiten. Das Know-how rund um erneuerbare Wärmeerzeugung und energieeffiziente Gebäudetechnik sollte mehr gefördert und gefordert werden. Von und bei allen Branchenbeteiligten. 2019 wäre doch ein gutes Jahr, um damit zu beginnen.

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte,

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur