Konnten Sie die Feiertage nutzen, um Kraft zu tanken und mit frischem Schwung ins neue Jahr zu starten? Hoffentlich, denn die alljährliche Abschlussrallye – vor Weihnachten muss noch alles fertig sein – hat die meisten Betriebe noch einmal richtig gefordert. Trotz anhaltender Weltwirtschaftskrise kann das SHK-Handwerk von einem erfolgreichen Jahr 2011 und von guten Perspektiven sprechen. Die Umsätze im Sanitärbereich stiegen noch einmal um 3 % und der Heizungsbereich bewegte sich, von dem Hin und Her der Förderpolitik negativ beeinflusst, auf bescheidenem Vorjahresniveau. Unterm Strich waren die Handwerksbetriebe dennoch meist sehr gut beschäftigt. Dies spiegelt sich auch in der repräsentativen ZVSHK-Umfrage vom Dezember 2011 wider.
Die gegenwärtige Konjunkturstimmung bei den Handwerksbetrieben ist nochmals auf ein neues Allzeithoch von 63,9 % gestiegen. Dabei hat sich das Geschäftsfeldranking gedreht und die Beurteilungen des Heizungsbereichs liegen mit 60,5 % im Gegensatz zum Vorjahr vor dem Sanitärbereich mit 57,6 %. Einmal mehr als verlässliche Ertragsquelle erwies sich der Kundendienstsektor, der das Geschäftsfeldranking weiterhin unangefochten mit +75,8 % anführt. Der Auftragsbestand kletterte im Vergleichszeitraum des Vorjahres erneut um eine halbe Woche auf mittlerweile siebeneinhalb Wochen. Bereits jetzt müssen in vielen Regionen auftragswillige Kunden immer häufiger auf später vertröstet werden. Der Fachkräftemangel hat die SHK-Branche bereits erreicht. Nur 18,1 % der Betriebe konnten die Zahl der Beschäftigten in den letzten drei Monaten erhöhen. Viele Stellen blieben unbesetzt, vom Lehrlingsmangel – allein in Baden-Württemberg sind über 2000 Lehrstellen verwaist – einmal abgesehen. Die Aussichten für 2012 werden mit +3,4% (Saldo gut – schlecht) jedoch nur noch leicht optimistisch gesehen. Das zeigt auch der Stimmungsrückgang im Laufe des Jahres (Frühjahrswert: +17,9 %, Sommerwert: +12,3 % und Herbstwert: +8,8 %). In Anbetracht von Eurokrise und Rettungsschirmen kein Wunder. Trotz aller Unwägbarkeiten steht die Ampel auf Grün. Energieeffizienz und Umweltschutz sowie barrierefreie Wohlfühlbäder braucht das Land. Vielleicht platzt der Knoten im Heizungsbereich schon bald und die Politik verabschiedet nach nunmehr zwei abschlägigen Bescheiden aus dem Vermittlungsausschuss endlich die geforderten stabilen Förderbedingungen.
In den beiden ersten SBZ-Ausgaben dieses Jahres haben wir Barrierefrei, bzw. Komfort für Generationen zum Topthema gemacht. Gilt es doch, die Technik in der Wand so vorausschauend vorzubereiten, dass die Kunden bei späteren körperlichen Einschränkungen möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. In dem Hewi-Kompendium „Comfort bis Care“ ist dies mit „Kein Schwein will ins Heim“ trefflich beschrieben. Wir zeigen Ihnen, was Sie rund um generationengerechte Bäder wissen sollten. Doch sehen Sie selbst.
Im Namen des gesamten SBZ-Teams wünsche ich Ihnen für 2012 vor allem Gesundheit, einen guten Start und ein erfolgreiches Jahr.
Ihr
Dirk Schlattmann
SBZ-Chefredakteur
und Handwerksmeister