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Viel Rummel ums stille Örtchen

© Foto: Andreas Körner

Wussten Sie, dass es einen Welttoilettentag gibt? Am 19. November steht uns das alljährlich stattfindende Ereignis ins Haus. Dieser Tag wurde erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation (WTO) ausgerufen und wirbt seitdem für Hygiene und Gesundheit auf der ganzen Welt. Denn noch immer leben mehr als 2,6 Milliarden Menschen ohne Klo. Sie gehen einfach ins Freie, hocken sich irgendwo hin. Die Fäkalien werden nicht weggespült. Sie bleiben in Gräben stehen und verschmutzen das Grundwasser, Flüsse und Seen und damit das Trinkwasser. Dadurch verbreiten sich Bakterien und werden zur Quelle von Krankheiten und Seuchen. Es wird geschätzt, dass täglich weltweit rund 5000 Kinder an den Folgen sterben. Diesen Missstand greift die WTO auf und hat sich das sportliche Ziel gesetzt, bis 2015 mit Hilfe von Bürgern, Sponsoren und Staaten 1,3 Milliarden Menschen Zugang zu einem Abort zu ermöglichen. Ein nicht gerade leichtes Unterfangen, wo doch die Spendenbereitschaft für den Bau von Toiletten und Abwasserbehandlung in der Bevölkerung fast nicht existent ist.

Doch wie sieht es bei uns in Deutschland aus? Auch wenn die Situation hierzulande komplett anders ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es hier keine Probleme gibt. Denn wie der ADAC in einer Studie herausfand, sind nahezu 70 % aller Raststättentoiletten verdreckt. Lediglich 30 % gelten als hygienisch unbedenklich. Abgesehen von dieser Studie, gibt es aber auch für Frauen und Behinderte zu wenige oder nur ungeeignete öffentliche WCs in unseren Städten. So wird der Druck auf die Blase und die Suche nach einer sauberen, öffentlichen Toilette in einer fremden Stadt schnell zum großen Problem. Abhilfe verspricht hier die Internet-Suchmaschine „lootogo.de“, die vor einem Jahr am Welttoilettentag von einem angehenden Informatiker aus Köln aus der Taufe gehoben wurde.

Mittlerweile bewertet das neue Internet-Portal rund 10000 stille Örtchen in Deutschland und lässt so die Toiletten-Suche zum Kinderspiel werden. Denn auf der Startseite des Toilettenportals können Nutzer ihren aktuellen Standort eingeben. Auf einer Karte bekommen sie dann anschließend die Toiletten im Umkreis angezeigt und können mit einem Klick auf die jeweilige Toilette sehen, wie viel die Benutzung kostet und wie sie von den bisherigen Besuchern bewertet wurde. So erfahren WC-Suchende, wo man saubere Brillen vorfindet und wo man es besser vermeidet, durch die Nase zu atmen. Bewertet werden Sauberkeit, Wartezeit, Ausstattung und die Freundlichkeit des Personals. Ein „Smiley“-Symbol gibt Auskunft, ob die Toilette behinderten- bzw. kindgerecht ist und ob die Benutzung Geld kostet. Es ist angedacht, diesen Service auch auf den Mobilfunk auszuweiten.

Der Welttoilettentag am 19.11. bietet die nötige Plattform um alljährlich weltweite Aufmerksamkeit für die vernachlässigten Themen Toilette und Abwasser zu generieren. Er inspiriert aber auch findige Tüftler, wie das oben genannte Beispiel zeigt, einmal ausgiebig neue Geschäftsideen rund um die aktuellen Trends und um die Bedürfnisse Ihrer Kunden zu analysieren. Nutzen auch Sie im Vorfeld zum Welttoilettentag die Aufmerksamkeit in den Medien für eine pfiffige Werbeaktion rund um Klo und Bad.

Ihr

Norbert Schmitz
Handwerksmeister und
SBZ-Redakteur