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Yes we can!

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© Foto: Andreas Körner

Wenn man auf die ausgebombten Finanzmärkte schaut und die düsteren Prognosen für die Weltwirtschaft hört, dann fällt Optimismus schwer. In diesen chaotischen Zeiten setzte das gemeinsame Eingreifen der führenden Wirtschaftsstaaten aber ein wichtiges Signal: „Yes we can“, „Ja, wir schaffen es“ – so lautet die ermutigende Botschaft, die als Wahlkampf­slogan von US-Präsidentschaftskandidat Obama bekannt wurde.

Führende Köpfe versuchen nun herauszufinden, wie es mit der Weltwirtschaft weitergeht. Bekommen wir eine tiefe, anhaltende Rezession in USA, Europa und Japan? Oder kommen wir noch einmal mit einem blauen Auge davon?

Nach dem Bankenrettungsplan wird in der Großen Koalition vorsorglich über ein Konjunkturprogramm diskutiert, das wohl schon Mitte November klare Gestalt annehmen könnte. Es gehe nicht um ein traditionelles, schuldenfinanziertes Konjunkturprogramm, sondern um punktgenaue und branchenspezifische Maßnahmen, betonte Regierungssprecher Steg. Ein für unsere Branche guter Ansatz kam dazu bereits von SPD-Chef Franz Müntefering. Er hat vorgeschlagen, lokale Aufträge für Handwerker und kleine Unternehmen im Bereich der Gebäudesanierung zu schaffen.

Hoffnungsvoll äußerte sich Ende Oktober der ZVSHK. Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach zeigte sich davon überzeugt, dass gerade das Handwerk einen möglichen wirtschaftlichen Abschwung in den nächsten Monaten verkraften könne. Er verwies dabei insbesondere auf die beiden Geschäftsfelder Heizung und Kundendienst. Es sei die Summe der kleinen Geschäfte, die die SHK-Fachbetriebe gegen die Folgen eines möglichen Konjunktureinbruchs wappne, meinte von Bock und Polach. Dienstleistungen wie Energieberatung, Heizungs-Check oder Anlagenoptimierung würden sich auch in Zeiten einer Rezession bezahlt machen.

Einen positiven Ausblick für Maßnahmen im Bereich Klimaschutz gab Prof. Claudia Kemfert, die die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung leitet. In einem Interview meinte sie, dass die erneuerbaren Energien von der Finanzkrise besonders profitieren könnten. Denn Banken und Investoren würden nach den Erschütterungen verstärkt auf Engagements zur Sicherung der Zukunft setzen, meinte sie. Und dazu gehörten nach Ansicht von Prof. Kemfert „par excellence nachhaltige Investments in den Klimaschutz wie im Falle von erneuerbaren Energien.“

Die Einschätzungen des ZVSHK-Hauptgeschäftsführers und von Prof. Claudia Kemfert sind nachvollziehbar und ermutigend. Hinzu kommt, dass das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen hinsichtlich einer sicheren Geldanlage drastisch gestiegen ist. Damit rücken werterhaltende, wertsteigernde und nachhaltige Investitionen in die eigene Immobilie stärker in den Fokus. Dazu zählen die neue, energiesparende Heizungsanlage sowie zusätzliche Solarkollektoren, die mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ermöglichen. Oder man setzt mit der Installation einer Photovoltaikanlage auf eine sichere Solar-Rendite. Und so ganz nebenbei profitiert auch noch die Umwelt von all diesen Maßnahmen.

Ich meine, dass es nun wichtiger denn je ist, dass alle Branchenakteure diese Botschaften gemeinsam auf allen Kanälen transportieren, um bei Politikern und bei potenziellen Kunden Gehör zu finden. In Krisenzeiten gilt es, zusammenzurücken, die individuellen Befindlichkeiten zurückzustellen und die Herausforderung anzunehmen. Ein aufmunterndes „Yes we can!“ wünscht uns allen Ihr

Jürgen Wendnagel
SBZ-Redakteur