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1. Sieger in der Kategorie Single: Nicola Stammer

Traumhaus mit Badewanne

Inhalt

Nicola Stammer hat den Kniff raus: Zum zweiten Male in Folge erhielt die gelernte Innenarchitektin die Urkunde mit dem begehrten Titel „Beste Kreativ-Badplanerin“. Der Entwurf ist sicherlich einer der ambitioniertesten, weil er nicht nur konsequent beide Etagen des Ein-Familienhauses angeht, sondern auch noch zusätzlich den Garten einbezieht. Die Kosten für das Privat Spa beziffert Nicola Stammer auf rund 110000 Euro inklusive der Lichtplanung, allerdings ohne Außenpool. Das Leben eines Singles steht für Unabhängigkeit, Flexibilität, Freiheit, Selbstbewusstsein und Eigenverantwortlichkeit. Frei von Sachzwängen nahm sich Nicola Stammer dieser Zielgruppe an und erfreute die Jury mit ebenso stilsicheren wie innovativen Badlösungen.

Bad- und Wellnessbereich prägen Erdgeschoss

Stammer siedelt den Genussfaktor ganz oben auf der Wunschliste von Tanja an und legt, im Gegensatz zu vielen anderen Entwürfen, die Bereiche Wellness und Schlafen auf einer Ebene im Erdgeschoss an. Der Entwurf bezieht den Außenpool und den Garten ein. Wohnen und Arbeiten werden ins Obergeschoss verlegt. Große Glasflächen und die Terrasse bieten freien Blick auf den angrenzenden Wald. Im Eingangsbereich bestimmt die klare Achse den Blick über den von Stammer so genannten Laufsteg, der in der bodengleichen Wanne zunächst endet, aber im Außenpool fortgesetzt wird und in einem Wasserfall seinen Höhepunkt findet. „Ich fand die Wettbewerbsaufgabe diesmal noch spannender, weil die Rahmenbedingungen so offen waren und man frei entscheiden konnte, wo das Badezimmer hinkommt. Ich habe das Haus von den Abläufen neu angelegt und dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen“, so die Badplanerin begeistert.

Auf der Eingangsebene befindet sich im vorderen Bereich der autarke Gästebereich mit Teeküche, offenem Bad und abteilbarem WC. Erst dahinter beginnt Tanjas mit einer Zwischentür abschließbare Privatreich – das sie natürlich auch mit Freunden teilen kann. Der große, als durchgehende Achse geplante Flurbereich empfängt jeden Besucher mit seinem atemberaubenden Blick bis hin zum Außenpool mit Wasserfall. Und verbirgt Stauraum, Ankleide für Gäste und Waschmaschine auf der einen Seite, auf der anderen Seite liegt der optisch noch mal geschickt abgeteilte, großzügige Ankleide- und Schlafbereich. Der anschließende Private Spa-Bereich ist klar nach Funktionsabläufen strukturiert: Ak­tions­zonen im vorderen und Ruhezonen im hinteren Bereich. Die tägliche Hauptnutzung wird sich überwiegend im WC/Bidet (separat angeordnet) sowie am Wasch- und Schminkplatz abspielen. Der Duschbereich mit einer Deckendusche (Rainsky, Dornbracht) markiert den Übergang von der aktiven zur Ruhezone. Dieser bildet mit dem Hamam eine spektakuläre räumliche Einheit. Er lässt sich durch Schiebetüren in der Wand thermisch abteilen, um Temperatur und Feuchtigkeit zu regeln. Die eingelassene, bodengleiche Wanne, in die der Badende über Stufen hinab steigt, sowie eine Relaxzone für Yoga laden Körper und Geist zur Ruhe.

Durchgängige Achse bis zu Wasserfall und Aussenpool

Schon beim Betreten des Hauses nimmt die Blickachse vom Eingang bis hin zum Wasserfall am Ende des Außenpools gefangen und vermittelt Weite, Ruhe und Entspannung. Unterstützt wird die optische Sogwirkung durch den Holzfußboden („Laufsteg“) und die Cortenstahlwand, die sich einseitig vom Eingang bis in den Außenpool erstreckt. Die bündig gesetzten Türen unterbrechen die Wand in ihrer Schönheit nicht. Die übergroße bodengleiche Wanne, die optisch mit dem Außenpool verschmilzt, steht im Mittelpunkt. Die Farbwelt wird durch den Holzboden, sandsteinfarbene Fliesen (MOSA) sowie die Cortenstahlwand bestimmt. Optik und Haptik halten sich kunstvoll die Waage. So entsteht eine warme und behagliche Atmosphäre, ergänzt durch Raritäten von Tanjas Reisen, die stilvoll Akzente setzen.

Die Sanitärobjekte fügen sich in das Bild perfekt ein. Das Thema Wasserfall wiederholt sich mit der Armatur Mem (Dornbracht) in der Wanne, im Hamam und am Waschplatz, wo das fließende Element Wasser auf die Waschschüssel (Alape) trifft. Auch die Vorwand des Waschplatzes ist mit Cortenstahl verkleidet, der Schrank mit Leder. Das in Teak gefertigte Möbel mit Schüben verfügt über eine integrierte Schminkklappe.

Umfassendes Lichtkonzept

Das Lichtkonzept umfasst verschiedene Schaltkreise: Die integrierte indirekte Beleuchtung über den Cortenstahl-Wänden, die die Decke sanft anstrahlt, dient als Hauptlicht. Eine Lichtvoute an der Außenseite sowie als Highlight eine Pendelleuchte am Schminkplatz setzen weitere zuschaltbare Akzente. Seitlich vom Waschtisch strahlt eine Bodenleuchte die freie Wand an (Platz für Dekoration); dies wiederholt sich im Yoga­bereich. Bündig eingelassene Lichtfelder in der Decke folgen dem Holzboden und erhellen den „Laufsteg“. Die Wanne erhält integrierte Unterwasserstrahler. Der Nassbereich erfordert für die vielfältigen Nutzungen spezielle Licht-Inszenierungen: Das integrierte Licht der Rainsky beleuchtet den Duschbereich. Die Lichtvoute und das indirekte Licht in der Nische dienen der Beleuchtung des Spiegels sowie der Utensilien. Im Hamam setzen die „Oberlichter“ mit zurück gesetztem Lichtmittel einen starken Akzent und tauchen diesen Bereich in ein geheimnisvolles par­tielles Licht. Durch moderne Technik lassen sich die gespeicherten Licht-Inszenierungen abrufen. Auf ein TV-Gerät wurde von Nicola Stammer bewusst verzichtet.

Die Jury war von dem ganzheitlichen Entwurf begeistert. Das architektonische Gesamtkonzept berücksichtigt auf der einen Seite tägliche Badanwendungen, die klar und funktional angeordnet werden; auf der anderen Seite überrascht der Bereich Privat Spa mit einer Großzügigkeit und Transparenz, die für ein eher konservativ angelegtes Ein-Familienhaus vorbildlich ist. Die geschmackvolle und sichere Materialauswahl rundet das Gesamtkonzept ab. Und wenn der Entwurf mit so viel Liebe und Detailreichtum gezeichnet und präsentiert wird, kann ein möglicher Kunde – sprich Tanja – die Reno­vierungskosten von über 100000 Euro auch nachvollziehen. Die gesamte Präsentation ist eine hervorragende Entscheidungsgrundlage für ein Projekt dieser Größenordnung.

Innenarchitektin Nicola Stammer

Nicola Stammer hat mehrere Jahre in Architekturbüros gearbeitet und war dort für die Inneneinrichtung von Hotels, Büroräumen und Privatwohnungen verantwortlich. Projekte im Bereich Ladenbau runden das breite Wissensspektrum der zweifachen Mutter ab. Bis Ende September 2008 war sie bei der Dahiba Office/Object-Hamburg GmbH beschäftigt. Zudem arbeitet Sie unter dem Dach der Kreativ AG mit dem Handwerksunternehmen Lerch in Lüneburg zusammen. Derzeit hält sie nach weiteren Kooperationspartnern aus dem handwerklichen Bad-Bereich Ausschau.

https://www.nico-stammer.de/

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