Die Natur spielt in dem Entwurf von Sabine Seiler (37) eine dominierende Rolle. Die diplomierte Innenarchitektin (FH) ging bei ihren Arbeiten für den SBZ-Kreativ-Wettbewerb sehr systematisch an das Projekt heran und unterteilte den neuen Anbau in verschiedene Nutzungszonen. Der edle Holzsteg in der Mitte des quadratischen Raumes übernimmt bei der Planung eine wichtige Rolle. So ist er nicht nur ein großzügiger Weg, von dem aus alle Nutzungsbereiche zu erreichen sind, sondern er hat auch eine symbolische Funktion und ist sinnbildlich die Ouvertüre für das neue, natürliche Badezimmer von Single Tanja.
Auf dem Weg durch die Dünen
„Wie auf einem Laufsteg schreitet Tanja auf dem Parkettstreifen aus Kastanienholz in ihr Bad, der sich in ihren Gedanken in einen Holzsteg auf dem Weg durch die Dünen zum Meer verwandelt“, beschreibt die gelernte Tischlerin Sabine Seiler ihren Entwurf, mit dem sie sich beim 3. SBZ-Ideenwettbewerb unter den Top 20 platzieren konnte. Sabine Seiler arbeitet im Villeroy & Boch Badatelier in Hannover. Begleiten wir Tanja durch ihr neues Badezimmer, das Sabine Seiler in den 1. Stock des Anbaus platziert hat.
So stellt sie sich Tanjas Feierabend vor: „Die Haustür fällt ins Schloss... Sie stellt die Laptoptasche auf dem Schreibtisch im Arbeitszimmer ab und schlüpft erleichtert aus den hohen Schuhen. Endlich zu Hause! Nach dem vielen heimatlosen Herumreisen sehnt sich Tanja nach einem behaglichen Ort. Wo lässt es sich schöner Entspannen, als in einem pulsierend massierenden Whirlpoolbad in Augenhöhe mit prasselndem Kaminfeuer? Mit der Hand streicht Tanja an der weichen organischen Form des Mineralgusswaschtisches (Pli, Burgbad) entlang. Sie legt ihren Schmuck auf der komfortablen Ablage ab und lässt das Wasser über die elegant feminin geformte Wandarmatur (Meta 02, Dornbracht) in die Waschtischmulde laufen. Die außergewöhnlich weiche, flüssige Form gibt dem Fluss des Wassers eine besonders kraftvolle und ursprüngliche Natürlichkeit. Tanja nimmt auf dem Lederhocker (Diva, Burgbad) Platz und befreit ihr Gesicht von den Spuren des anstrengenden Tages und vom Staub der Stadt. Der Duft des Badesalzes verbreitet inzwischen ein angenehm entspannendes Aroma im Raum. Um die Atmosphäre perfekt abzurunden, schaltet sie den Regenvorhang ein. Über die gesamte bodenebene Fensterfront zieht sich nun eine schmale Wasserwand, die mithilfe eines Projektors in stimulierende Lichteffekte verzaubert werden kann. Die Sanitärobjekte aus der Serie Vero (Duravit) greifen mit ihrer klaren geometrischen Form die Architektur des Raumes auf. Kurz springt sie unter die Walk-in-Dusche (Bette Floor), die sich auf der anderen Seite der Wanne befindet. Nach dem erfrischenden Regenschauer unter dem Duschpaneel (Squaro, V&B) hat sie den Kreislauf und die Lebensgeister wieder auf Touren gebracht. Zum Abschluss wird sie es sich mit einem karibischen Cocktail vor dem Kamin gemütlich machen und Energie für die kommende Arbeitswoche tanken.“
Die Jury lobte bei insbesondere die zahlreichen innovativen Detaillösungen wie der Regenvorhang an der Fensterfront. Sabine Seiler schätzt die Kosten, bei deren Planung bewusst auf Multimedia-Produkte verzichtet wurde, für den kompletten Umbau des Bades auf rund 90000 Euro inklusive sämtlicher Handwerksleistungen wie für Maler und andere benötigte Gewerke.
Villeroy & Boch Badatelier in Hannover
Die diplomierte Innenarchitektin Sabine Seiler plant in Hannover. Kirsten Steinke leitet das Badatelier. Der ausführende SHK-Betrieb ist die Dröscher Haustechnik GmbH in Walsrode. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind im Unternehmen 11 Mitarbeiter im Büro, 33 Monteure und 6 Auszubildende der Gewerke Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer beschäftigt.