Unter dem Titel „Mit der E.ON Hanse im Clinch“ widmete sich die SBZ in ihrer Ausgabe 01/2010 ausführlich diesem Thema. Bedauerlicherweise ist die Stellungnahme der Pressesprecherin der E.ON Hanse Vertrieb, die anstelle des angefragten Herrn Wendel geantwortet hat, in einigen Punkten missverständlich.
So wird der Eindruck erweckt, E.ON Hanse Vertrieb GmbH sei als eines von 14 Mitgliedern der neuen Gas Gemeinschaft lediglich beigetreten. Richtig ist vielmehr, dass die Gründung der neuen Gas Gemeinschaft Schleswig-Holstein ohne den Fachverband SHK Schleswig-Holstein massiv von E.ON Hanse betrieben wurde, als sich herausstellte, dass der Fachverband nicht bereit war, den von E.ON Hanse geplanten Änderungen der Satzung kritiklos zuzustimmen.
Dies zeigt sich unter anderem in der Besetzung der Positionen des Vorsitzenden und des Geschäftsführers der neuen Gas Gemeinschaft mit Mitarbeitern der E.ON Hanse Vertrieb GmbH. Des Weiteren ist dem durch die Stellungnahme der E.ON Hanse Vertrieb erweckten Eindruck entgegenzutreten, eine unbedingte Mitgliedschaft von Schornsteinfegern in Gas-Gemeinschaften sei eine Selbstverständlichkeit.
Tatsächlich verhält es sich nach den uns vorliegenden Informationen der Schwesterverbände so, dass auf der relevanten Landesebene Schornsteinfeger nicht Einzelmitglied einer Gas-Gemeinschaft sein können.
Landesinnungsmeister Eckhart Dencker
Hauptgeschäftsführer Enno de Vries
Fachverband SHK Schleswig-Holstein
Zweigleisiger Bigamist
Ziel der GWG war ursprünglich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk. Eine Partnerschaft zeichnet sich durch gleichberechtigte und gleichwertige Behandlung der Mitglieder aus. Der Umgang der E.ON mit seinen vermeintlichen „Partnern“ kann nicht so bezeichnet werden. Die E.ON erscheint mir eher wie ein Bigamist, der zweigleisig fährt und jetzt auch auf das Pferd „Schornsteinfeger“ setzt. Da dieses Modell in der bestehenden Satzung nicht möglich war, wurde die Auflösung der Gemeinschaft billigend in Kauf genommen. Zudem scheint die E.ON nicht in einen Gewissenskonflikt zu kommen, wenn sie SHK- Mitgliedern gleiche vorrangige Zusammenarbeit verspricht, wie auch den Schornsteinfegern, die meines Wissens keine Gas-Konzession vorweisen können.
Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich meinen Handwerkskollegen nur raten, nicht der neuen Gasgemeinschaft beizutreten. Persönlich habe ich aus dieser „partnerschaftlichen“ Behandlung seitens E.ON Konsequenzen gezogen und den Gas- und Stromanbieter gewechselt. Was ich meinen Kunden rate, kann sich jeder denken.
Joachim Borowski
25364 Westerhorn
Kein partnerschaftliches Verhalten
Warum der Alleingang der E.ON Hanse? Warum dürfen Schornsteinfeger ohne Eintragung in das Installateurverzeichnis plötzlich Mitglied werden? Es ist ja wohl klar, dass nur einseitige wirtschaftliche Interessen dahinter stecken. Das hat nichts mehr mit partnerschaftlichen Verhalten zu tun. Sollte keine Einigung mit dem Fachverband und der E.ON Hanse erzielt werden, sehe ich für unserenBetrieb keine Möglichkeit, wieder Mitglied in der Gasgemeinschaft Schleswig-Holstein zu werden.
Andreas Wiechers
25492 Heist
Kein Drama in Mitteldeutschland
So wirklich kann ich die Aufregung des Fachverbandes des SHK-Handwerks nicht verstehen. Wer sich zum Beispiel einmal die Satzung der Gasgemeinschaft Mitteldeutschland, angeblich die größte Gemeinschaft Deutschlands und nichts mit E.ON zu tun, findet dort in der Satzung den § 3: (1) Ordentliche Mitglieder können werden:
– selbstständige, im Gas-Installateurverzeichnis eingetragene Gasinstallations-Fachbetriebe
– Heizungsinstallations-Fachbetriebe mit Eintrag im Gas-Installateurverzeichnis
– Bezirksschornsteinfegermeister
– Gasgeräte-Facheinzelhändler
– Zertifizierte Wartungsunternehmen“
Auch die Bezirksschornsteinfegermeister werden ohne Zusatz „eingetragen im Installateur-Verzeichnis“. Also ist E.ON Hanse Vertrieb kein Einzelfall und ist dort anscheinend auch kein Drama.
Wolfgang Noel
23701 Eutin