Vielen Dank für die guten Berichte zum Thema Trinkwasser. Ich bin im Zuge einer Erstellung einer Gefährdungsanalyse zu einem Krankenhaus auf folgende Unstimmigkeit innerhalb der Regelwerke gestoßen.
Dabei bin ich der Meinung, die Darstellung der Probenahmeventile innerhalb des Zirkulationsrücklaufes ist falsch dargestellt. Ziel der Beprobung aus einem Zirkulationskreis muss sein, die Probenahme aus dem tatsächlichen Zirkulationskreis entnehmen zu können und nicht Warmwasser aus einem Warmwasserspeicher. Denn das würde das Ergebnis der Probe ggf. beeinflussen. Wenn ich Wasser aus dem Speicher haben möchte, dann wäre die Bezeichnung „Trinkwasser Warm Zirkulation“ falsch.
Das bedeutet, das Probennahme-Ventil muss in Fließrichtung vor dem Rückflussverhinderer im Bereich der Zirkulationspumpe angeordnet sein und nicht danach. In der 2. Änderungsverordnung ist die Darstellung widersprüchlich. In der DIN EN 806, Teil 2, ist es m.E. falsch dargestellt. Die Darstellungen des DVGW Arbeitsblatt W 551 zeigen dagegen die Anordnungen korrekt auf. Der Fehler könnte aus dem alten W552 stammen, da wurde die Abbildung meines Wissens nach das erste Mal abgebildet. Oder wie sehen Sie das?
Joachim Kreuz
79227 Schallstadt
Anmerkung der Redaktion:
Zunächst einmal danke an Herrn Kreuz, dass er uns auf diesen Missstand aufmerksam gemacht hat. Uns SBZ-Redakteuren war schnell klar, dass Herr Kreuz hier vollkommen recht hat. Aber wir haben mit Arndt Bürschgens sicherheitshalber noch einmal einen absoluten Spezialisten gefragt. Hier seine Antwort:
Tatsächlich hat Herr Kreuz hier recht. An der Probenahmestelle in der Zirkulation am Speicher soll eine Probe aus dem Zirkulationssammler genommen werden, um eine Bewertung der Trinkwasserqualität vornehmen zu können, die quasi aus dem System zurückkommt. Beeinflussungen vom Speicher würden eine Aussage hier verwischen und sind unbedingt zu vermeiden.
Und Thomas Huber vom FVSHK Baden-Württemberg schrieb dazu: Optimal ist natürlich die Positionierung des Probenahmeventils in Fließrichtung, gesehen vor einer irgendwie gearteten Einrichtung zur Rückflussverhinderung. Ist das Ventil nach einer solchen Einrichtung angebracht oder ist eine solche Einrichtung nicht vorhanden, so ist darauf zu achten, dass der Volumenstrom der Zirkulation größer ist als der Volumenstrom der Probenahme. Dann ist eine Rückwirkung aus dem Speicher nicht zu befürchten. Hier ist also der Probenehmer entsprechend gefordert. In unserer Information Technik 5/2013 haben wir bereits auf diese Problemstellung hingewiesen.
Bleibt festzuhalten: Um eventuellen Problemen aus dem Weg zu gehen, sollte das Probenname-Ventil auf jeden Fall in Fließrichtung vor dem Rückflussverhinderer im Bereich der Zirkulationspumpe angeordnet sein. In der DIN EN 806, Teil 2, ist dies falsch dargestellt.