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SBZ 11/2010

Ein freier Tag — aus dem Leben einer Meisterfrau

Ja, ich habe mich wiedergefunden! Es war regelrecht eine Befreiung zu lesen, dass es anderen Meisterfrauen genauso ergeht!

Nehme ich mir beispielsweise vor, um 11 Uhr vormittags die Bankauszüge abzuholen und ganz nebenbei noch beim Metzger und Gemüsehändler meines Vertrauens für das gemeinsame, endlich mal frisch zubereitete Mittagessen einzukaufen, bricht an einem bis dahin eher ereignislosen Vormittag pünktlich um 10.50 Uhr das Chaos los: Drei Telefone läuten gleichzeitig, zwei Leiharbeiterfirmen preisen ihre Fachalleskönnermänner an, der Paketdienst liefert etwas, was kein Mensch bestellt hat, ein Monteur steht im Büro und wünscht neue Arbeit, weil der eigentlich für ihn vereinbarte Termin vom Kunden vergessen wurde, eine seit Generationen uns verbundene Stammkundschaft steht mit einem Packen Bargeld da und möchte wie immer die gestern verschickte Rechnung sofort bar bezahlen, der PC legt eine Bruchlandung hin, das Papier im Drucker geht zur Neige, eine nicht berufstätige Freundin ruft an und teilt mir irgendetwas extrem Wichtiges mit, unsere Katze steht auf der Bürotheke und mault um eine sofortige Fütterung, die eigentlich anwesende Bürokraft verfällt in plötzlich allgemeine Unwissenheit und es reichen wieder mal die mir zur Verfügung stehenden zwei Gehirnhälften nicht, um alles fertig denken zu können!

Nun, Multitasking ist gefragt und nach zwei turbulenten Stunden kehrt Ruhe ein, mein Lieblingschef und Göttergatte erscheint auf der Bildfläche und blickt etwas pikiert, weil es wieder mal eine Fertigmahlzeit aus dem Hause Eismann gibt. Mein Lächeln ist mir mittlerweile ins Gesicht gefroren und ich bin not amused, weil meine schöne Planung im wahrsten Sinne des Wortes für die Katz war! Danke für den schönen Artikel!

Brigitte Kempa

85092 Kösching