Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
SBZ 18/2013

Service wollen viele, nur bezahlen…

Inhalt

In seinem lesenswerten Leserbrief hat sich Obermeister Ulf Ender in der SBZ 18/2013 gründlich mit dem Thema Bagatell-Reparaturen, Dienstleistungen und die Bereitschaft der Kunden, dafür zu zahlen, beschäftigt. Hierzu erreichte uns folgender Beitrag von Klaus Röck aus Schwabach:

Vielen Dank für den Beitrag über die Serviceleistungen für unsere lieben Kunden. Das Problem, so sehe ich das als leidgeprüfter Handwerksunternehmer, besteht darin, dass viele Kunden der Meinung sind, die Handwerker haben neben einem goldenen Boden auch einen goldenen Verdienst – und der Kraftstoff für die Fahrzeuge ist für Handwerker ohnehin kostenlos, einschließlich der Fahrzeuge selbst.

Über die Medien, vor allem das Fernsehen, wird unseren Kunden doch ständig eingeimpft, dass alle Handwerksfirmen Halsabschneider sind und verbrecherische Taten ausführen, nur um in kurzer Zeit reich zu werden. Wenn man immer nur den Billigsten beauftragen möchte oder das billigste Produkt anschafft, kann man halt nur die billigste Leistung erwarten!

Man sollte mal überlegen, ob es nicht von Vorteil wäre, eine Imagekampagne für uns Handwerker, gerade im Servicebereich, in die Öffentlichkeit zu bringen.

Es gibt überall schwarze Schafe, auch liebe Kollegen, die des Rechnens nicht ganz so mächtig sind. Daher würde es sich doch empfehlen, mal die Probleme durch die Vielfalt der angebotenen Produkte aufzuzeigen und deutlich zu machen, wie schwierig es ist, passende Ersatzteile zu bestimmen und einen guten Service zu bieten.

Ich selbst habe schon öfter die Erfahrung machen müssen: Was nichts kostet, ist auch nichts wert! Also warum mit grundsätzlichen Problemen nicht mal die Öffentlichkeit konfrontieren? Wenn eine Baumarktarmatur während der Garantiezeit den Geist aufgibt, wird diese vom Verkäufer selbstverständlich ersetzt. Allerdings muss diese dem Verkäufer übergeben werden und dann wird erst mal der Hersteller prüfen, ob ein Anspruch auf Ersatz besteht. Das wird ohne Klagen (ein wenig Murren schon, aber es war ja billiger als beim Fachhändler) akzeptiert. Warum ist das so?

Wir sollten uns nicht als Notnagel hergeben für Produkte, die keiner mehr kennt oder die schon uralt sind. Problem also erkannt. Aber wie lautet die Lösung?

Hilfreich wären sicher Musterschreiben, die der Handwerker individualisieren und dann einsetzen kann. Zudem sollte man auch mal nein sagen und nicht immer dann einspringen, wenn Nobody nicht mehr weiterkommt. Hier ist bei vielen Kollegen ein Umdenken notwendig. So oder so, es wird weh tun, auch in Zukunft.

Klaus Röck
91126 Schwabach