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Deutschlands beste Badplaner (Teil 6/6)

Die Besten der Besten

Weiter geht es mit der Berichterstattung über den Bad-Kreativ-Wettbewerb. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die letzten beiden prämierten Entwürfe vor. Das Wettbewerbsobjekt (siehe 13/2013) ist eine Villa aus dem letzten Jahrhundert in Stadtrandlage. Für die Planung des neuen Wellnessbereiches standen mehrere Räume im Obergeschoss zur Verfügung.

Dirk und Melanie Meuleneers entwarfen für das junge Paar Julia (28) und Finn (31) ­eine Wellnessoase. Katrin Härtel und Christoph Pontzen wählten mit Birgit (44) und Ralf (47) das etablierte Paar als Bauherren. Beide belegten in ihrer Kategorie jeweils den zweiten Platz. Viele weitere Infos rund um das Haus, die Vorlieben und Lebensgewohnheiten des Bauherrenpaares und zum Wettbewerb finden Sie auch auf https://www.sbz-online.de/tags/kreativitaet.

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir Ihnen die letzten beiden nominierten Entwürfe des von den Industriepartnern Alape, Dornbracht und Duravit unterstützten Wettbewerbes. Vorgestellt und kommentiert werden die Arbeiten von Jurymitglied und Innenarchitektin Nicola Stammer.

Vorschriften

Die besten Kreativ-Badplaner

1. Sieger Profiplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Dagmar Fröhlich und Andreas Rawe, Rawe GmbH in Recklinghausen (SBZ 13/2013) Sabine Dorner, Dorner GmbH in Oberteuringen-Bitzenhofen (SBZ 13/2013)

1. Sieger Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieure Britta Barteit, Raumkonfekt Innenarchitektur in Krempe (SBZ 18/2013) Stephan Pöppelmann, Interior Design in Emsdetten (SBZ 18/2013)

1. Sieger Juniorplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Jürgen Beßler, Baqua Badkonzepte in Münster (SBZ 14/15-2013) Juliane Boddenberg, Boddenberg – Die Badgestalter in Köln (SBZ 16/17-2013)

1. Sieger Juniorplaner im Großhandel Eric Betz, Sanitär Wahl GmbH in Stuttgart (SBZ 14/15-2013)

2. Sieger Profiplaner im Großhandel Gisela Peikert, J. N. Kreiller KG in Traunstein (SBZ 19/2013)

2. Sieger Juniorplaner in Installationsbetrieben und Badstudios Patrick Weiß, Nabenhauer GmbH in Messkirch (SBZ 19/2013)

2. Sieger Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieure Dirk und Melanie Meuleneers, Studio Meuleneers in Krefeld (SBZ 22/2013) Katrin Härtel und Christoph Pontzen in Greifenberg (SBZ 22/2013)

Außerordentliche Anerkennung Thomas Lammering, Achitekturbüro in Düsseldorf Antonie Specht, Ruppert Immobilien in Hamburg Gesa Skowranek-Dröscher, Dröscher Haustechnik GmbH in Walsrode

Anlaufstation Waschtisch

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2. Platz in der Kategorie „ Architekten, Innenarchitekten, Bauingenieure“ Dirk und ­Melanie Meuleneers vom Studio Meuleneers aus Krefeld präsentierten eine großzügige, ineinander ­fließende moderne Badarchitektur. Genauso jung und modern wie das Paar zeigt sich auch die Raumplanung: Großzügigkeit, Offenheit, fließende Übergänge zwischen den Bereichen ­kenn­zeichnen diesen Entwurf – eingepackt in ein modernes Kleid als bewussten Gegensatz zur ­historischen Gebäudearchitektur.

Dabei liegt der Aktivbereich (Waschen, Ankleiden, Schminken) zentral mit Zugang vom Treppenhaus und der Ruhebereich (Schlafen, Relaxen, Wanne und Dusche) umschließt diesen in L-Form: eine optimale Gliederung nach Nutzungsabläufen.

Über eine große Tür mit versetztem Drehpunkt gelangt man vom Treppenhaus direkt in das großzügige Bad mit fließendem Übergang in den Ankleidebereich. Lediglich das WC mit Handwaschbecken ist räumlich abgeteilt. Zentral und freistehend ist der großzü­gige Doppelwaschtisch. Die Besonderheit: Durch das spezielle Zwei-Ebenen-Einbaubecken mit seitlicher Armatur kann das Waschbecken von beiden Seiten genutzt werden. Ein mittig platzierter beleuchteter Drehspiegel mit integriertem Plasma-TV rundet das Ganze ab. So kann der Blick frei in den Raum schweifen: entweder auf der einen Seite in den gegenüberliegenden Kamin und das Schlafzimmer oder auf eine Loungebank mit Greenwall und Bücherregalen. Aufgrund der direkten Verbindung zum Schlafbereich, der für Julia mithilfe einer Schiebetür auch als Rückzugsort dient, ist die Zone Waschtisch sehr wohnlich mit Holzoberflächen ausgebildet. Julias Wunsch nach bequemer Haarpflege außerhalb der Dusche erfüllt eine herausziehbare Brause am Handwaschbecken.

Ankleidetraum

Hinter der eingestellten Greenwall – moderne Interpretation der Naturverbundenheit Julias und Garant für gutes Raumklima – befindet sich ein riesiger Ankleidebereich mit Schmink- und Frisiertisch. Modern gestaltet mit Wandpaneelen in Holz und flexiblem offenen Kleideraufbewahrungssystem. Nur im Übergang zum Duschbereich sind die Schränke geschlossen. Die Ankleide fungiert wie ­eine Schleuse, da sie sowohl mit Straßenschuhen als auch vom Nassbereich mit Dusche und Wanne begehbar ist. Hier kann Finn direkt nach seinem Waldlauf die schmutzigen Klamotten abstreifen und in die großzügige Dusche zur Regenerierung springen. Umgekehrt geht es morgens von der Dusche direkt zum Ankleiden.

Feuer, Wasser, Luft und Erde

Axial zu Waschtisch und Rundbogenfenster ist die freistehende Wanne mit Ausblick in die Natur positioniert. Von hier – und der Dusche aus – kann an kalten Wintertagen auch der Blick in den großen Kamin schweifen, der dem ganzen Raum eine wohnliche Atmosphäre verleiht. Für die perfekte Ab­rundung des Wellnesspaketes sorgt der Rückbau des Wintergartens zur Freiluftterrasse. So kann Julia sich nach einem Kneipguss in der Dusche in eine Decke eingehüllt regenerieren oder sich von der Sonne wärmen lassen. Auch vom Schlafzimmer ist die Terrasse begehbar und dient somit als Freiluftlounge. So kann Julia nicht nur ihrem Wunsch nach einem Frühstück mit Morgensonne im Bett nachkommen, sondern gemütlich mit Finn auf der Terrasse das Wochenende beginnen.

Somit sind alle vier Elemente vereint: Feuer im Kamin, Wasser beim Duschen oder Baden, Luft auf der Terrasse und Erde symbolisch durch die Greenwall.

Mit diesem Badkonzept wurde ein offenes, großzügiges Konzept mit vielen schönen Details geschaffen. Die Fläche wird unter Berücksichtigung der Verkehrswege und Tagesabläufe gekonnt bespielt. Besonders der frei platzierte Waschtisch für das junge Paar als zentrales Kommunikationsmodul begeisterte. Auch die Integration einer Greenwall für besseres Raumklima ist die gelungene Umsetzung der Naturverbundenheit in eine moderne Form. Die Präsentation ist anspruchsvoll und vermittelt perfekt den zukünftigen Raumeindruck.

Steckbrief

Studio Meuleneers aus Krefeld

Dirk (Dipl-Ing. (FH) Innenarchitektur) und Melanie (Dipl-Ing. (FH) Architektur) Meuleneers erarbeiten mit ihrem Team ganzheitliche Innenarchitekturplanungen mit Schwerpunkt Ausstellungen für Industrie, Groß- und Einzelhandel, auch in Verbindung mit Gebäudeentwicklung. Innenraum-Konzepte im Privatbereich und bei Altbausanierung ergänzen das Leistungsspektrum. 2004 als BrandArc gegründet wurde die Firma 2013 in Studio Meuleneers umgetauft.

http://www.studiomeuleneers.de

Eingestellter Bad-Solitär

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2. Platz in der Kategorie „ Architekten, Innenarchitekten, Bauingenieure“ Katrin Härtel und Christoph Pontzen vom Ammersee glänzten durch einen frei platzierten modernen Funktionskubus in der historischen Architektur.

Das Grundkonzept für die Raumgestaltung basiert auf der Erhaltung der vorhandenen Stilelemente der Villa durch Einfügen eines frei im Raum positionierten modernen Kubus, der fast alle Funktionen aufnimmt“, so Katrin Härtel. Alt und Neu werden so bewusst voneinander getrennt und stehen eigenständig nebeneinander. Das Schlafzimmer wird an der Ostseite platziert, um die morgendliche Lichtstimmung einzufangen. Es ist akustisch von den anderen Funktionen getrennt.

Modern kontra Alt

Der von den Zwischenwänden befreite Raum umfasst circa 50qm und beherbergt den eingestellten Funktionskubus. Losgelöst von den umgebenden Wänden beinhaltet er die Funk­tionen für die tägliche Hygiene: eine großzügige Waschtischanlage mit ausreichend Ablagefläche und Stauraum, einen einladenden Duschbereich mit integrierter Wärmebank sowie ein separates WC mit Handwaschbecken.

Rückseitig liegt der Ankleidebereich, funk­tional in direktem Zugang vom Eingang und mit Tageslicht. Im Anschluss um die Ecke liegt der Zugang zum großen Duschbereich. Der vorgelagerte Waschtisch erstreckt sich über die gesamte Kubuslänge und beinhaltet noch eine Saftbar für Erfrischungen. Im Bereich der Dusche befindet sich oberhalb des Waschtischmöbels eine Glasscheibe. So kann der Blick aus der Dusche ungehindert durchs gegenüberliegende Fenster in die Natur schweifen.

Raum für Regeneration

Die Objekte für die Regenerierung von Geist und Körper befinden sich bewusst außerhalb des Funktionskörpers. Sie gehören ihrer Funktion nach nicht zu den alltäglichen Bedürfnissen und werden daher gesondert platziert. Die von Ralf gewünschte Sauna befindet sich optimal direkt gegenüber des Duschzuganges, so kann er nach dem Joggen erst die Kleidung abstreifen, unter die Dusche springen und nach Wunsch noch in die Sauna gehen. Die von Birgit heiß ersehnte Wanne zum Entspannen nach einem langen Arbeitstag in der Boutique findet ihren ganz eigenen Platz im Wintergarten – von den anderen Funktionen getrennt ein Raum der völligen Ruhe mit Rundumblick ins Grüne. An kalten Wintertagen sorgt ein Kamin für wohlige Atmosphäre. Ein Schminkplatz mit viel Tageslicht ergänzt das Konzept.

Schlichte Materialien gewählt

Der bestehende Fischgrät-Parkettboden (leider nicht dargestellt) wird im gesamten Geschoss erhalten und umgibt somit den modernen Solitär. Dieser wird mit feuchtigkeitsregulierendem Kalkputz glatt verspachtelt und trägt dadurch zu einem angenehmen Raumklima bei. Die klare, moderne Formensprache und Schlichtheit der Materialien bilden einen Kontrast zu der Altbausubstanz. An sämtlichen Schnittflächen wird der Kubus schwarz gestaltet und alle innenliegenden Wände erhalten ein florales Muster aus Glasmosaik – in Anlehnung an die Dekorationselemente der frühen 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Dazu runden im Ankleidebereich Seidentapeten und mit Leinen bespannte Schrankfronten den Gang zwischen Spa und Schlafzimmer ab und sorgen für eine bessere Raumakustik.

Mit dem Entwurf gelang ein sehr konsequentes, einzigartiges Konzept, das dem historischen Altbau Respekt zollt und insgesamt funktional und ablauforientiert ist. Alt und Neu sind bewusst gegenübergestellt, sodass jedes für sich wirkt. Besonders gefielen der Jury auch die Ausrichtung der Verkehrszonen unter Einbeziehung der Fenster sowie der Wintergarten mit Wanne und Kamin für wohlige Atmosphäre an grauen Abenden.

Steckbrief

Härtel/Pontzen vom Ammersee

Katrin Härtel und Christoph Pontzen sind Architekten und haben sich in ihrer Freizeit dem Wettbewerb gewidmet. Katrin Härtel arbeitet seit kurzem für die Bukoll GmbH Bäder und Wärme in Dießen und konnte sich schon 2010 unter den Top 10 platzieren. Beide widmen sich sowohl klassischen Architektenaufgaben als auch dem Bad im öffentlichen und privaten Sektor.

https://bukoll.de/

Auf Wiedersehen beim 6. Bad-Kreativ-Wettbewerb!

Das Team des im zweijährigen Rhythmus durchgeführten SBZ-Kreativ-Wettbewerbs dankt allen Teilnehmern, dass sie sich mit ihrer Einreichung für eine anspruchsvolle Badgestaltung engagiert haben. Vielleicht gelingt ja beim nächsten Mal der Sprung aufs Treppchen. Auf jeden Fall aber bietet auch der nächste Wettbewerb wieder eine tolle Kommunikationsplattform für engagierte Badprofis. Ein ganz dickes Dankeschön geht an die Industriepartner Alape, Dornbracht und Duravit, die den Wettbewerb nachhaltig unterstützt haben.

Mit einer tollen Leistung wussten nicht nur die Erst- und Zweitplatzierten beim 5. Bad-Kreativwettbewerb der SBZ in den jeweiligen Kategorien zu überzeugen. Hier abschließend noch einmal alle Statements von Deutschlands-Top-Baplanern 2013.

Kompakt

Fakten zum Wettbewerb

Die Jury des 5. SBZ-Bad-Kreativ-Wettbewerbs mit Geschäftsführer Andreas Dornbracht, Prof. Dr. Frank Richter (Duravit), ZVSHK-Präsident Manfred Stather und Innenarchitektin Nicola Stammer hatte die Qual der Wahl. Nach sorgfältiger Sichtung der 176 gemäß Ausschreibung eingereichten Entwürfe und Beschreibungen sowie intensiven Diskussionen fiel letztlich die Entscheidung, elf Beiträge für den ersten Preis zu nominieren und aus diesem Kreis letztlich sieben Mal den ersten Preis und die Auszeichnung Badprofi 2013 zu verleihen. Neben einer getrennten Bewertung von Juniorbadplaner und Profibadplaner wurde erstmals auch nach Großhandel, Installationsbetrieben und Badstudios sowie Architekten, Innenarchitekten und Bauingenieuren unterschieden. Alle Infos zum Wettbewerb sowie Filme über Jurysitzung und Preisverleihung finden Sie unter → https://www.sbz-online.de/tags/kreativitaet