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Duschen unter Schrägen

Gut beraten und sicher aufmessen

Inhalt

Angenehm für den Nutzer ist eine Dusche unter der Dachschräge dann, wenn ihm eine Standfläche von mindestens 90 x 90 cm mit einer Raumhöhe von mindestens 230 cm zur Verfügung steht. Wenn die Dachschräge relativ tief ausläuft, sollte also der Duschbereich mit der Duschwanne nach vorne verlagert werden, um eine ausreichende Stand­höhe sicherzustellen. Die Fläche unter der Schräge kann man nutzen, um zum Beispiel eine Sitzmöglichkeit oder eine Ablage zu mauern. Auch eine reine Ablage sollte jedoch möglichst nicht mit einem spitzen Winkel an die Schräge angeschlossen sein, sondern gegen eine gerade Abmauerung stoßen, damit sie leicht zu reinigen ist.

Die perfekte Lösung?

Die Anpassung eines festen Glassegmentes (Seitenwand bzw. Festsegment der Schwingtür) sowohl an eine Dachschräge als auch an einen gemauerten Sockel ermöglichen viele Serien. Allerdings sollte man schon in der Planungsphase und vor dem Bau des Bades in die Technischen Merkblätter des Herstellers schauen und ein Modell aussuchen, das zu den räumlichen Gegebenheiten passt und mit den üblichen Serienprofilen und -beschlägen eingebaut werden kann. Ob dies möglich ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie groß im gegebenen Raum das feste Segment sein kann und wo die Tür angeschlagen wird. Die Glasgewichte einer Dusch­abtrennung verlangen nach sicheren und statisch geprüften Befestigungen. Entsprechend kann es sein, dass nicht jede Serie ein passendes Modell für die jeweilige Einbausituation bietet. Es macht deshalb Sinn, schon in der Planungsphase Kontakt mit dem Hersteller oder dem Fachberater im Handel aufzunehmen, um die Einbausituation zu besprechen.

Für den Komfort: Schwingtüren mit Innenöffnung

In jedem Fall empfiehlt sich der Einsatz einer Schwingtür, die vollständig in den freien Raum vor der Dusche öffnet, also einen bequemen Ein- und Ausstieg bietet. Ist das Bad klein, sollte die Tür auch nach innen öffnen, so dass sie während der Trocknungsphase und zur guten Belüftung der Dusche nicht in den Raum hineinragt. Die Schwingtüren der meisten Serien können in Flucht und über Eck mit feststehenden Segmenten (Seitenwänden) kombiniert werden und so eine wichtige Funktion in der Raumgestaltung übernehmen. Zu bedenken ist, dass aus der Dusche unter der Dachschräge Wasserdampf unbedingt gut entweichen können muss. Die Glassegmente sollten also nicht zu hoch gewählt werden, der Abstand zwischen Oberkante Glas und Decke sollte mindestens 30 cm betragen.

Schrägen schützen gegen Spritzwasser und Wasserdampf

Die Dämmung und Bekleidung der Dachschräge muss über dem gesamten Bad absolut sicher den Transport von Wasserdampf in die Dachbalkenkonstruktion verhindern. Der Einsatz einer Dampfbremse bzw. Feuchtigkeitssperre ist also unabdingbar. Die Beplankung der Schräge sollte darüber hinaus entweder mit feuchtraumgeeigneten Gipskartonplatten oder mit Bauplatten mit zementärer Oberlage erfolgen, die auch bei Anfall von sehr viel Wasserdampf formstabil sind. Im Duschbereich muss die Beplankung der Dachschräge zusätzlich ebenso wie die umgebenden Wände mit einer Abdichtung unter den Fliesen sachgerecht vorbereitet werden. Mindestens bis zur Oberkante der Dusch­abtrennung sollte der gesamte Duschbereich mit Fliesen oder Glas gestaltet werden, für die übrigen Wände des Bades empfiehlt sich der Einsatz diffusionsoffener Putze und Farben, die Feuchtigkeit speichern, aber auch wieder abgeben können.

Aufmaß von Duschabtrennungen unter Dachschrägen

Noch einmal der dringende Hinweis: Bei der Planung von Bädern unter Dachschrägen und bei der Renovierung von Bädern sollte berücksichtigt werden, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit eine Duschabtrennung problemlos installiert werden kann. Was ist damit gemeint? Es kommt leider immer wieder vor, dass erst bei der Erstellung des Aufmaßes deutlich wird, dass zum Beispiel nicht das gesamte feste Segment der ausgewählten Duschabtrennung schräg geschnitten werden kann oder die Schwingtür nicht nach innen bzw. außen geöffnet werden kann, da die Dachschräge im Weg ist. Dann hilft nur die Entscheidung für eine andere Serie, was meist zu verschmerzen ist. Teuer wird es allerdings, wenn eine Dusch­abtrennung überhaupt nur mit Sonderprofilen befestigt werden kann.

Die größte Auswahl bei den Duschabtrennungen hat, wer die Duschnische unter der Schräge gerade abmauert bzw. mit einer Trockenbaukonstruktion schließt. Auf diese Weise werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass vor die gemauerte Nische eine ganz normale Duschwanne und eine Serienduschabtrennung, auf Wunsch sogar mit Gleittüren, gesetzt werden kann. Wünscht sich der Kunde eine möglichst transparente Situation mit viel Glas und wenig Mauerwerk, sollte zunächst mit dem Hersteller der Duschabtrennung besprochen werden, ob ein Glassegment und wenn ja, aus welcher Serie, komplett den Raum unter der Schräge schließen kann.

Mit Aufmaßblatt auf Nummer sicher gehen

Hüppe hält für alle Badsituationen spezielle Aufmaßblätter bereit, die im Internet heruntergeladen oder in Bad Zwischenahn bestellt werden können. Für das Aufmaß der Seitenwand mit Dachschräge wird ein zusätzliches Maßblatt verwendet, auf dem die gemessenen Höhen, Breiten, Toleranzen und Winkel eingetragen werden. Spätestens anhand des Aufmaßblattes kann der Installateur erkennen, wie breit der gerade, ungeschnittene Bereich des festen Glassegmentes mindestens sein muss, damit die Gesamtanlage gefertigt werden kann.

Um ein korrektes Aufmaß für die Duschabtrennung zu erstellen, benötigt der Handwerker folgende Unterlagen und Werkzeuge:

  • das Aufmaßblatt zur Serie, das alle Maße vorgibt, die bei dieser Badsituation gemessen werden müssen,
  • einen Zollstock bzw. ein Maßband,
  • Wasserwaagen zum Messen der senkrechten und waagerechten Toleranzen,
  • ein elektronisches Winkelmessgerät.

Installateure, die regelmäßig mit vergleichbaren Einbausituationen und Planungsaufgaben konfrontiert werden, sollten ein Aufmaß-Seminar besuchen und Aufmaß und Montage selbst übernehmen. Für alle, die hier keine Routine haben und brauchen, bieten die Markenhersteller wie Hüppe einen Ausmaß- und Montageservice an, der mit der Duschabtrennung zum Festpreis angefordert werden kann.

Autor

Hans-Joachim Steinert ist seit 1982 beim Duschbereichsspezialisten Hüppe beschäftigt. Als Produktmanager und Leiter für das Seminar- und Schulungswesen betreut er das Hüppe-Partner-Programm; E-Mail: hans-joachim.steinert@hueppe.com.