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Lifestyle im Bad

Bad- und Möbelwelt ­rücken enger zusammen

Inhalt

SBZ: Herr Böse, Sie sind seit knapp einem Jahr Chef der Koelnmesse. Nun wollen Sie auf der Möbelmesse neben Sofas auch Sanitärprodukte zeigen. Warum?

Böse: Die Integration des Sanitärsegments ist eine langfristige Strategie, die eine Konsequenz aus den realen Veränderungen des Marktes ist. Und ich wäre ein schlechter Geschäftsführer, wenn wir nicht auf solche Marktveränderungen reagieren würden.

SBZ: Was hat sich denn verändert: die Möbelmesse oder die Sanitärbranche?

Böse: Das Bad selbst hat sich verändert, wie Sie natürlich am besten wissen. Aber auch uns muss auffallen, dass das Badezimmer in seiner Konzeption und Gestaltung weit über ein einzelnes Fachsegment hinausgewachsen ist. Es passt sich dem Stil der restlichen Wohnung an und übernimmt vielfältige Funktionen. Da die imm cologne alle Aspekte des Interior Designs abbilden will, liegt es nahe, auch die Gestaltungsmöglichkeiten zu zeigen, die Markenprodukte und modernes Baddesign eröffnen.

SBZ: Gibt es denn nicht schon genug Messen für das Bad?

Böse: Vielleicht! Doch bieten wir den Ausstellern der Sanitärindustrie eine wichtige internationale Kommunikationsplattform an, die es bislang für den deutschen Markt nicht gegeben hat. Zur imm cologne treffen sich Designentscheider, Journalisten, Architekten und Innenarchitekten, Projektentwickler, ambitionierte Handwerker und Händler, die sich primär mit dem Thema Interior Design beschäftigen sowie ein insgesamt designaffines Publikum. Wir haben nicht den Anspruch, die technischen Innovationen und Produktneuheiten der Sanitärbranche abzubilden – wir sind eine Einrichtungsmesse, und in diesem Kontext wollen wir das Bad zeigen.

SBZ: In Italien passiert das bereits auf der Mailänder Möbelmesse. Sind die Italiener hier vorn?

Böse: Nein – wir haben erst einmal abgewartet, ob Trends wie etwa die Anbindung des Schlafzimmers an das Badezimmer nicht dem Wunschdenken der Industrie entstammen oder wirklich in die Praxis integriert werden können. Heute wissen wir nicht nur, dass es sich dabei um konkrete Forderungen der Benutzer handelt, sondern auch, dass das Badezimmer in Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Alltagsleben spielen wird, ähnlich, wie sich auch die Küche zu einem neuen Lebensmittelpunkt entwickelt hat. Es geht nicht mehr nur um Einzelprodukte, sondern um komplette Badkonzepte. Unser Ansatz geht auf das veränderte Wohnverhalten ein. Wir zeigen eine exklusive Auswahl der Objekte und Gestaltungsideen für das Bad und präsentieren es neben ausgesuchten Möbeln, Lichtkonzepten und anderen Premiumbeispielen aus den Fachsortimenten. Wir schaffen mit unserem Konzept eine neuartige und ausgesprochen attraktive Messeplattform. Insbesondere Architekten und ambitionierten Badplaner können sich auf ein neues, überraschendes Präsentationsformat freuen.

SBZ: Wie sieht das konkret aus?

Böse: In Halle 3.1, also in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Talentforum D3 und zu der Halle 11, in der unter dem Titel „pure“ besonders hochwertige und ambitionierte Design­produkte versammelt sind, wird das Pure Village aufgebaut. Das ist ein neues, eigenständiges Präsentationsformat, das mehrere Produktsegmente des Interior Designs vereint. Wir zeigen Vielseitigkeit auf einem sehr hohen Niveau. Dafür haben wir ein innovatives Architekturkonzept entwickelt, das Raum für dynamische Strukturen und individuelle Markeninszenierungen bietet.

SBZ: Und in diesem sogenannten Pure Village werden dann Bäder aufgebaut?

Böse: Unter anderem. Dem Badezimmer wird sozusagen ein großes Stadtviertel gewidmet. Da das Pure Village Spielraum für unterschiedlichste Präsentationsformen eröffnet, werden wir neben klassischen Produktpräsentationen aber sicher auch Inszenierungen von eher konzeptioneller Art sehen, in denen Designansätze und Visionen visualisiert werden. Oder auch Darstellungen von Raumkonzepten, wie sie derzeit im Baddesign richtungweisend sind.

SBZ: Kann auch ein Installateur vom Messebesuch profitieren?

Böse: Pure Village soll vor allem neue Perspektiven eröffnen, neue Querverbindungen schaffen und die Einrichtungstrends auf kleinem Raum erlebbar machen. Da das Bad immer möbeliger wird, kann man sich auf der imm cologne sicherlich viele Anregungen holen. Schließlich liebäugelt umgekehrt auch der Möbelhandel mit dem Thema Badezimmer. Vereinzelt lassen sich in Möbelhäusern schon Kooperationen mit sanitärem Handel und Handwerk ausmachen. Dies zeigt doch deutlich, dass das Bad sich aus seinem technisch orientierten Zuhause löst und in Richtung Lifestyle bewegt. Und hierfür bieten wir vom 19.–24. Januar 2010 eine neue Plattform. Den Termin sollten sich ambitionierte Badprofis bereits jetzt merken.

SBZ: Herr Böse, vielen Dank für diese Infos aus erster Hand. Alle interessanten Details rund um die imm cologne finden unsere SBZ-Leser in einer der nächsten Ausgaben.