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Nach Behinderungsgrad selektieren und gleich bestellen

SHK-barrierefrei.de als Basis

Etwa drei Millionen Wohnungen müssen laut Gutachten des Bundesbauministe­riums bis zum Jahr 2020 umgebaut werden. Das Geschäftsfeld Barrierefreiheit entwickelt sich rasant. Zum einen haben Kunden wegen eines Pflegefalls unmittelbaren Bedarf. Zum anderen will die finanzstarke Altersgruppe 50+ in die eigenen vier Wände investieren und ist bei der Badmodernisierung zumindest aufgeschlossen für Empfehlungen einer barrierefreien Badplanung.

Kompetenz in der Badplanung

Wer soll das Bad für Generationen kompetent einrichten, wenn nicht der Fachbetrieb? Kompetenz ist bekanntlich die Summe der langjährigen Erfahrungen. Dennoch ist es selbst für den Profi kaum möglich, in Sachen Barrierefreiheit den Überblick zu behalten. Mit Online-Hilfe lässt sich auf komfortable Weise zusätzliches Know-how gewinnen. Wenn nach dem ersten Kundenkontakt feststeht, welche körperlichen Einschränkungen zu berücksichtigen sind, lassen sich durch gezielte Mausklicks passende Badprodukte aufrufen. Der Online-Katalog von https://www.shk-barrierefrei.de/ listet gegenwärtig 65 Hersteller mit ihren Komfortprodukten auf.

Produkte sind den Einschränkungen zugeordnet

Wenn ein Hersteller im Online-Katalog gelistet sein will, muss er bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Seine Produkte müssen eine Hilfe bei körperlichen Einschränkungen darstellen, z.B. bei eingeschränkten Armfunktionen, Atembeschwerden, Erkrankung der Augen oder Gehbehinderungen. Zur Orientierung hat das Kompetenzzentrum Barrierefreies Planen und Bauen an der TU Berlin entsprechende Definitionen ausgearbeitet.

Darüber hinaus verfolgt das Katalogprojekt einen ganzheitlichen Ansatz, um es dem Planer eines Komplettbades möglichst leicht zu machen. Herstellerübergreifend findet man Produkte in den Bereichen Türen, Boden- und Wandbeläge, Waschtische, Duschen, Badewannen, WCs, Bidets, Urinale, Armaturen, Griffe, Heizungen, Be- und Entlüftungen, Beleuchtungen/Steckdosen sowie Notrufsysteme.

Produktfinder unterstützt das Beratungsgespräch

Die beratende Person soll sich in Vorbereitung auf das Kundengespräch einen Marktüberblick im Segment Barrierefrei verschaffen und die für den Kunden am besten nutzbaren Produkte heraussuchen können. Diesen Mehrwert hat sich der Online-Katalog auf die Eckring-Fahne geschrieben und genießt damit eine Alleinstellung auf dem Markt. Die aktualisierte Startseite des Barrierefrei-Portals verfügt über einen neuen Produktfinder. ­Dahinter verbirgt sich eine Recherche in der ­Datenbank, die von der Auswahl körperlicher Einschränkungen bis hin zur Erstellung eines individuellen Kundenberatungskataloges reicht. Am PC-Arbeitsplatz wird man dazu Schritt für Schritt angeleitet.

Körperliche Einschränkung auswählen

Die Recherche für den Handwerksbetrieb beginnt mit der Auswahl der körperlichen Einschränkung des Kunden. Wählt man beispielsweise die Einschränkung „Alterserscheinungen – abnehmende Muskelkraft“ (Bild 1), werden wichtige bauliche Maßnahmen zu einer ersten Orientierung aufgezeigt. Wie Bild 2 zeigt, gehören zu dieser ausgewählten körperlichen Einschränkung etliche bauliche Maßnahmen, die der Badplaner jeweils im Einzelnen nochmals auf Notwendigkeit hin überprüfen kann. Die Software selektiert beispielsweise Punkte wie leicht bedienbare Armaturen, die Beachtung der Einstiegshöhe an die Badewanne, die Notwendigkeit von Ein- und Ausstiegshilfen an der Badewanne, die richtige Wahl der Sitzhöhe auf dem WC und die Montage von Stützgriffen.

Die geeigneten Produkte wählen

Was für die Badplanung an Baumaßnahmen infrage kommt, wird im nächsten Schritt auf die Vorschlagsliste gesetzt. Es sind beispielsweise berührungslose Armaturen, Haltegriffe oder Sitzwannen. Der Online-Katalog präsentiert diese Auswahl entsprechend seiner Produktgruppen auf dem Monitor (Bild 3). Für den Badplaner sind umfangreiche Informationen hinterlegt. Über eine Lupe am jeweiligen Produkt gelangt man in die Detailansicht. Es gibt jeweils eine für den Kunden ­verständliche Beschreibung, eine Preisempfehlung, Bilder, Maßzeichnungen, die Einbauanleitung sowie technische Planungsmerkmale.

Individuellen Katalog speziell für den Kunden erstellen

Mit der Vorauswahl der infrage kommenden Produkte kann sich der Badspezialist im Handwerksbetrieb auf das Beratungsgespräch vorbereiten. Mit der bis dahin zusammengestellten Merkliste lässt sich hersteller­übergreifend aufzeigen, mit welchen einzelnen Komponenten das Bad der Zukunft ausgestattet werden kann. Mehr noch: Dem Kunden wird keine Zettelwirtschaft offeriert, sondern die Software bietet zum Abschluss der Recherche die Druckfunktion für einen Produktkatalog (Bild 4), der in einem Schnellhefter ein repräsentatives Erscheinungsbild bekommen kann.

Auf dem Deckblatt lassen sich nicht nur Kunden- und Projektname vermerken. Auch Logo und CI des Fachbetriebes sowie Referenzfotos können die Seite gestalten. Voraussetzung dafür ist, dass der Handwerksbetrieb Mitglied der SHK-Berufsorganisation ist und Firmen-Logo sowie weitere Angaben und Referenzen unter der Kategorie „Mein Barrierefrei“ auf https://www.shk-barrierefrei.de/ hinterlegt hat.

Produkte gleich im Großhandelsshop bestellen

Mit der zusammengestellten Produkt-Merkliste lässt sich nicht nur ein individueller Kundenkatalog erstellen, sondern diese Merkliste kann von https://www.shk-barrierefrei.de/ in den Onlineshop des kooperierenden Großhandels übergeben werden. Möglich ist dies derzeit bei Elmer, Lotter und Wiedemann – mittelständische Großhändler, die sich besonders diesem Wachstumssegment widmen wollen. Zu beachten ist, dass jeder Betrieb zuvor über Zugangsdaten zum gewünschten Großhandels-Onlineshop verfügen muss. Um den Produkt-Warenkorb „Barrierefrei“ im Online-Shop des Großhandels bearbeiten zu können, erfolgt zu Beginn die Aufforderung zum Login. Danach wird der Warenkorb an das Online-System des Großhändlers übergeben und dort angezeigt. Operationen wie Verfügbarkeitsanfragen, Preisanfragen und Bestellungen können dann vorgenommen werden. Durch diese Bestellmöglichkeit wird die Datenbank auf https://www.shk-barrierefrei.de/ praxisgerecht in das Warenwirtschaftssystem der Branche eingebunden.

INFO

Mit 3D-Modellen barrierefrei planen

Für das Geschäftsfeld Barrierefrei realisieren Mitgliedsbetriebe der SHK-Berufsorganisation die Betriebsabläufe komfortabler. Zur Verfügung stehen barrierefreie Sanitärartikel diverser Hersteller als 3D-Modelle. Hinzu kommen Plandaten von speziellen Nischenherstellern.

Voraussetzung ist, dass der Handwerksbetrieb über seine Planungssoftware auf den Download-Assistenten der Arge Neue Medien zugreift. Per Mitgliederpasswort lassen sich darüber die „ZVSHK-Badplandaten Barrierefrei“ herunterladen. Darüber hinaus ist es dann dem Barrierefrei-Planer möglich, die vom ZVSHK bereitgestellten, erweiterten Artikelinformationen aus seinem Online-Katalog zum barrierefreien Produkt hinzuzuziehen. Dies sind beispielsweise Montagezeiten, eine Preisempfehlung des Herstellers, Bilder oder Maßzeichnungen. Quelle dafür ist der Online-Katalog von https://www.shk-barrierefrei.de/.

Der erste Schritt ist, den kostenlosen Download-Assistenten der Arge Neue Medien über http://www.shk-branchenportal.de herunterzuladen. Der Assistent kann die im Handwerker-PC installierten Datenkataloge mit dem aktuellen Datenbestand im Internet abgleichen und auf den neuesten Stand bringen. Um dies für die „ZVSHK-Badplandaten Barrierefrei“ zu erreichen, klickt man die entsprechende Option über das Eckringsymbol an.

Danach stehen neueste Barrierefrei-Datensätze für Hersteller wie Bette, Bemm, Duravit, Franz Schneider Brakel, Geberit, Hüppe, Hewi, Keuco, Kermi, Laufen, Normbau oder Villeroy & Boch zur Verfügung.

SBZ Tipp

Fachbetrieb „barrierefreies Bad“ werden und Wettbewerbsvorteile sichern

Vom ZVSHK wurde die zweitägige Schulung zum Fachbetrieb „barrierefreies Bad – Komfort für Generationen“ konzipiert. Sie besteht aus fünf Lerneinheiten, die mit einer schriftlichen Prüfung und mit der Zertifikatsauszeichnung Fachbetrieb „barrierefreies Bad“ enden. Anhand von Beispielen werden geschäftsfeldspezifische Planungs- und Beratungswerkzeuge vorgestellt. So der Einsatz des Online-Kataloges shk-barrierefrei.de zur herstellerübergreifenden Produktrecherche oder ein Planungstool für die professionelle Kundenberatung.

Kundenwünsche: Kundenwünsche und Anforderungsprofile werden beleuchtet und praktisch mit einem Altersanzug und anhand von Alltagssimulationen erlebbar gemacht. Zudem wird der Frage nachgegangen, in welcher Form dieser selbstbewusste Kunde vom Marketing angesprochen werden möchte.

Online-Katalog Barrierefrei: Der beratende Badprofi soll sich in Vorbereitung auf das Kundengespräch einen Marktüberblick im Segment Barrierefrei verschaffen und die für den Kunden am besten nutzbaren Produkte heraussuchen können. Die Startseite des Barrierefrei-Portals verfügt über einen Produktfinder. In der Schulung wird das Arbeiten mit dem Finder detailliert vorgestellt.

Planungssoftware: Die Planungssoftware Barrierefrei hat sich auf die besonderen Belange rund um diese Zielgruppe eingestellt. Geht es um ein Bad für Generationen, so unterstützt diese EDV den Fachhandwerker bei der Planung unter Berücksichtigung der erforderlichen Bewegungsflächen nach den entsprechenden DIN-Vorschriften. Auch eine Verbindung zum Online-Katalog Barrierefrei besteht. Anhand eines Planungsbeispiels wird das Werkzeug vorgestellt.

Planung: Aufbauend auf den Inhalten der vorangegangenen Lerneinheiten werden die Kenntnisse in die Praxis übertragen und mit konkreten Planungsansätzen vertieft. Dabei stellt ein Experte technische und gestalterische Möglichkeiten vor und geht auf die Anforderungen der DIN 18040 ein. Zudem werden in Kleingruppen unterschiedliche Fallbeispiele erarbeitet.

Beratungstraining: Im Seminar gibt es Hinweise, welche Orientierungen der ältere Kunde erwartet. Da die Pflegebedürftigkeit mit steigendem Alter zunimmt, wird auch auf die Möglichkeit der Finanzierung des barrierefreien Bades durch die Pflegeversicherung eingegangen. Weitere Informationen zur konkreten Durchführung dieses Seminars gibt es beim jeweiligen SHK-Landesverband.

Autor

Mathias Thiel ist Projektleiter Barrierefrei im Zentral­verband Sanitär Heizung Klima. ­Geschäftsstelle Potsdam, 14467 Potsdam, Telefon: (03 31) 20 08 30 51, m.thiel@zvshk.de, https://www.shk-barrierefrei.de/