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Pelletsheizung spart 50 % Heizkosten

Effizienz und Denkmalschutz

Inhalt

Wie kann eine Heizung in einem fast 300 Jahre alten Haus ökologisch verantwortungsvoll und gleichzeitig ökonomisch rentabel arbeiten?“ Das fragte sich Christof Körtgen, Besitzer des Winzerhofs Körtgen in Bad Neuenahr-Ahrweiler, 60 km nordöstlich von Koblenz. Seine beiden 20 und 30 Jahre alten Gaskessel erfüllten nicht mehr die Standards, die sich der Gastronom in puncto Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit vorstellte. „Dass Ökologie und Ökonomie auch bei der Beheizung eines Altbaus sehr effizient Hand in Hand gehen können, hat unsere neue Holzpelletsheizung in den letzten beiden Jahren eindrucksvoll bewiesen“, so der Winzerhof-Besitzer.

Körtgen hatte vor 20 Jahren den 1800 m2 großen Winzerhof mit drei verschiedenen Gebäudeabschnitten gekauft und die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Gebäude komplett entkernt und renoviert. So entstanden eine Weinstube, eine Sektkellerei, in der auch heute noch traditionell Sekt hergestellt wird, weitere Gewerberäume sowie ein Wohnhaus mit vier Wohneinheiten – zwei Ferienwohnungen und zwei fest vermietete Wohnungen mit insgesamt 900 m2. Christof Körtgen renovierte seine traditionsreichen Altbauten im Sinne des Denkmalschutzes – mit Fassaden, die sich in das historische Stadtbild von Ahrweiler integrieren und dessen Ursprünglichkeit bewahren. Eine Fassadendämmung kam aus diesem Grund für ihn nicht in Frage.

Beheizt wurde der gesamte Winzerhof mit zwei Gaskesseln, die nach 20 Jahren nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen und zudem für den Wärmebedarf des Winzerhofes überdimen­sioniert waren. Aufgrund steigender Gaspreise wurde Familie Körtgen mit Heizkosten in Höhe von 12000 Euro pro Jahr konfrontiert, die jegliche Rentabilität der Heizungsanlage in Frage stellten. Auf Empfehlung seines Heizungsbauers Michael Bernads aus Grafschaft-Nierendorf zog Christof Körtgen für den Austausch seiner beiden „Energievernichter“ den Energieberater Johannes Schäper vom Planungsbüro Energie Plan aus Köln zu Rate. Schäper erstellte eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Brennstoffe Gas und Pellets. Dabei wurden drei Varianten der Beheizung verglichen: Eine Heizanlage, die ausschließlich Gas verbrennt, eine Holzpelletsheizung und eine Holzpelletsheizung, die zur Abdeckung von Lastspitzen von einer Gastherme unterstützt wird. Auch die Rentabilität einer Solaranlage wurde überprüft.

„Öl kam für uns als fossiler Energieträger grundsätzlich nicht in Frage“, resümiert Körtgen. „Außerdem hätten wir keine geeigneten Lagerkapazitäten gehabt, da das Heizöl im Weinkeller eine Geruchsbelästigung wäre. Erdwärme fanden wir grundsätzlich interessant, aber in unserem Fall sprachen praktische Gründe gegen das Heizungskonzept. Die Heizkörper in unserem Altbau könnten mit den geringen Vorlauftemperaturen der Erdwärmepumpe niemals für ausreichend Wärme sorgen und meine Gäste sollen auf keinen Fall im Kalten sitzen!“ formuliert der Winzer seinen Anspruch an die neue Heizungsanlage.

Kostenentwicklung für Brennstoff wurde berücksichtigt

Das Gutachten von Energie Plan Köln berücksichtigte drei Fragestellungen: Wie werden sich die Gas- und die Holzpelletskosten in den nächsten 20 Jahren aufgrund der heutigen Marktlage voraussichtlich entwickeln? Wie schnell werden sich demzufolge die Investi­tionskosten für das jeweilige Heizsystem amortisieren? Wie lassen sich 40 bis 50 % der jetzigen Heizkosten einsparen? Die Antwort war eindeutig: Eine zentrale Holzpelletsanlage, die alle Gebäudeabschnitte des Winzerhofes über gedämmte Rohr­leitungen miteinander verbindet, ist das Heizsystem mit den besten Ergebnissen in puncto Ökonomie und Ökologie. Auch den Anspruch an zuverlässige Wärme für die Gäste kann ein Holzpellets­kessel mit 48kW Leistung optimal erfüllen. Die Amortisationsdauer der neuen Heizungsanlage wurde auf sieben bis zehn Jahre errechnet. „Dank des neuen Ökofen-Pelletskessels, der vorbildlichen Installation und des guten hydraulischen Abgleichs der gesamten Heizungsanlage durch meinen Heizungsbauer Michael Bernads, konnte ich in den letzten beiden Jahren fast 50 % meiner Heizkosten einsparen“, berichtet Körtgen.

Die neue Heizung besteht auch den Alltagstest

Auch was das Handling der Pelletsheizung angeht, ist der Hofbesitzer sehr zufrieden. Der Kessel wird nur einmal pro Jahr komplett gereinigt, der Aschekasten im Winter etwa einmal pro Monat entleert. In den Sommermonaten, wenn der Pelletskessel nur noch für die Warmwasserbereitung anspringt, reicht es vollkommen aus, die Asche alle drei bis vier Monate zu entsorgen. Ein 2000 Liter großer Pufferspeicher bevorratet genügend Heizwasser, um den gesamten Winzerhof mit ausreichend Energie für Heizung und Warmwasserbereitung zu versorgen. „Wir sind mit unserer Heizkostenersparnis mehr als zufrieden – erst recht, weil die Investition in den neuen Pelletskessel nur noch relativ geringe weitere Kosten verursacht hat. In Zusammenarbeit mit einem Schreiner haben wir den Kellerraum neben der Heizung zum Pelletslager umgebaut, welches rund 15 Tonnen Pellets fasst. Auch die Kosten für Befüllungs- und Entlüftungsleitungen hielten sich in Grenzen. Ansonsten haben wir in neue Hocheffizienz-Umwälzpumpen, eine optimierte Anlagensteuerung sowie eine lückenlose Dämmung aller Rohrleitungen und Armaturen investiert. Alle Heizkörper in unserem Haus konnten ­erhalten bleiben. Unser Pelletsverbrauch von 20 bis 25 Tonnen pro Jahr kann mit zwei Lieferungen abgedeckt werden. Auch nach zwei harten Wintern bin ich immer noch begeistert, wie unproblematisch, bequem und einfach die Pelletslieferung – mitten in der Stadt – abläuft. Ein zufriedenstellendes Konzept, das ökologisch und ökonomisch nach modernsten Gesichtspunkten unseren tradi­tionsreichen Winzerhof und unsere Gäste mit wohliger Wärme versorgt.“

Info

Die Beteiligten

Bauherr: Christof Körtgen, Winzerhof, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Architekt und Bauleitung (Energie­beratung): Energie Plan Köln – Johannes Schäper – Ingenieurbüro Solar- und Haustechnik, 51109 Köln, Telefon (02 21) 69 06 59 20, http://www.energie-plan-koeln.de

Anlagenplanung und Ausführung: Michael Bernads Bäder und Heiz­systeme, 53501 Grafschaft-Nierendorf, Telefon (0 26 41) 73 01

Ökofen Regionalvertretung: Hartmut Klein, 53940 Hellenthal, Telefon (0 24 48) 71 25 76

Info

Anlagentechnik

Pelletsheizung: Ökofen-Pellets­saugkessel, 48 kW Heizleistung

Pufferspeicher: 2000 Liter

Pelletslager: 15 Tonnen Lagervolumen