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Resort im laufenden Betrieb sukzessive saniert

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Inhalt

Der Bayerwaldhof in Liebenstein nahe der tschechischen Grenze ist ein Luxus-Resort, das über die Jahrzehnte gewachsen ist (Bild 1). Dank geschickter, regionaltypischer Architektur ist das aber kaum zu erkennen. Eher fällt es in der Haustechnik auf, beispielsweise an den drei Hausanschlüssen für Trinkwasser und Energie. Oder an den verschiedenen Heiz- und Haustechnikzentralen, von denen aus jeweils Teilbereiche des Hotels mit Wärme oder Warmwasser versorgt werden. Die Folge: Viele tausend Meter Rohrleitungen ziehen sich unter den Kellerdecken, auf den Etagen durch die Gebäudetrakte, eine Dokumentation dazu gibt es nicht. Ein solches ­Objekt im laufenden Betrieb zu sanieren und zu erweitern ist eine heikle Angelegenheit, der sich SHK-Handwerksmeister Michael ­Woischwill aus Zettisch stellte. In kleinen, intelligent geplanten Etappen führte er im Bayerwaldhof umfassende Sanierungsarbeiten durch, in dessen Rahmen er auch die Trinkwasser-Installation erneuerte (Bild 2).

Herausforderung ­Sanitär­installation

In so komplexen Objekten wie einem Hotel mit Wellness-Bereich sind die Sanitärinstallationen ein sehr sensibles Thema (Bild 3); Stichwort: Erhalt der Trinkwassergüte. Vorteilhaft war für die Sanierung und die Erweiterung der Trinkwasser-Installation im Bayerwaldhof, dass bereits drei Hausanschlüsse vorhanden waren. So konnte die Trinkwasser-Installation in dezentralen Einheiten entwickelt werden, für die in der Hauptverteilung jeweils eine 54er-Nennweite ausreichte. Das Anlagenvolumen war also für eine Installation in solcher Größenordnung von Anfang an vergleichsweise gering gehalten. Das ist eine Grundvoraussetzung, um das Risiko von Stagnation und damit von Verkeimung zu verhindern.

Trotzdem blieb aber die Gefahr, dass es im Bestand zu groß dimensionierte Alt- oder sogar Totleitungen gab, in denen es möglicherweise zu Verkeimung kommen konnte. Woischwill untersuchte deshalb bei jedem ­Arbeitsschritt definitiv jede Altleitung besonders kritisch. Bei der geringsten Unklarheit, zu welcher Entnahmestelle sie führte, wurde die Leitung gekappt – und erst nach eventuellen Beschwerden über eine unterbrochene Versorgung wieder in Betrieb gesetzt: „So sind mittlerweile wohl sämtliche Totstrecken im Haus beseitigt.“

Trinkwasserhygiene erhalten

Das bedarfsgerechte Volumen einer Trinkwasser-Installation und der Rückbau von Totsträngen stellen aber bekanntlich nur einen Teil der Maßnahmen dar, die zum Erhalt der Trinkwassergüte notwendig sind. Ein anderer ist speziell in Hotelanlagen der bestimmungsgemäße Betrieb der Wasserversorgungsan­lage. Vor allem Nutzungsunterbrechungen zum Beispiel durch nicht belegte Hotelzimmer sind zu vermeiden oder zumindest durch einen Spülplan, gegebenenfalls auch durch automatisierte Auslösesysteme abzufangen. Im Bayerwaldhof zahlt sich hier die hohe Auslastungsquote aus, sodass ein Spülplan zur Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Trinkwasser-Installation vollkommen ausreicht.

Ansonsten sind im neuen Hoteltrakt alle Rohrleitungen durchgeschliffen und die WCs als Hauptverbraucher am Ende der Reihenleitungen platziert, sodass auch von dieser Seite immer ein hinreichender Wasseraustausch gewährleistet ist. Zusätzlich wird mindestens zwei Mal im Jahr die Trinkwasserqualität beprobt, um definitiv sicher zu gehen, dass die Gäste in diesem Haus in jeder Hinsicht bestens aufgehoben sind.

Technik im Systemverbund

Bei sämtlichen Sanitär- und Heizungsinstallationen im Bayerwaldhof setzte SHK-Handwerksmeister Michael Woischwill Komponenten aus dem Systemverbund von Viega ein. Die Kesselkaskaden sind mit dem verzinkten Stahlrohrsystem Prestabo angebunden, die Schwimmbad-Technik und die Etagenverteilungen aus dem Profipress-Programm Kupfer (Bild 4), die Steigestränge der Trinkwasser-Installation sind aus Edelstahl (Sanpress-Rohr 1.4521), Anbindeleitungen wurden mit dem durchflussoptimierten, formstabilen Rohrleitungssystem Raxofix installiert, und in den Verteilungen und Strängen finden sich Easytop-Regulierventile.

Ähnlich markentreu sieht es in den hochwertig ausgestatteten Bädern oder im Wellness-Bereich aus. Die Vorwandelemente sind aus dem Steptec-Programm (Bild 5) und bei den Advantix-Duschrinnen finden sich Ausführungen in Edelstahl ebenso wie solche mit Fliesenbelag, wenn ein durchgängiges Bild des Fußbodens gewünscht war. Selbst die Standard-Bodenabläufe, beispielsweise vor den Saunen oder Badegrotten, stammen aus dem Viega-Portfolio.

Fazit

Im Sanierungsgeschäft steckt viel Potenzial. Was die SHK-Fachverbände schon seit Jahren immer wieder als Marktchance für die Branche proklamieren, bestätigt der Bayerwaldhof eindrucksvoll. An dem Projekt wird aber auch deutlich, dass dieses Potenzial nicht mit einer standardisierten Herangehensweise oder universellen Installationssystemen gehoben werden kann. Stattdessen bieten solche Projekte sogar kleineren Handwerksunternehmen eine ausgezeichnete Chance, mit ihrer Kreativität und Flexibilität eine Leistung im Markt zu platzieren, die fast ausschließlich von Fachkunde und Sorgfalt getragen ist und sich damit zu einem erheblichen Maße dem sonst üblichen Preis- und Wettbewerbsdruck entzieht.