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Kevinismus auch in der SHK-Branche?

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Kevinismus oder auch Chantallismus bezeichnen die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs auch menschliche Namen zu geben“ so definiert eine Internetseite dieses neue Phänomen. Besonders verstärkt hat sich diese Entwicklung seit der Wiedervereinigung unseres einig Vaterlandes. An Kevin, Dennis, Chantall, Mandy oder Vanessa haben wir uns bereits gewöhnt. Nun schwappt die zweite Welle noch exotischer und unaussprechlicher Namen wie Dschärrimi, N´tschotschi Angelika Joy oder Schajenne über uns. Wobei die TV Sender in ihren Nachmittagsshows ein Übriges zur weiteren Verbreitung schwachsinnigster Vornamenskombinationen beisteuern. Es kommt zu bizarren Situationen, in denen dralle, blondierte und der deutschen Sprache kaum mächtige Frauen wissen wollen, wer der Vater ihrer Tochter Naomi Madonna ist. Wenn das Ganze dann noch auf schwäbisch abläuft, hört es sich ungefähr so an: „S’Naomi isch so lieb, aber I weusch nedda, wem’s Naomi gleich sehe dud…“

Erfahrungsgemäß ziehen Hersteller, und von diesen beauftragte Werbeagenturen, dem allgemeinen Zeitgeist hinterher. Insofern steht zu befürchten, dass es auch in unserer Branche demnächst die Produktnamen für eine Duschabtrennung „Vanessa“, den Waschtisch „Kendra-Sarah“, den Duschkopf „Justin“ oder die Badewanne „Mandy“ geben wird. Wäre das nicht ein Akt der Menschlichkeit, wenn Produkte, die oft technisch und gefühlskalt daher kommen, durch den „Human touch“ einer modernen Namensgebung geadelt würden? Nicht auszudenken, wenn der Kunde dem Installateur diese Namen buchstabieren müsste. „Mein Waschbecken „Schakke-line“ ist gesprungen.“ Oder „Der Seifenspender Schantalle“ muss ausgewechselt werden. Durch die Angabe eines zugegebenermaßen recht trockenen 13-stelligen EAN-Codes können die drohenden Nebelschwaden der Kommunikation noch verhindert werden. Ein klassischer Zusatznutzen!

Ist es da nicht ein Segen, dass die meisten Produkte auf der Heizungsseite noch gute, technik­lastige Bezeichnungen tragen wie beispielsweise VKS 23, NG 2P oder G125? Hier zeigt sich, dass die Marketingdenke der Hersteller noch vom technikverliebten Heizungsbauer ausgeht, der ein gewisses Maß an „Kevinismus-Resistenz“ aufweist.

Gesamtgesellschaftlich gesehen, werden wir uns aber daran gewöhnen müssen, dass die Zahl der Kinder, die Rocco Jäms-Peter, Sydney Bärbel Savannah oder Scheilo Bewwerli-Marie heißen, zunehmen wird. Dabei ist es unerheblich, wer die Eltern der Kinder sind. Dieser fatale Trend zur Verhunzung seines Kindes durch die Taufe auf unaussprechliche Namen zieht sich durch alle Schichten. Haben Sie auch gehört, dass Grundschullehrer Kindern mit bestimmten Vornamen wie z.B. Kevin, Justin oder Angelina weniger zutrauen als anderen? Ich finde, das kann man so pauschal nicht sagen!

Dies meint zumindest

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Diese SBZ-Kolumne wird von Brancheninsidern geschrieben, die frei von täglichen Zwängen zum Nachdenken anregen und deshalb anonym bleiben möchten.

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