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Stell Dir vor, es ist Messe und keiner geht hin...

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Kennen Sie diese Redewendung? Was würde passieren, wenn eine Messe stattfindet, zu der sehr wenige Besucher kommen? Zunächst wäre es schlecht für die treuen Aussteller, die mit viel Mühe und finanziellem Einsatz ihren Auftritt in Szene setzen. Weiterhin wäre es schlecht für die Veranstalter, denn sie machen die Messe nicht für sich, sondern für interessierte Besucher. Auch der Veranstalter trägt ein materielles Risiko, das sich auf die Bereitschaft weitere Veranstaltungen durchzuführen, entsprechend auswirken kann. Und letztendlich ist es schlecht für die gesamte Branche, wenn die Möglichkeiten zur Präsenta­tion der neuesten Produkte, der interaktive Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern sowie der Know-how-Transfer nicht gegeben sind.

Doch zurück zur Redewendung. Sie wird meist falsch angewendet, da ihr Schöpfer eine völlig andere Bedeutung transportieren wollte: Diese Bedeutung wäre in diesem Fall, dass derjenige, der nicht zur Messe geht (unerheblich ob Aussteller oder Besucher), sich an die Spitze derjenigen stellt, die einen Untergang der Messe bewirken wollen. Aber genau das kann nicht im Interesse der Branche, geschweige denn der potenziellen Besucher sein. Irgendwann wird es vielleicht keine Gelegenheit mehr geben, eine Messe zu besuchen, die über Jahre schlecht geredet wurde bzw. die man selber nicht besucht hat – in der Erwartung, dass man in zwei oder drei Jahren immer noch dorthin gehen kann.

Insofern kann man nur hoffen, dass der Branchenkonsens siegt und sich Besucher sowie Aussteller nicht länger zieren, sich auf der SHKG in Leipzig sehen zu lassen. Im Interesse aller muss es liegen, Flagge zu zeigen und beispielsweise den um sich greifenden Internethandel durch die Präsentation der eigenen Produkte vor Ort entgegenzuwirken. Wer bemängelt, dass die virtuellen Umsätze ständig steigen, darf sich nicht länger der realen Welt entziehen. Oder kann es sein, dass es den Herstellern egal ist, wo ihre Produkte verscheuert werden – Hauptsache die Produktionsauslastung bleibt konstant? Manchmal muss man sich vielleicht ein bisschen mehr Mühe geben und einen längeren Atem haben, wenn man Kunden bzw. Absatzmittler von den Qualitäten der eigenen Produktpalette überzeugen will. Billiges Zeug kann jeder verkaufen, das zeigt ein Blick in die Baumärkte. Für hochpreisige Artikel braucht es mehr Geduld, bessere Beratung und Präsenz in der Fläche. Wer eine größere Wertschöpfung pro Stück möchte, muss sich klar zum Absatzmittler bekennen, der ihm diese sichert: den Fachhandwerker!

Wir sehen uns auf der SHKG in Leipzig! Stell Dir vor, die Chance ist vorhanden und Du warst nicht dort…! Dies fände ich zumindest grob fahrlässig, wenn nicht gar stark branchenschädigend.

Dies meint zumindest

Ihr SHK-Radar

Zur Person

Diese SBZ-Kolumne wird von Brancheninsidern geschrieben, die frei von täglichen Zwängen zum Nachdenken anregen und deshalb anonym bleiben möchten.

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