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Intersolar platzte aus allen Nähten

Solar weiter im Aufwind

Bereits zum achten Mal wurde die Intersolar, Europas größte Fachmesse für Solartechnik in Freiburg ausgetragen. In insgesamt zehn Messehallen, davon sechs Zelte, präsentierten Hersteller und Dienstleister im Rahmen einer umfassenden Produkt- und Branchenschau ihre Lösungen für Solarstrom, Solarwärme und Solares Bauen. Die Branche zeigte sich dabei so stark wie noch nie und präsentierte zahlreiche Innovationen.

Veranstaltung der Rekorde

Dabei brach Europas größte Fachmesse für Solartechnik erneut Rekorde: mehr Fläche, mehr Aussteller und mehr Besucher als je zuvor. Die Zahlen demonstrieren den Status, den die Intersolar und das Geschäftsfeld Solar inzwischen europaweit einnehmen. Dabei wird die Messe immer mehr zur Drehscheibe für die internationale Solarbranche. Auf einer Fläche von rund 34000 m² (netto 20000 m²) präsentierten 638 Aussteller aus 30 Nationen ihre Produkte. Damit ist die Ausstellungsfläche der Intersolar im Vergleich zum Vorjahr um rund 30% gestiegen, die Zahl der Aussteller um 40%. Nachdem die Veranstalter im Vorfeld mit etwa 26000 Gästen gerechnet hatten, zeichnete sich schnell ab, dass die Prognose noch übertroffen würde: Exakt 31964 Interessenten aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungsunternehmen trafen sich in Freiburg. „Die Intersolar hat mit diesen Zahlen ihre Position als führende Plattform in Europa und darüber hinaus bestätigt“, freute sich Markus Elsässer, Geschäftsführer der veranstaltenden Solar Promotion GmbH.

Umzug nach München

Vielleicht war der Dauerregen, der die Veranstaltung begleitete denn auch ein Zeichen für den von vielen mit einem weinenden Auge begleiteten Abschied aus der Solarhauptstadt. War doch Freiburg mehr oder weniger Ausgangspunkt des insbesondere anfangs mit viel Idealismus forcierten Siegeszuges der solaren Entwicklung und natürlich auch der Intersolar. Nun da die Hallenkapazitäten in Freiburg kein weiteres Wachstum der Messe mehr zulassen, findet die Leitmesse 2008 erstmals in den modernen Münchener Messehallen statt. Die Veranstalter Solar Promotion und die Messe Freiburg, die ihre Kooperation auch am neuen Standort fortsetzen, wollen die Internationalisierung voranzutreiben und im kommenden Jahr ein noch umfangreicheres Angebot für Aussteller und Besucher anbieten.

Klima so gut wie nie

Auffällig war die überaus gute Stimmung in den Messehallen, die an die Hochzeiten der SHK-Branche unmittelbar nach der Wende in den 90ern erinnerte. Bei Solarthermie und Photovoltaik scheint die Wachstumsgrenze noch lange nicht erreicht. Die Ursachen für die neuesten Rekordzahlen hat jetzt die aktuelle Untersuchung „Snapshot Erneuerbare Ener­gien 2007“ der internationalen Beratungsgesellschaft Ernst & Young aufgezeigt. Danach ist das Investitionsklima in der deutschen Solarindustrie positiv wie nie. „Das Vertrauen der Finanzbranche und der Anleger in die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Solarunternehmen ist groß und ebenso wichtig wie verlässliche politische Rahmenbedingungen“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. In Deutschland ist der Umsatz der Solarbranche von 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 4,9 Milliarden Euro im Jahr 2006 gestiegen – eine Erhöhung um rund 30%. Darüber hinaus zeichnet sich Deutschland durch die größte Dichte an Produktionsstätten und Forschungseinrichtungen in der Solartechnik aus. Allein 2007 und 2008 entstehen bundesweit 15 neue Solarfabriken und bis zu 10000 neue Solartechnik-Arbeitsplätze in Industrie, Handel und Handwerk. Die Trendprognose verspricht auch weiterhin sonnige Aussichten für die Branche. Laut den Erwartungen werden Innovationen für sinkende Produk­tionskosten und Endkundenpreise sorgen. Bereits in zehn Jahren könnte Solarstrom vom eigenen Dach damit günstiger als konventioneller Strom aus der Steckdose fließen.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Ihren Status als führende europäische Solarmesse erhielt die Intersolar auch durch ihr umfangreiches Rahmenprogramm. Insgesamt fanden 16 Tagungen, Seminare und Workshops statt. Rund 1400 Teilnehmer aus 64 Nationen nahmen an den Kongressen teil. Zu den gut besuchten Solarexkursionen und der Neuheitenbörse gesellte sich in diesem Jahr außerdem erstmals die Jobbörse der Intersolar. Damit bot die Messe Ausstellern und Besuchern eine branchenspezifische Plattform für Unternehmen und Stellensuchende. Im Freiburger Konzerthaus fand zudem Europas größte Industriekonferenz für Solarthermie, die estec2007, statt. Experten aus Wissenschaft und Industrie gaben Einblicke in die euro­päischen Solarmärkte und diskutierten aktuelle Trends.

Die Welt zu Gast in Freiburg

Auch die Internationalität des Fachpublikums sorgte bei den Ausstellern für große Zufriedenheit. Wolfgang Weber, Marketingleiter der SMA Technologie AG zeigte sich hoch erfreut über die Bilanz der Messe: „Wir haben nicht eine Sekunde Luft holen können. Auch die Leiter unserer Niederlassungen aus Europa, Korea und den USA führten ununterbrochen Gespräche.“ Auch Ferdinand Tunkel von den Viessmann-Werken war beeindruckt von der Internationalität: „Bisher konnten wir über 50% ausländische Gäste an unserem Stand begrüßen.“ Dr. Stefan Wiebach, Leiter der Solar Division bei Kyocera brachte es auf den Punkt: „Was die CeBIT für die Computertechnik ist, das ist die Intersolar für die Solartechnik“.

Mit dem enormen Andrang von Besuchern und Ausstellern, der katastrophalen Parkplatzsituation sowie der provisorischen Zeltstadt wurde aber auch deutlich, dass der Umzug der Intersolar nicht mehr aufzuschieben war. Das sah auch Christian Langen, Vorstand der Conergy AG: „Dem Wechsel nach München sehen wir erwartungsvoll entgegen. Ein bisschen Wehmut schwingt aber bei uns mit. Die Intersolar ist in der Sonnenstadt Freiburg groß geworden und wir waren in den letzten Jahren sehr gerne hier zu Gast.“ Jedoch im nächsten Jahr erwarten die Veranstalter 35000 Besucher und 800 Aussteller vom 12. bis zum 14. Juni 2008 in der Neuen Messe München auf 51000 m² Bruttoausstellungsfläche. Doch zunächst noch einmal zurück zur Intersolar 2007 und den Produkt­innovationen, die die SBZ auf den nächsten Seiten vorstellt.

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