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BERATEN + VERKAUFEN

Lohnt sich die eigene Ausstellung?

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Die Mehrzahl der von Handwerkern selbst betriebenen Ausstellungen sind eine kleine oder größere Leistungsschau im Bereich Bad (bisweilen auch Heizung). Dazu gesellen sich kreative Werk- und Collagen-Räume. Weniger häufig sind es Verkaufsausstellungen mit angeschlossenen Abholmärkten für Selbermacher. Alle haben ein paar Gemeinsamkeiten: Die Ausstellungen zeigen Bäder (Heizsysteme) von Herstellern, die der Handwerker vor Ort uneingeschränkt empfehlen kann und die er optimal einbauen und warten kann. Zudem reduzieren sie die Komplexität in der Auswahl.

Vorteile beim Großhandel

Wer eine gute Kooperation mit dem Großhandel pflegt, der spart sich viel Arbeit und Zeit und reduziert sein Investitionsrisiko erheblich. Der Umsatzdruck steigt mit einem eigenen Showroom. Zudem muss die Besetzung der eigenen Ausstellung geregelt sein. Für den Endverbraucher kann die eingeschränkte Produktauswahl nachteilig sein und das Risiko besteht, dass er doch noch größere Ausstellungen mit mehr Auswahlmöglichkeiten ansteuert. Der Großhandel investiert gemeinsam mit der Industrie jährlich Millionenbeträge in die Aktualisierung von Ausstellungen. Bei einer hohen Kundenanzahl und ebenso vielen Handwerkerkunden lohnen sich diese Ausgaben zum Nutzen des Verbrauchers. Zudem tendieren die Großhandelsausstellungen dazu, die Kundenfrequenz durch die aktive Marktansprache der Endverbraucher an sich zu ziehen. Das ist zum Vorteil für den Markt: Die Kundenfrequenz bleibt im professionellen Vertriebsweg und die Kooperationshandwerker des Großhandels profitieren davon.

Trotzdem gibt es einige Gründe, die für den Unterhalt einer eigenen Ausstellung sprechen.

Die Positionierung: Mit einer Ausstellung ist es leichter, sich als regionaler Experte darzustellen. Man hat einen zentralen Anlaufpunkt, der beworben und präsentiert werden kann. Regelmäßige Events können besser ausgerichtet werden. Gegenüber dem Konkurrenten im Ort kann man sich deutlicher abheben.

Kundenfrequenz behalten: Sich selbst als den „Point of Sale“ zu präsentieren wirkt mit einer eigenen Marktpräsenz glaubhafter.

Es wird ein Statement gesetzt: Das ist unser Stil, das ist die Qualität unserer ­Arbeit, das sind unsere Netzwerkpartner, mit denen wir gemeinsam für unsere Kunden eine perfekte Leistung erbringen.

Systematisierung des Verkaufsprozesses: Erstkontakt, gemeinsame Gestaltungsplanung und Produktauswahl, Planungspräsentation und Auftragsabschluss können gut in der eigenen Ausstellung zentralisiert werden. Der Zeitaufwand vom Erstkontakt bis zum Auftragsabschluss ist zumeist kürzer, da an eine systematische Ablauffolge gebunden.

Umsatzdruck: Was scheinbar als Punkt auf der Liste der Gründe gegen eine ­Ausstellung erscheint, ist in Wahrheit ein Pluspunkt. Anhand der Kosten und des zu erzielenden Gewinns ist eine klare Zielvorgabe möglich, die motiviert und antreibt. Geschäftsfelder werden als Profit-Center planbar.

Zukunftsstrategie: Leistungen für Aufmaß, Gestaltungsplanung und Angebot können abgerechnet werden. Diese Strategie ist Endverbrauchern leichter erklärbar, wenn das Leistungspaket eine gute Verpackung hat. Die Ausstellung kann so eine Verpackung sein.

Für die aktive Vermarktung sehr wichtig: Der Kunde hat einen Anlaufpunkt für den Erstkontakt. Unverbindlich kann er sich erst einmal anschauen, ob der Handwerksbetrieb für ihn infrage kommt. Erste Fragen können gestellt werden und man kann sich annähern.

Laufkundschaft: Große Fensterfronten sind für die dauerhafte Werbung gut geeignet und dienen als Interessenten-Magnet.

Kurze Wege: Gerade, wenn die nächste Großhandelsausstellung weit entfernt liegt, spart es dem Kunden weite Wege. Nicht zu verachten ist auch die Einsparung von Wegen zum Kunden hin.

Flexible Öffnungszeiten: Unabhängig von Öffnungszeiten können Beratungsgespräche auch zu kundenfreundlichen Zeiten stattfinden.

Themen besetzen: Man hat es selbst in der Hand, ob man sich als Premiumanbieter, kreative Badschmiede, Profi im Bereich barrierefrei, technischer Innovator oder auch als budgetorientiertes Unternehmen präsentieren möchte.

Eine eigene Lieferantenstrategie: Premiumlieferanten schaffen zunehmend Anreize für Handwerker, die ihre Produkte hochwertig präsentieren. Ausländische Anbieter, die in der deutschen Großhandelslandschaft nur wenige Chancen bekommen, können präsentiert werden. Natürlich sind auch diejenigen Produkte besser zu vermarkten, die außerhalb des dreistufigen Vertriebsweges beschafft werden. Konditionsvorteile durch vereinbarte Partnerschaften sind hierbei deutlich leichter zu erzielen.

Sofortige Preisaussagen: Die eigenen Anwendungen können mit (Fix-)Preisen hinterlegt werden. Eine schnelle Preisfindung und die Orientierung am Budget gelingen so einfacher. In verschiedenen Budgetklassen unterschied­liche Bäder bzw. Produkte und Heizsysteme zu präsentieren ist hierbei eine logische Folge.

Eine eigene Ausstellung lohnt sich nur dann, wenn das Handwerksunternehmen verkaufsaktiv ist. Themenorientiertes Verkaufen, hohe Gestaltungskompetenz im Bad (bzw. technische Exzellenz im Heizungsbereich) und hohe Fähigkeiten der Eigenvermarktung sind die Voraussetzung.

Der Beitrag stammt aus der Feder unseres Autors Thorsten Moortz. Den ganzen Text lesen Sie hier.