In der Öffentlichkeit stehen meistens die Themen Sanierungsquote und -tiefe im Fokus. Die Frage nach der tatsächlichen Wirkung von Sanierungen gehe oft unter, wie CO2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz meint: „Unser Sanierungstest zeigt, dass mit ein und derselben Maßnahme in der Praxis oft völlig unterschiedliche Energieeinsparungen erzielt werden. Wird zum Beispiel die Heizung erneuert, schwanken die Ersparnisse bei den Testern von 8 bis 50 %.“
Weniger als die Hälfte der Test-Teilnehmer (40 %) nahm etwa eine Förderung inklusive der damit verbundenen Qualitätsnachweise in Anspruch. Nur 35 % nutzten eine Energieberatung bzw. Maßnahmenbegleitung. In lediglich 31 % der untersuchten Häuser wurde die Heizanlage nach der Sanierung hydraulisch abgeglichen. Kaum einer der Haushalte nutzte Wärmemengenzähler für ein regelmäßiges Monitoring. Bei fast einem Drittel der Häuser (30 %) sind die Leitungen und Armaturen unzureichend gedämmt.
Laut Sanierungstest ließe sich die Energieeinsparung bei optimaler Umsetzung der Sanierungen an Gebäudehülle und Heizung um 25 bis 30 kWh/qm und Jahr erhöhen. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus (110 qm, Gas-Heizung) kämen so in zehn Jahren zusätzlich rund 3150 Euro weniger an Energiekosten zusammen. Weiteres Potenzial ließe sich erschließen, wenn bei anstehenden Maßnahmen von Beginn an auf eine begleitende Energieberatung, eine Heizungsoptimierung und ein qualitätssicherndes Monitoring gesetzt würde. CO2online empfiehlt Hauseigentümern, bei einer Sanierung folgende Tipps zu berücksichtigen:
- Energieberatung vor, während und nach der Sanierung: Qualifizierte Beratung hilft, den Gebäudezustand genau zu beurteilen und passende Maßnahmen auszuwählen. Außerdem können Energieberater während der Sanierung auf handwerkliche Qualität achten und im Anschluss den Bewohnern zeigen, wie sie effizient heizen.
- Fördermittel und Nachweise: Zuschüsse gibt es nicht nur für Maßnahmen, sondern auch für deren qualifizierte Vorbereitung durch eine Energieberatung. Für Fördermittel ist zudem meist die Qualität der handwerklichen Leistung zu sichern.
- Heizungsoptimierung: Ein hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung für viele Förderprogramme. Auch wer dämmt, sollte anschließend eine Heizungsoptimierung vornehmen lassen, weil sich der Wärmebedarf des Hauses verringert.
- Monitoring/Feedback zum Energieverbrauch: Wer schon vor der Sanierung Daten zum Heizenergieverbrauch sammelt, kann das Sparpotenzial besser abschätzen und passende Maßnahmen bestimmen lassen. Nachher zeigt die Auswertung der Daten, was die Maßnahme gebracht hat und ob gegebenenfalls nachjustiert werden muss.
Eine Kurzform der Studie können Sie hier herunterladen:co2online_studiekurzfassung
Die ausführliche Version finden sie auf wirksam-sanieren.de: