Der Renovierungsbedarf von über 10 Millionen Badezimmern in Deutschland stellt das SHK-Handwerk vor einige Herausforderungen. Um der zu erwartenden Belastung entgegenzutreten, braucht es effiziente Lösungen, die mit digitalen Anwendungen und optimierten Methoden die konventionelle Arbeitsweise ablösen. Die Vorfertigung von Installationswänden und -schächten in der eigenen Werkstatt ermöglicht effiziente Arbeitsprozesse nicht nur bei größeren Projekten, sondern auch bei der individuellen Einzelbadsanierung.
Im künftigen Passagierterminal 3 des Flughafens Frankfurt sind die Sanitäranlagen mit Produkten von Mepa ausgestattet.
Auf den ersten Blick ist der Vergleich eines Autos mit einem Badezimmer verwegen und abstrakt. Ein Auto ist mobil, ein Bad nicht, dafür in jedem Wohngebäude der wichtigste Raum für Körperhygiene. Doch es gibt durchaus Parallelen. Der Wunsch der Kunden, ihr Auto nach individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten – sei es bei der Motorisierung, Antriebs- und Karosserieform, Farbgebung oder den Ausstattungsdetails –, lässt sich ohne Weiteres auf ein Badezimmer moderner Ausprägung übertragen. Und bei beiden bedarf es einer guten, soliden und strapazierfähigen Plattform. Diese stellen für Sanitärräume die sogenannten Trockenbauinstallationssysteme dar. Welche Möglichkeiten die Systeme zur Realisierung individueller Wünsche bieten, erläutert Dietmar Stump.
Mit Tecesmartwall bietet Sanitärtechnikhersteller Tece eine Software an, mit der sich Sanitärwände schnell, präzise und einfach planen lassen.
Im Innern des Projekts „Van B“ ermöglichen ein Plug-In-System aus Möbeln und Sanitärtechnik von TECE Gestaltungsfreiheit in der Nutzung von 142 Wohnräumen.
Installationssysteme in Trockenbauweise sind die Basis für das moderne Bad und öffentliche Sanitärräume. Bei der Installation von Sanitärelementen in Metallständerwänden treffen die unterschiedlichen Gewerke der Trockenbauer, Sanitärinstallateure und Elektriker aufeinander. Das birgt Konfliktpotenzial, gerade beim Arbeitsablauf: Wer macht wann was und wie? Genauso stellt sich die Frage, wer haftet und übernimmt die Gewährleistung nach Fertigstellung? Markus Walther stellt die Technik rund um die Installationssysteme in Vor- und Inwand vor und klärt auf, wie Fallstricke auf der Baustelle vermieden werden können.
Befestigungen im Nassbereich sind eine Herausforderung. Hinter den Fliesen ist der Baustoff nicht zu erkennen, zudem werden häufig Trockenbauplatten eingesetzt, die geringe Haltewerte haben. Bei gängigen Vorwandinstallationen wirken durch Hänge-WCs und Waschtische starke Querkräfte auf die Befestigungen. Darüber hinaus ist die sanitäre Einrichtung entsprechend den Wassereinwirkungsklassen W0‑I bis W3‑I Spritzwasser ausgesetzt. Um den Baustoff und hier vor allem Gipskarton- und Gipsfaserplatten gegen Feuchtigkeit, Schimmelbildung und Schäden sowie die Bewohner vor den damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu schützen, ist auch die fachgerechte Abdichtung der Befestigung notwendig. Der Beitrag von Jörg Renz gibt Empfehlungen zu den geeigneten Dübeln, zum Umgang mit den unterschiedlichen Baustoffen und zur richtigen Bohrtechnik.
Bei der Planung und Installation sanitärtechnischer Einrichtungen werden Hygiene, Barrierefreiheit, Komfort und nicht zuletzt ein ansprechendes Design zunehmend wichtiger. SHK-Profis können all das miteinander kombinieren – vorausgesetzt, sie erweitern ihr Know-how über die Sanitärtechnik hinaus. So spielen die im Berufsbild des Anlagenmechanikers SHK enthaltenen elektrotechnischen Grundlagen eine immer größere Rolle. Elektroleitungen sind heute genauso wichtig und zu berücksichtigen wie die Versorgungs- und Entwässerungsleitungen. Dass sich mit dem ergänzenden Wissen bedeutend mehr Möglichkeiten eröffnen, dem Kunden eine hochwertige handwerkliche Leistung zu präsentieren, zeigt der Beitrag von Markus Walther.
Automatisierte Hygienespülung im Hotel ▪ Gäste des „b‘mine“-Hotels Frankfurt Airport können ihr Auto mithilfe eines speziellen Lifts direkt in einer privaten „CarLoggia“ vor ihrem „CarLoft“ genannten Zimmer parken. Dazu runden neben durchdachtem Design und erstklassiger Gastronomie modernste digitale Angebote das Hotelerlebnis ab. Hochmodern und digital ist auch die Trinkwasseranlage. Das Hotel setzt hier auf automatisierte Hygienespüleinheiten, die sich unsichtbar in den WC-Spülkästen verbergen.
Altersgerechte Badsanierung im Wohnungsbestand ▪ Der Bedarf an barrierearmen Bädern steigt schneller als das Angebot, denn die Bevölkerung wird immer älter. Deshalb steht die SHK-Branche künftig nicht nur durch den Heizungstausch im Bestand vor Herausforderungen, sondern genauso durch Badsanierungen – insbesondere im Geschosswohnungsbau. Allerdings ist hier das Bad oft nur etwa 6 m² groß. Auf dieser geringen Fläche ausreichend Bewegungsfreiheit zu schaffen, verlangt kreative und vor allem schnell zu bauende Lösungen. Es gibt Vorwandsysteme, die genau auf diese Anforderungen des Fachhandwerks und der Wohnungsunternehmen hin konzipiert sind: barrierearme Bäder auf engstem Raum in kürzester Zeit zu realisieren.
Vorgefertigte Installationsschächte und -vorwände ▪ Wenn ein feuerwiderstandsfähiger Installationsschacht das Ü-Zeichen trägt, handelt es sich um ein Bauprodukt, das als werkseitig vorgefertigte und geprüfte Komponente geliefert wird. Die Vorteile zeigen sich insbesondere an bau- und brandschutztechnisch neuralgischen Punkten wie dem Installationsschacht, wo sich mit den Ver- und Entsorgungsleitungen auch eine Reihe zu erfüllender Vorschriften bündeln. Der Einsatz von vorgefertigten, systemgeprüften und zugelassenen Schacht- und Vorwandsystemen sorgt für eine deutliche Fehlerminimierung und damit die nötige Planungs- und Ausführungssicherheit. Darüber hinaus lassen sich damit der Bauablauf und das Qualitätsmanagement auf der Baustelle optimieren.
Effizienz auf der Baustelle ▪ Im Alltag müssen viele SHK-Betriebe täglich abwägen, wie und wo sie ihre wertvollen Monteure einsetzen. Treten dann unvorhergesehene Schwierigkeiten oder Terminverschiebungen auf, ist häufig eine kritische Auslastungsgrenze erreicht und Improvisation übernimmt das Geschehen. Und dennoch wird auf den Baustellen nach wie vor unter ungünstigen Rahmenbedingungen (Schmutz, Kälte, beengte Verhältnisse) prototypisch installiert. Hier bieten Module und vorgefertigte Sanitärwände eine Lösung, die kostbare Bauzeit spart, dazu konstante Qualität ermöglicht und effizient mit den verfügbaren Fachkräften umgeht.
Vorwandinstallation im Studentenwohnheim ▪ Zentral im beliebten Dreieck zwischen Uni, den Hochschulen und dem Hauptbahnhof in Augsburg gelegen, soll ein neues Wohnheim Studierenden ein hohes Maß an Lern- und Lebensqualität bieten. Aufgrund von speziellen bauseitigen Rahmenbedingungen erfolgte die Montage der sanitären Vorwandinstallation zeitsparend mit einem durchdachten Schienen- und Ausbausystem.
UP-Spülkasten im Wandel der Zeit ▪ Kaum ein Produkt hat die Sanitärwelt so nachhaltig geprägt wie der Unterputzspülkasten. Was als einfache technische Lösung begann, ist heute aus der modernen Welt der Bäder und öffentlichen Sanitärräume nicht mehr wegzudenken. Dass dieses Element mittlerweile über ein vielfältiges Funktionsspektrum und große Einsatzflexibilität verfügt, war sicherlich auch noch vor einigen Jahren für viele nicht absehbar. Und die Erfolgsgeschichte scheint angesichts der fortschreitenden Digitalisierung noch lange nicht zu Ende zu sein. → Markus Walther
Das Bad einfach und kostengünstig modernisieren und gestalten: Wie Vorwandsysteme das in Bestand und Neubau möglich machen, erläutert der Beitrag.
Wie so häufig sind Kundenwünsche bei Gäste-WC- und Bad-Renovierung größer als die Räume. Beispiele für die Planung mit Lösungsvorschlägen finden Sie im Beitrag.
Kreativität war gefragt, als es kürzlich darum ging, die Kapazität der WC-Anlagen im denkmalgeschützten Bauhausgebäude in Dessau zu erhöhen. Zur Verfügung stand hierfür ein ehemaliger Werkstattraum im Sockelgeschoss, der sich zu einer Umnutzung anbot, aber mit bauzeitlichen Oberflächen ebenfalls...
Badgestaltung mit Vorwandsystemen Rationelle Montage ist sicher ein Hauptgrund, der für den Einsatz von Vorwandsystemen spricht. Doch auch unter dem Aspekt der architektonischen Gestaltung eröffnen diese Systeme viele Möglichkeiten, mit denen der SHK-Fachhandwerker beim Kunden punkten kann. Michael Isfort
Anbei ein Foto von einem Wasseranschluss auf Putz für einen UP-Spülkasten. Unglaublich, was man so alles zu sehen bekommt. In diesem Fall: Entdeckt in Lübeck.
Thomas Huth
21073 Hamburg
Daß sich auch Kunststoff- und Edelstahl als Werkstoff in der Haustechnik etabliert hat, wurde auf der 22. ISH bestätigt. So haben beispielsweise Anbieter wie Mapress, Roth und Uponor ihr Produktangebot im Bereich Rohrinstallationssysteme erweitert. Einige Unternehmen boten zum ersten mal auch spezielle Edelstahl-Steckverbindungssysteme oder mit Nanotechnologie behandelte PE-X-Rohre an. Im Bereich der Vorwandinstallationen war ein deutlicher Trend in Richtung kleinere Betätigungsplatten mit großer Farbvielfalt bis hin zur berührungslosen Spülung zu erkennen.
Die Anpassungsfähigkeit des Geberit-Installations- Systems GIS ermöglicht sowohl beim Neubau als auch bei der Renovierung — selbst im Bereich barrierefreies Wohnen — eine optimale Badgestaltung. Über zwei beispielhafte Lösungen, jeweils in einem Neu- und einem Altbau, berichten wir im Folgenden.
Im Sommer 1997 übernahm die Rheinbreitbacher Unternehmensgruppe Mepa- Pauli und Menden die Kapitalanteile der Robert Kühnel GmbH, Wien. Die Tradition dieses Unternehmens, Hintergründe und Motive der Akquisition sowie den zukünftigen Marktauftritt verdeutlicht der folgende Bericht.