Das neue Konzept der 3. Fachtagung Heizungstechnik des Fachverbandes SHK Thüringen im Februar 2019 ist aufgegangen. An zwei Tagen besuchten ca. 200 Teilnehmer die Veranstaltung unter dem Motto: Praktische Herausforderungen – effiziente Lösungen. Das ist im Vergleich zur letzten Fachtagung Heizungstechnik nahezu eine Verdoppelung der Besucherzahl. Neu war die Ausdehnung der Veranstaltung auf einen zweiten Tag mit einem praktischen Teil. Hierzu waren insbesondere Gesellen und Azubis eingeladen.
Der Landesinnungsmeister Wolfgang Borz unterstrich in seiner Begrüßung den Ansatz, einen fachlichen Schulterschluss in der Branche zu vollziehen und mit einer hohen Qualität bei den Kunden zu punkten. Zudem komme es darauf an, angesichts der Engpässe am Markt und der Fachkräftesituation die Effizienz der Betriebe zu erhöhen. Die Vorträge am ersten Tag widmeten sich thematisch verschiedenen Technologien in der Heizungstechnik. Eine Flächenheizung in der Fußbodenkonstruktion ist eben mehr als ein Heizkreis, so Manfred Erk, Schulungsleiter bei Rehau. Er ging auf den Mindestwärmeschutz, die Fußboden-Aufbauhöhe, Verlegeabstände, maximale Aufschwimmhöhen von Flächenheizungen sowie die Flächenlasten und Mindestüberdeckungen bei der Installation von Fußbodenheizungen ein.
Danach referierte Ulrich Kössel in seiner Funktion als AwSV-Sachverständiger über seinen reichhaltigen praktischen Erfahrungsschatz im Zuge der Kontrolle von Heizölverbraucheranlagen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Energieträgerneutralität des Handwerks komme es darauf an, dass die Fachbetriebe das Heizöl und die fachgerechte Installation nicht aus dem Blick verlieren. Die Heizungserneuerung wird vielerorts durch Fördermittel unterstützt.
Welche Kooperationsmöglichkeiten es dazu mit den örtlichen Gasversorgern gibt, erörterte Hubert Ranke von der Thüringer Energie AG. Technisch wurde es wieder mit dem Vortrag von Stefan Gralapp, Bezirksschornsteinfegermeister i.R., zum gleichzeitigen Betrieb von raumluftabhängigen Feuerstätten und raumluftabsaugenden Anlagen. Er antwortete auf die Frage: Was passiert, wenn die Frau duscht und der Mann in dieser Zeit etwas kochen möchte?
Das vertragsrechtlich komplexe Thema der Hinweiserteilung bei Eingriffen in Bestandsanlagen wurde von RA Dr. Hans-Michael Dimanski mit diversen praktischen Bezügen und Rückgriffen auf die Rechtsprechung behandelt. In einem weiteren Vortrag stellte Dr. Matthias Wagnitz vom ZVSHK das überarbeitete Regelwerk „Heizung Band 1“ vor. Mit diesem Regelwerk wird der Planungsprozess von Heizungsanlagen erleichtert, indem unmittelbar auf entsprechende Vordrucke und Checklisten zurückgegriffen werden kann. Ulf-Dieter Pitzing von der Handwerkskammer Ostthüringen widmete sich dem Thema „Lärmminderung an Wärmepumpen“. Über die Planung und Installation von Stückholz- und Pelletheizungen, die Anlieferung und Brennstofflagerung sprach Ralph-Thomas Bollmann.
Der zweite Tag war der Installationspraxis gewidmet und zog Gesellen und Azubis an. Es bestand die Möglichkeit, an den 20 Ständen der Industrie, die die Fachtagung begleiteten, praktische Arbeitsabläufe zu trainieren. Dazu wurden Aufgabenthemen z. B. zu Gastechnik, Heizölverbraucheranlagen, Heizwasseraufbereitung sowie Installation und Instandhaltung vorgegeben. Die Teilnehmer nahmen Messungen zum Lärm, zur Wasserqualität im Heizsystem sowie zur Dichtheit von Gasleitungen unter Anleitung vor. Sowohl die Teilnehmer, die Praxispartner aus der beteiligten Industrie als auch die Veranstalter waren von der Resonanz positiv überrascht. Deshalb verwundert es auch nicht, dass bereits jetzt der Termin für die Fortsetzung dieses Konzepts für eine Heizungsfachtagung in Thüringen feststeht: 18. und 19. Februar 2020 in Nohra.