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Badgestaltung mit frei stehenden Sanitärwänden

Ein zentraler Problemlöser beim Bau von Bädern und insbesondere bei der Sanierung ist die Vorwandinstallation. Ein Rohr- und Befestigungssystem, das später mit Gipskartonplatten beplankt wird, erspart das Aufstemmen der Wände und ermöglicht gestalterische Freiräume, die mit wenig Aufwand umgesetzt werden können. Zudem eröffnet die Vorwandtechnik die Möglichkeit der Vorfertigung in der Werkstatt oder bei größeren Auflagen auch industriell. Vorgefertigte Installationswände sorgen für Entlastung, denn sie standardisieren den Bauablauf, reduzieren Kosten, optimieren den Zeitplan und kombinieren bewährte Montagetechniken mit neuer Technik.

Raumstrukturierung durch eingezogene Wände

Vorwandsysteme eignen sich nicht nur für die rationelle Montage von Sanitärprodukten entlang der Wände, mit ihnen lassen sich auch Zwischenwände zur Gestaltung und Strukturierung des Bades in unterschiedliche Bereiche erstellen (Bild 1). In Badezimmern, die nicht räumlich vom WC getrennt sind, kann dieses mit einer Zwischenwand optisch abgetrennt werden, sodass ein Sichtschutz entsteht (Bild 2). Entsprechend ist das auch beim Duschbereich möglich. Zweckmäßig können auch Zwischenwände mit T- oder L-förmigem Grundriss sein, auf deren Vorderseite der Waschtisch und dahinter die Dusche oder das WC installiert ist (Bild 3). Alle Versorgungsleitungen sind hier an einer Stelle konzentriert und der Installationsaufwand ist verhältnismäßig gering.

Bei Altbauten tritt besonders häufig eine spezielle Form des Kleinbades auf: das Schlauchbad. Hohe Altbaudecken machen das Bad optisch noch schmaler. Eingezogene Vorwände dienen hier nicht nur als Sichtschutz oder Abtrennung, sie kaschieren auch den Tunneleffekt. Solche Bäder sind in der Regel zu schmal für eine Standardwanne an der Stirnseite, weswegen sich hier meistens eine Dusche an der Stirnseite befindet. Eine halb- oder deckenhohe Trennwand strukturiert den Raum in der Länge, was den Eindruck der Schlauchform etwas abmildert.

Die Integration von kompakten Modulen für Sanitärobjekte ist auch bei frei stehenden Wänden möglich. So gibt es beispielsweise für das WC Universalmodule mit vormontierten Spülkästen in den Bauhöhen 1120, 980 und 820 mm. Bei den Modellen mit 820 und 980 mm Bauhöhe lässt sich die Spülung zumeist auch von oben betätigen, was bei halbhohen Wänden interessant sein kann. Die Module sind in der Regel 160 mm tief. Mit Gipskarton und Fliesen ist die fertige Vorwand mit WC-Modul und Abwasserleitungen dann etwa 190 mm tief. Weitere Module für Waschtische, Urinale, Bidets und Duschen sind bei vielen Herstellern im Angebot. Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Zubehörsortiment, das eine rationelle Montage von Armaturen und Rohrleitungen ermöglicht.

Was gibt es bei der Installation zu beachten?

Frei stehende Sanitärwände lassen sich sowohl teil- als auch raumhoch installieren und müssen im Gegensatz zur wandgebundenen Vorwandinstallation fest mit dem Rohbauboden verbunden werden. Der Aufbau auf dem Fertigfußboden ist aus Gründen der Statik nicht möglich. Zusätzlich sind Wände, die frei in den Raum ragen, mit einem zusätzlichen Stützfuß im Inneren des Tragwerkes auszusteifen (Bild 4).

Bei der Montage von frei stehenden Sanitärwänden gibt es Grenzwerte in Sachen Höhe, Breite und Tiefe zu beachten (Bild 5). Teilhohe Wände mit oder ohne seitliche Befestigung dürfen maximal 1500 mm hoch sein. Dient die Installation als reine Schamwand, sind dort nur Armatureneinbauten zugelassen. Hier beträgt die Maximalhöhe 2000 mm. Raumhohe, einseitig befestigte Wände dürfen maximal 4500 mm Höhe aufweisen. Bei raumhohen, zweiseitig befestigten Trennwänden mit einer Maximalhöhe von 4500 mm ist in der Breite alle 2400 mm eine senkrechte Strebe auf jeder Wandseite notwendig. Die angegebenen maximalen Wandhöhen beziehen sich auch auf den Fussbodenaufbau. Alle Abmessungen beziehen sich auf das Tragwerk ohne Beplankung.

Ablagen, Regale und Einbauschränke

In Vorwandinstallationen lassen sich gerade in Bädern mit wenigen Quadratmetern raffiniert platzsparende Ablagenischen oder ganze Regale integrieren. Ein besonderer Hingucker kann durch eine Innenbeleuchtung der Nischen erzielt werden. Accessoires und Dekoration werden hier ansehnlich in Szene gesetzt und lenken den Blick von Dingen ab, die gerne versteckt werden möchten. Und schließlich gibt es speziell für den WC-Bereich von verschiedenen Herstellern kleine Einbauschränke für Vorwandsysteme, in denen WC-Bürste und Toilettenpapierhalter verschwinden. In größeren Duschbereichen lassen sich auch Sitzflächen mittels Vorwänden realisieren. Diese können als großzügige Ablagefläche genutzt werden, andererseits sind sie aber auch schon ein Vorgriff auf ein generationengerechtes Bad. Denn auch wenn die einschlägigen Duschsitze heute mit durchaus ansprechenden Designs hergestellt werden, ist der integrierte Sitz optisch sicher die neutralere Lösung. Weitere Infos zum Thema und zur Vorfertigung (Bild 6) unter

www.tece.de

Info

Brand- und Schallschutz

Eine Prüfung der MPA Braunschweig hat ergeben, dass Brandschutzlösungen mit dem Teceprofil-Vorwandsystem, aus dem die Tecesystem-Register bestehen, einfach und kostengünstig umzusetzen sind. Die Raumtrennwände mit Sanitäreinbauten sind statisch geprüft und können je nach Aufbau die Anforderungen gemäß Feuerwiderstandsklasse F30 bis F120 erfüllen. Eine F30-Raumtrennwand inklusive der Sanitäreinbauten lässt sich bereits mit geringem Aufwand erreichen: Lediglich die Bereiche hinter und um die Einbauten sind mit Mineralwolle (Schmelzpunkt über 1000 °C) auszustopfen. Bei höheren Anforderungen (ab F90) müssen die Raumtrennwände immer vollflächig mit Mineralwolle ausgestopft werden. F90 lässt sich bereits ab einer Wanddicke von 286 mm realisieren. Und selbst höchste Brandschutzanforderungen von F120 lassen sich ab einer Wanddicke von 386 mm mit dem Teceprofil-System erfüllen.

Auch die Schallschutzeigenschaften des Vorwandsystems gehören zu den wichtigen technischen Aspekten. Das System aus Emsdetten entspricht den Anforderungen der DIN 4109. Dies wurde durch Schallmessungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik bestätigt.

Tipp

Von der Skizze bis zum Angebot

Mit Tecesmartwall bietet Sanitärtechnikhersteller Tece eine Software an, mit der die Planung von Sanitärwänden mit Teceprofil schnell, präzise und einfach von der Hand geht. Die netzbasierte Software verfügt über eine Programmstruktur mit den typischen Windows-Bedienelementen, deren sichere Bedienung nach kurzer Einarbeitung möglich ist. Mit nur wenigen Eingaben lassen sich Detail-, Material- und Kalkulationslisten erzeugen und der Nutzer kommt schnell zu eindeutigen Ausschreibungen und Angeboten.

Jedes Bauprojekt wird separat in einem Ordner auf dem Tece-Server angelegt, über den alle wichtigen Daten auch nach Projektende wieder auffindbar sind. Für die konkrete Wandplanung muss nur der gewünschte Konstruktionstyp (deckenhoch, halbhoch, Ecklösung etc.) ausgewählt und die Wandmaße eingegeben werden. In einer fotorealistischen Darstellung mit verschiedenen Ansichten kann nun die geplante Teceprofil-Wand mit sämtlichen Einbaugruppen und Sanitärmodulen aus dem Tece-Portfolio bestückt werden. Parallel dazu wird automatisch der Materialbedarf ermittelt und eine Liste mit Stückzahlen und Preisen erstellt.

Die Software ist browserbasiert und unter smartwall.tece.de erreichbar. Nach einer kurzen Registrierung kann hier direkt mit der Planung begonnen werden.