Was die gegenwärtige Geschäftslage anbelangt, lies sich im September 2010 von einer euphorischen Konjunkturstimmung im SHK-Handwerk sprechen. Dies drückt der gemessene Indikator von +52,2 % (Saldo aus positiven und negativen Antworten in %) aus. Im letzten Herbst lag dieser Indikator bei +36,8 %. Die Auswertung nach Geschäftsfeldern ergibt weiterhin den besten Wert für den Kundendienst mit +63,8 %, gefolgt von Sanitär mit +50,6 % und Heizung mit +41,5 %. Alle Sparten weisen deutlich positive Stimmungswerte aus.
Die zukünftige Geschäftslage für die nächsten sechs Monate wird mit +10,9 % deutlich positiv bewertet, was noch nie der Fall war, denn bisher wurde dies stets deutlich zurückhaltender beantwortet. In der Herbstumfrage 2009 wurde noch ein Indikator von –2,3 % gemessen. Übrigens: Der ZVSHK hat diesmal den höchsten Rücklauf bei einer Konjunkturumfrage bekommen. Es antworteten nämlich (bundesweit repräsentativ) rund 1200 Unternehmer aus Innungsbetrieben mit einer durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von 11,6 Beschäftigten.
Erfreuliche Entwicklung des Auftragsbestandes
Lag der Auftragsbestand jahrelang bei etwa sechs Wochen, so gibt es nun einen deutlichen Schub: Im Schnitt sind es 7,9 Wochen – bisher hat es diesen Wert in der zwölfjährigen ZVSHK-Befragung nicht gegeben.
Der Gesamtumsatz im SHK-Handwerk lag im letzten Jahr bei 26,5 Milliarden Euro und ist gegenüber dem Jahr 2008 leicht gefallen. Nach den aktuellen Angaben des statistischen Bundesamtes wird der Umsatz voraussichtlich in 2010 gegenüber 2009 ansteigen. Nach der aktuellen vierteljährlichen Handwerksberichterstattung des statistischen Bundesamtes hat das SHK-Handwerk im 2. Quartal 2010 in Relation zum 2. Quartal 2009 etwa +8,0 % mehr Umsatz erwirtschaftet (vorläufiges Ergebnis). Das Gesamthandwerk liegt hingegen nur bei +1 %.
In den letzten zehn Jahren hat das SHK-Handwerk rund 100000 Arbeitsplätze verloren. Die Betriebszahl ist annähernd konstant geblieben, sodass die durchschnittliche Betriebsgröße von acht auf fünf Mitarbeiter geschrumpft ist. Der durchschnittliche Innungsbetrieb ist jedoch doppelt so groß wie der Branchendurchschnitt.
Das SHK-Handwerk verzeichnet im Berichtsjahr 2009 rund 271000 Beschäftigte. Es sind kaum Wachstumstendenzen spürbar und es ist auch keine weitere Schrumpfung zu erwarten.
Bundesweit nur noch 35791 Azubis gemeldet
Es agieren im SHK-Markt Betriebe mit einer durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von fünf Personen. Diese Betriebe führen vornehmlich die Installation und Reparatur von Sanitär- und Heizungsanlagen aus. Des Weiteren nimmt das Kundendienst- und Wartungsgeschäft für diese Betriebsgröße einen erheblichen Stellenwert ein. Die Konkurrenz ist dabei sehr hoch.
Der Anteil an Auszubildenden im SHK-Handwerk hat sich insbesondere im Jahreszeitraum von 1996 bis 2005 um rund 35000 Lehrlinge reduziert. Für das Jahr 2009 wurden noch 35791 Azubis gemeldet. Dass diese Zahl nochmals sinkt, ist gegenwärtig nicht wahrscheinlich.
Die privaten Haushalte bilden die Kernzielgruppe für die Handwerksbetriebe. Ungefähr 61 % des Jahresumsatzes werden insgesamt mithilfe dieser Kundengruppe erwirtschaftet. Bei den kleinen Unternehmen mit bis zu vier Mitarbeitern steigt der Umsatzanteil mit Privatkunden sogar noch auf 74 %. Bei den größeren Betrieben mit über 20 Mitarbeitern liegt hingegen dieser Umsatzanteil nur bei 44 %. Dafür stellen insbesondere die Gewerbekunden mit rund 24 % eine weitere bedeutende Umsatzgröße dar. Der Bereich Altbau ist der Hauptumsatzträger mit ca. 77 %. Rund 23 % entfallen im Durchschnitt auf den Neubau.