Seit dem Herbst ist jeder SHK-Landesverband darum bemüht, dem deutlich gestiegenen Interesse am ZVSHK-Heizungs-Check mit entsprechenden Weiterbildungsmaßnahmen entgegenzukommen. Um dem Bedarf möglichst zeitnah gerecht werden zu können, gab es im November und Dezember des vergangenen Jahres auch mehrere Termine für jeweils 100 Teilnehmer. Für diese Großveranstaltungen und für weitere Schulungen hatte die E.ON Ruhrgas im Vorfeld ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Doch damit nicht genug: Zusätzlich werden in nächster Zeit bis zu 1000 Teilnehmer der eintägigen Weiterbildung vom größten deutschen Gasversorgungsunternehmen einen Zuschuss zur Schulungsgebühr in Höhe von 70 Prozent erhalten. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der finanziellen Unterstützung ist die Innungsmitgliedschaft und Zugehörigkeit zum Erdgaspartnerprogramm (ept) der E.ON Ruhrgas.
Die Bereitschaft zum Sponsoring der Weiterbildungsmaßnahmen für den ZVSHK-Heizungs-Check ist auch bereits von weiteren Marktpartnern signalisiert worden. Welche Aktivitäten regional in Vorbereitung sind und wie sie kostenmäßig realisiert werden können, lässt sich stets über den jeweiligen SHK-Landesverband erfragen.
Sollten in den nächsten Wochen nochmals Großveranstaltungen in die Planung genommen werden, dann werden zusätzlich auch Informationen unter https://www.wasserwaermeluft.de/ (Rubrik Fachbesucher) zu finden sein.
Tagesschulung bringt das Know-how
Unabhängig von der möglichen Teilnehmerzahl ist der Ablaufplan für ein Tagesseminar stets gleich: Als Vorbereitung auf die Schulung gilt es zunächst, seine Kenntnisse durch ein etwa dreistündiges E-Learning am Web-Arbeitsplatz aufzufrischen. Dazu bekommt man mit der Anmeldebestätigung einen entsprechenden Freischalt-Code.
Während des Tagestermins erfährt man alles, was zur Durchführung des ZVSHK-Heizungs-Checks wichtig ist. Man erhält Grundlagen und Hilfsmittel für die energetische Beratung des Kunden, wird im Gebrauch des Messgerätes zur Ermittlung der Oberflächen- und Ventilationsverluste am Wärmeerzeuger geschult und lernt die Grundlagen des hydraulischen Abgleichs, der z.B. auch bei der Abwicklung öffentlich geförderter Projekte nachzuweisen ist. Auch wird demonstriert, wie die durch den Heizungs-Check ermittelten Anlagendaten an eine Datenbank weitergegeben werden, um letztlich Auswertungen in puncto Energieeffizienz vornehmen zu können. Am Ende des Schulungstages gibt es ein entsprechendes Zertifikat für jeden Teilnehmer.
Was grundsätzlich für die organisierten Mitgliedsbetriebe gilt: Der ZVSHK hat ein komplettes Informationspaket entwickelt, das von der Schulung über Marketingmaterialien, Datenschieber und Hinweisen zu Messgeräten alles enthält, was die Arbeit mit dem HeizungsCheck erleichtert. Details dazu erfährt man im Laufe des Schulungstages sowie unter http://www.wir-checken-fuer-Deutschland.deTD
Wir rechnen uns gute Chancen aus
An der Tagesschulung zum ZVSHK-Heizungs-Check in Essen haben Hans und Markus Meschede aus Beverungen teilgenommen. Noch während der Weiterbildung äußerten sie sich positiv über die Fülle der Informationen sowie die Details zum hydraulischen Abgleich. Für sie steht fest, dass sie in ihrem Sechs-Personen-Team das Konzept zur Anlagenerfassung einschließlich Modernisierungsempfehlung als sehr wichtige Dienstleistung einsetzen können.
SBZ: Herr Meschede, wie werden Sie das Konzept des ZVSHK-Heizungs-Checks in Ihre Betriebsabläufe einbinden?
Hans Meschede: Unser Betrieb im Dreiländereck von NRW, Hessen und Niedersachsen trifft mit dem Dienstleistungsangebot des Heizungs-Checks momentan offenbar auf keine unmittelbaren Wettbewerber. Welche Vorteile sich daraus ergeben können, werden wir noch in unsere Überlegungen einbeziehen.
Als erstes gilt es jetzt, die nötige Messtechnik zu beschaffen, das Starter-Paket mit seinen verschiedenen Möglichkeiten für unsere Belange aufzuschlüsseln und in nächster Zeit Sicherheit bei der praktischen Durchführung des Heizungs-Checks zu bekommen.
SBZ: Wie finden Sie die passenden Kunden, deren Heizungstechnik für eine Modernisierung geeignet ist?
Markus Meschede: Mit etwa 1200 Wartungsterminen pro Jahr und gut gepflegten Anlagen- und Kundendaten ist es für uns nicht schwer, zunächst einmal diejenigen Heizungssysteme in den Fokus zu nehmen, die bereits mindestens 15 Jahre alt sind. Das dürfte Potenzial genug geben für moderne Pumpentechnik oder für zeitgemäße Ventiltechnik an Heizkörpern oder Stockwerksverteilungen. Für eine komplette Heizungssanierung kommen aus unserer Erfahrung erst Systeme in Frage, die älter als 20 Jahre sind.
SBZ: Werden Sie Ihren Kunden den Heizungs-Check in Rechnung stellen?
Hans Meschede: Jetzt in der Anfangsphase werden wir dies nicht tun, denn es gilt zunächst zahlreiche Erfahrungen mit diesem Dienstleistungsangebot zu sammeln. Mittelfristig jedoch wollen wir unsere Kalkulationen möglichst transparent machen und mit Arbeitszeiten kein Versteckspiel betreiben. Der Kunde soll stets wissen, aus welchen einzelnen Punkten sich unsere Leistungen zusammensetzen.
SBZ: Welche Erkenntnisse der Tagesschulung sind für Sie von besonderer Bedeutung?
Markus Meschede: Für mich war nützlich, dass ich viele Tipps dafür bekommen habe, wie ich Kunden zum Heizungs-Check optimal beraten kann. Dazu gehört beispielsweise, dass ich meine Energiesparhinweise auf das technische Verständnis meines Gesprächspartners ausrichte. Von entscheidender Bedeutung ist doch, dass meinen Modernisierungsvorschlägen Vertrauen entgegengebracht wird. Wie ich Wichtiges in der Beurteilung des alten Heizungssystems auf den Punkt bringen kann, hat mir die Schulung in Theorie und Praxis gezeigt...
Hans Meschede: ... und als gut und hilfreich fand ich hier, wie mir die Wahl für den Pumpenaustausch durch den Messschieber leicht gemacht wird. Vermisst habe ich allerdings eine ähnliche Auslegungshilfe, um durch wenige Handgriffe und Rechenschritte einen Modernisierungsbedarf bei den Heizkörpern offenlegen zu können. Dies habe ich auch bereits als Anregung zur Sprache gebracht.
SBZ: Wenn Sie die jeweiligen Wege zur Energieeinsparung in einem alten Heizungssystem aufzeigen können – wie hoch schätzen Sie Ihre Erfolgsquote ein, dass der Kunde tatsächlich auch in eine Modernisierung investiert?
Hans Meschede: Wir rechnen uns gute Chancen aus. Auf absehbare Zeit liegt das schon allein darin begründet, dass wir zunächst diejenigen Systeme bevorzugt checken werden, deren Einsparpotenziale leicht aufgezeigt werden können. Bei einer etwa zehn Jahre alten Anlage werden kurze und überschaubare Amortisationszeiten im Vordergrund stehen. Bei über zwanzig Jahre alten Systemen wird dagegen häufig der Anlagentausch die Entscheidung mit Weitblick sein.
Markus Meschede: Bei vielen Kunden ist der Wille durchaus präsent, Energie und Kosten zu sparen – wenn Weg und Ziel klar aufgezeigt werden können. Mit dem ZVSHK-Heizungs-Check machen wir das jetzt.