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Häusliche Gasversorgung

Kleine Mängel mit großem Potenzial

Inhalt

Die Rahmenbedingungen für einen möglichst hohen Sicherheitsstandard sind durch die im Jahr 2008 aktualisierten Technischen Regeln für die Gas-Installation (TRGI) verbessert worden:

  • Im Regelwerk verankert ist jetzt die spätestens alle zwölf Jahre fällige Gebrauchsfähigkeitsprüfung durch den Sanitär-Fachmann.
  • Hauseigentümer, die ihr Gebäude mit Gas beheizen, sind zudem gesetzlich verpflichtet, die Gas-Leitungen einmal im Jahr zu überprüfen. Die Sichtkontrolle der Gas-Installation kann vom Betreiber selbst vorgenommen werden.

Was aber vermag der Laie tatsächlich als Missstand oder gar Gefahrenpunkt zu erkennen? Einer winzigen Leckage wird nur der Fachmann auf die Spur kommen. Allenfalls ist es das an eine Gas-Leitung angehängte Fahrrad, für das ein anderer Platz gefunden werden muss – doch warum sollte bei der Laien-Schau hier Handlungsbedarf auffallen?

Check birgt viele Chancen

Wie sag ich’s meinem Kunden, dass die häusliche Gas-Versorgung regelmäßig vom Fachhandwerker überprüft gehört? Am besten dann, wenn man ohnehin einen Ortstermin wahrnimmt und Beispiele für Schwachstellen im Keller oder Stockwerk benennen kann. Bei einer Modernisierung haustechnischer Anlagen kann der Fachbetrieb die Gelegenheit zu einer Inspektion der Gasanlage nutzen. Ergeben sich dabei konkrete Anhaltspunkte für Schwachstellen, gilt es für den Fachbetrieb, seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen und die Gas-Installation genau zu prüfen. Zu den typischen Schwachstellen zählen:

  • mit Hanf abgedichtete Verbindungen
  • alte Langgewinde
  • feuchte Keller sowie
  • nicht fachgerecht ausgeführte Deckendurchführungen.

Solche Indikatoren nimmt der Fachhandwerker zum Anlass, den Betreiber auf diese Schwachpunkte hinzuweisen und ihm ein Angebot für einen Gas-ganz-sicher-Check zu unterbreiten.

Panikmache ist der falsche ­Ratgeber

Wird der Eigenheim-Besitzer oder der Betreiber der Gas-Anlage auf Mängel aufmerksam gemacht, ist erfahrungsgemäß die spontane Bereitschaft vorhanden, für die notwendigen Reparaturen den Auftrag zu erteilen. Es festigt sogar das Vertrauensverhältnis, wenn der Kunde durch die kompetente Beratung des Sanitär-Fachmanns ein Gefahrenpotenzial in seiner Immobilie beseitigen kann (siehe Interview).

Reparaturaufträge kommen bei Gas-ganz-sicher erfahrungsgemäß häufig zustande. Beispielsweise ergeben sich durch Alterungsprozesse winzige Leckagen bei gehanften Verbindungen. Deshalb rät Franz-Josef Heinrichs, Referent für Sanitärtechnik im ZVSHK: „Kunden sollte man nicht durch Betreiberverpflichtungen belehren oder mit Argumenten der Angst zu überzeugen versuchen. Das provoziert erfahrungsgemäß eine Abwehrhaltung.“

Erfolgversprechend ist eine Akquise, die auf Kompetenz und Vertrauen setzt. Wie die in der Berufsorganisation gesammelten Erfahrungen zeigen, ist ein Mailing nach dem Gießkannenprinzip nicht zielführend, um beim Kunden für Gas-ganz-sicher den Fuß in die Tür zu bekommen. Dem Handwerks­unternehmer bieten sich Chancen, wenn ohne­hin ein Termin vor Ort ansteht. In einem Kundengespräch für ein Modernisierungsvorhaben lässt sich dann auch der Zustand der Gas-Installation erörtern und das Angebot für eine Inspektion unterbreiten. TD

INFO

Gas-ganz-sicher: Der Check des SHK-Fachbetriebs

Bundesweit haben sich inzwischen ­etwa 2500 Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation schulen lassen, um diese Dienstleistung anbieten zu können. Gelistet sind geschulte Mitgliedsbetriebe unter https://www.wasserwaermeluft.de/ in der Rubrik Handwerkersuche. Interessenten können die Anzahl der Betriebe durch die Eingabe von Postleitzahl und Umkreis eingrenzen.

Weiterbildungen für Gas-ganz-­sicher koordiniert der jeweilige Landesverband.