SBZ: Im Web drängt sich der Eindruck für den Endverwender auf, dass der reine Online-Handel in Sachen Sanitär- und Heizungsprodukte dominiert. Begehrte Markenprodukte kommen teilweise deutlich preisgünstiger ins Angebot als bei anderen Einkaufsquellen. Überlässt das SHK-Handwerk zusammen mit Großhandel und Herstellern das Feld einer Jagd nach Schnäppchen?
Esser: Es steht jedem frei, wo er seine Ware im Internet einkauft und auf welche Art er seine Haustechnik modernisiert. Bleibt es beim reinen Warenversand, muss der Besteller am Einbauort allein klarkommen. Bereits hier liegt für den Fachbetrieb eine große Chance. Jeder Fachunternehmer weiß, dass zum Produkt das nötige Know-how gehört.
Das macht auch die Berufsorganisation in diesen Tagen deutlich, indem sie den SHK-Handwerker als Badprofi herausstellt. Bundesweit wird gerade der Artikel „In zwei Wochen zum Traumbad“ gestreut. Hier wird klar, dass Sanitär- und Heizungstechnik nicht aus Schnäppchen besteht, sondern den Profi mit Können und Erfahrung braucht.
SBZ: Doch bei allen Schnäppchen, die sich via Suchmaschine auf den Monitor drängen, muss der User den Fachbetrieb mit seinem Mehrwert erst einmal finden.
Esser: Das ist richtig. Deshalb beschäftigt sich der ZVSHK bereits seit Jahren mit dem Thema und setzt statt platter Werbekampagnen auf Information – zum einen für den Endverwender durch leicht verständliche Thementexte, beispielsweise für Zeitungsbeilagen unter der Überschrift „Fachhandwerk oder Internet“. Zum anderen ist der Flyer „Präsenter sein für mehr Erfolg“ ein Wegweiser für den Fachunternehmer. Alle Mitgliedsbetriebe haben die Info mit der Direktaussendung im März bekommen. Zu den dort genannten Themen gibt es Quicklinks, die zu den einzelnen Artikeln und Publikationen führen.
SBZ: Worum geht es in diesem Flyer?
Esser: Wenn unsere Mitgliedsbetriebe das Geschäftsfeld Internet-Handel für sich ausbauen wollen, werden sie professionelle Hilfe brauchen. Der Flyer thematisiert, dass eine attraktive Außendarstellung sowie ein optimierter Web-Auftritt nötig sind, damit Suchmaschinen zielsicher treffen und User die Homepage für interessant halten.
SBZ: Gibt es darüber hinaus weitere Unterstützung durch die Berufsorganisation?
Esser: Für die Mitgliedsbetriebe und für die Berufsorganisation ist der Online-Handel ein Brennpunkt-Thema. Deshalb versorgt der ZVSHK seine Landesverbände mit einem Argumentationsleitfaden oder richtet in einem Statement von Präsident Manfred Stather den Fokus auf diese Marktentwicklung.
SBZ: Gute Worte allein werden nicht reichen. Für den Endverwender stellt sich vielfach die Frage: Online-Handel oder Fachhandwerker?
Esser: Deshalb hat die SHK-Organisation zum Thema Online-PR auch ein Branchenforum veranstaltet. Von der Tagung im November 2013 sind viele Infos sowie ein Film mit Kommentaren weiterhin verfügbar. Auch dort stellte sich die Frage: Wie gelingt es der SHK-Branche im Internet das Leistungsspektrum für Endkunden besser darzustellen? Der Branchentreff hat interessante Antworten gegeben und jeder Mitgliedsbetrieb, der in dieses Geschäftsfeld investiert, kann ebenfalls von diesen Informationen profitieren. Für die Zukunft arbeitet die Berufsorganisation an weiteren Dingen, damit der Mitgliedsbetrieb bei seinen Online-Aktivitäten Unterstützung bekommt.