Das Klassifizierungsmodell für SHK-Betriebe mit eigenen Sanitär-Ausstellungsflächen gibt es seit eineinhalb Jahren. Doch was kann dieses Konzept leisten? Ziel ist, dass ein Kunde sofort erkennen kann, ob ihm der Fachbetrieb mit Badausstellung auch Außergewöhnliches anbieten kann. Daher werden – ähnlich wie bei der vertrauten Sterne-Klassifizierung eines Hotels – je nach Dienstleistungsangebot bis zu fünf der funkelnden Symbole vergeben. Um als SHK-Handwerksbetrieb an diesem Sterne-Modell teilnehmen zu können, gilt es zunächst einen Online-Fragebogen ( http://www.shk-ausstellungsklassifizierung.de ) auszufüllen. Aufgrund der Angaben im Fragebogen ermittelt eine computergestützte Auswertung die Punktzahl, die zu einer Sterne-Eingruppierung führt. Von etwa 1500 Mitgliedsbetrieben, die über eine eigene Ausstellung verfügen, haben bisher 100 Unternehmen an diesem Bewertungssystem teilgenommen.
Wer bereits in die Bäderhaus-Rangliste aufgenommen wurde und sich um einen Stern verbessern will, kann dies tun. Aufschluss darüber gibt das individuelle Bewertungsprofil, das der klassifizierte Betrieb zusammen mit seinem Punkte-Ergebnis bekommt. Nähere Informationen erhält man auf Anfrage an b.juenger@zentralverband-shk.de.
Sterne allein sind keine Publikumsmagneten
Badplaner Otmar Gerhartz realisiert im ländlich geprägten Birgel (Eifel) eine Ausstellung auf 340 m², die anhand des Klassifizierungssystems vier Bad-Sterne bekommen hat. Seitdem ist ein gutes Jahr vergangen. Welche Erfahrungen hat die „Bad-Galerie in der Mühle“ mit der Auszeichnung sammeln können? Der Komplettbad-Profi musste auf die Fragen der Redaktion nicht lange überlegen.
SBZ: Herr Gerhartz, seit gut einem Jahr lassen Sie vier Sterne für Ihr Bad-Ambiente mit den dazugehörigen Dienstleistungen werben. Macht das Eindruck bei Ihren Kunden?
Gerhartz: Noch immer profitiere ich davon, dass es etwa 50 Kilometer rund um meinen Eifel-Standort keinen Mitbewerber mit einer vergleichbaren Auszeichnung gibt. Mein Leistungsprofil hat mit den Sternen noch schärfere Konturen bekommen, denn in die Ausstellung kommen Kunden mit der Erwartungshaltung, das Besondere zu finden. Genau dieser Effekt ist mir wichtig.
SBZ: Wie bringen Sie die Sterne in Ihrem Bäderhaus zur Geltung?
Gerhartz: Am Portal zur Ausstellung sind sie unübersehbar in das Outfit meines besonderen Glas-Ambientes eingebunden und wenn ich in Zeitungsbeilagen werbe, sind sie natürlich mit vertreten. Zunehmend wichtig ist der Web-Auftritt geworden und da geben die vier Sterne gleich auf der Startseite per Mausklick Auskunft über Sinn und Zweck.
SBZ: Hat sich die hohe Sterne-Klassifizierung auch auf den Auftragseingang positiv ausgewirkt?
Gerhartz: Das lässt sich nicht unmittelbar in Zusammenhang bringen. Deutlich wird allerdings, dass viele deshalb zur Bad-Galerie in die Ausstellung kommen, weil sie im Bekanntenkreis fertige Ergebnisse gesehen oder einen entsprechenden Tipp bekommen haben. Die Sterne werden sicherlich eine zusätzliche Unterstützung für den Erfolg sein.
SBZ: Haben Sie bereits überlegt, auch einen möglichen fünften Stern anzustreben?
Gerhartz: Das würde in meiner ländlichen Umgebung den Bogen überspannen. Einige Kunden bringen bereits jetzt die Befürchtung mit in das Beratungsgespräch, dass vier Sterne auch für ein überhöhtes Preisniveau stehen könnten.
SBZ: Dann sind Sie mit dem Erreichten zufrieden?
Gerhartz: Die Sterne allein sind keine Publikumsmagneten, sondern glänzende Tupfer auf der unternehmerischen Kreativität!
SBZ: Können Sie dies an einem Beispiel verdeutlichen?
Gerhartz: Um besonderes Interesse zu wecken, haben sich Tage der offenen Tür bewährt, die ich am Ort im erfolgreichen Verbund mit einem Möbelhändler, einem Küchenstudio, einem Raumausstatter und einem Malerbetrieb realisiere. Wenn meine Partner durch ihre jeweiligen Verbandsorganisationen ebenso diese Klassifizierung angeboten bekämen, würden sie sich auch für den einen oder anderen Stern bewerben. Sie müssen aber ohne diese Marketingunterstützung auskommen – ich finde das Konzept gut.