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Mitgliederversammlung Koblenz

SHK-Handwerk ist der Schlüssel zum Erfolg

Inhalt

Der oberste Interessenvertreter des SHK-Handwerks, ZVSHK-Präsident Manfred Stather, ging bei der Mitgliederversammlung am 19. und 20. Mai auf die anhaltend gute wirtschaftliche Lage in Deutschland ein. Das SHK-Handwerk profitiert davon, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Doch das lässt die Verbandsorganisation nicht untätig sein. Im Gegenteil: Seit Wochen begleitet der ZVSHK intensiv die geplante Energiewende und erläutert die Bedeutung des SHK-Handwerks für die energiepolitischen Ziele. ZVSHK-Präsident Manfred Stather über seine Gespräche, die unter anderem auch in Berlin stattfinden: „Für die politische Interessenvertretung und Einflussnahme unseres Handwerks auf Bundesebene ergeben sich bedeutsame Aufgaben. Gerade beim wegweisenden Thema Energiewende müssen wir die Chancen, die sich für unsere Betriebe bieten, ergreifen und in politische Entscheidungen einfließen lassen.“ Er berichtete von seiner Teilnahme an der Gesprächsrunde bei Umweltminister Norbert Röttgen am 9. Mai, in der der ZVSHK unter anderem das Konzept Grüne Wärme für Wohngebäude erörterte (siehe SBZ 10, ab S. 36). Stather machte deutlich, wie wichtig Gespräche mit Entscheidungsträgern in Berlin zum Thema Energiewende sind: „Die Grüne Wärme muss dem Strom die Stirn bieten. Das ist kein leichtes Unterfangen – aber auch kein unmögliches Vorhaben.“

ZVSHK setzt auf Abschreibung

Unter dem Punkt Lobbyarbeit erörterte ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser eine umfangreiche Themenliste. Wichtig sind dabei unter anderem Berliner Gespräche mit anderen Verbänden, in Ministerien und mit Bundestagsabgeordneten. Sein Resümee: „Enttäuscht hat das Energiekonzept der Bundesregierung im September, weil der Wärmemarkt zu wenig Beachtung fand. Doch die Energiewende der Kanzlerin hat jetzt Bewegung in die Diskussionen gebracht. In der Politik scheint man offensichtlich erkannt zu haben, dass die Einsparpotenziale im Gebäudebereich für die Energiewende und die Erreichung der Klimaschutzziele von großer Bedeutung sind.“

Beim Aktionsprogramm Grüne Wärme für Wohngebäude und dem vorgeschlagenen Konzept der Abschreibungsmöglichkeiten sieht Esser in der Meinungsbildung ein Für und Wider. „Bei Finanz- und Haushaltspolitikern zeigt sich Widerstand gegen die steuerpolitischen Vergünstigungen einer Abschreibung. Doch im Wirtschaftsministerium, von Umwelt- und Bau-Politikern der Fraktionen bis hin zu Umweltminister Norbert Röttgen wird Unterstützung signalisiert.“

Weiterbildung in der ­Badakademie

Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft VDS plant zum Jahresende den Start einer Weiterbildungsmaßnahme. Ziel ist es, den Umsatz im dreistufigen Vertriebsweg zu fördern und hochwertiger zu verkaufen. Die Schulungen stehen Mitarbeitern aller drei Stufen offen. Das Zusammenspiel zwischen Handwerk, Großhandel und Industrie lässt sich verbessern, lautete der Tenor aus den Landesverbänden. Deshalb begrüßte die Mitgliederversammlung diese Initiative, in der das SHK-Handwerk die Beratungskompetenz weiter ausbauen kann.

Ein Flyer mit näheren Informationen lässt sich per E-Mail bei der VDS in Bonn anfordern: info@sanitaerwirtschaft.de

Ökodesign: Kennzeichnung für Wärmeerzeuger

Heizkessel, Wärmepumpen oder Mikro-KWK mit einer Nennleistung von 4 bis 74kW müssen in Zukunft Angaben über den Energieverbrauch machen. Zwar sind die Brüsseler Verordnungen noch im Entwurf, doch haben sich Hersteller und SHK-Betriebe mittelfristig auf Veränderungen einzustellen. Für den Handwerksunternehmer ist wichtig, dass er in Zukunft auf Produkt-Datenblättern Informationen über Energieverbrauch und Effizienz erhält – dies sowohl für den Wärmeerzeuger als auch für einzelne Komponenten wie z.B. eine Temperaturregelung oder Wärmerückgewinnung. Vor Übergabe an den Kunden gilt es die Informationen einzelner Produkt-Datenblätter auf einem Dokument zusammenzutragen.

Gütegemeinschaft ­Grundstücksentwässerung

Damit der Sanitärfachmann Entwässerungssysteme auf privaten Grundstücken bis ins Gebäude hinein mit einer Kamera inspizieren, auf Dichtheit überprüfen und bei Bedarf ein geeignetes Sanierungsverfahren auswählen kann, bedarf es besonderer Kenntnisse. Dieses zusätzliche Fachwissen sowie die Einhaltung von Güte- und Prüfbestimmungen für die Grundstücksentwässerung symbolisiert in Zukunft ein neugeschaffenes Gütezeichen.

Dazu hat der ZVSHK zusammen mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall DWA die neue Gütegemeinschaft Grundstücksentwässerung gegründet. Mit eingebunden ist die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke ÜWG-SHK, die derzeit alles Nötige vorbereitet, damit sich Eckring-Betriebe für diesen lukrativen Markt der Zukunft qualifizieren können.

Weitere Informationen zu Aufnahmebedingungen und Schulungsangeboten gibt es über die Landesfachverbände. Gängige Praxis ist schon jetzt, zertifizierte Unternehmen mit spezieller Weiterbildung auf Listen zu veröffentlichen, aus denen die Bürger im Inspektions- und Sanierungsfall wählen können. Wenn in Zukunft zahlreiche Kommunen Fristen zur Inspektion von Entwässerungssystemen auf privatem Grund setzen, soll das Symbol der Gütegemeinschaft Grundstücksentwässerung den Weg zum qualifizierten Fachbetrieb weisen.

Elektrofachkraft auch ohne Prüfung

Jeder Anlagenmechaniker SHK bekommt durch seine Ausbildung in insgesamt etwa 240 Stunden alle Qualifikationen vermittelt, die er benötigt, um vom SHK-Betrieb als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten benannt zu werden. Weniger bekannt ist bei vielen Handwerksbetrieben, dass die Gesellenprüfung diesen Teilbereich nicht abdeckt, weil dies mit den Vorgaben der Berufsgenossenschaften Metall und Elektro nicht zu vereinbaren ist. Vielmehr liegt es in der Verantwortung des SHK-Unternehmers, diesen Mitarbeiter aufgrund seiner Qualifikation mit den Tätigkeiten zu betrauen. In einer lebhaften Diskussion zeigte sich in der Mitgliederversammlung, dass diese Qualifikation ohne Abschlussprüfung Thema in Innungsversammlungen ist. Der ZVSHK bietet hierzu umfassende Infos in seinem Messereport WIR (ab Seite 32). Die Zeitschrift lässt sich als PDF unter https://www.wasserwaermeluft.de/ herunterladen.

Aktuelles in Kürze

  • Der Fachverband SHK Bremen hat sich aufgelöst. Die bisher dort organisierte Innung Bremen ist zu einer Direktmitgliedschaft beim ZVSHK übergegangen. Obermeister ist Kai Schulze, der das Amt von Karl Schlüter übernommen hat.
  • Die Arge Neue Medien hat es durch Satzungsänderung möglich gemacht, dass das Handwerk mit Vertretern nach eigener Wahl präsent ist: ZVSHK-Vizepräsident Friedrich Budde sowie Hans Schramm (IT-Ausschuss des ZVSHK) sprechen jetzt für die Interessen des SHK-Handwerks. Ursprünglich war der Kreis von EDV-Spezialisten nur aus dem Großhandel und von Herstellern besetzt.
  • Ab Herbst soll für die Klempner-Lehrlinge ein neues, zeitgemäßes Berufsbild gelten. Dies sieht die Berufsorganisation als wichtigstes Ziel an – mit dem Risiko, dass der Gesetzgeber dies nur im Rahmen einer dreijährigen statt dreieinhalbjährigen Ausbildung genehmigt.
  • Anlagenmechaniker Tino Bartow aus Hamburg ist Bundessieger im Leistungswettbewerb 2010. Schon in diesem Jahr beginnt der Primus mit Vorbereitungen auf die Berufsweltmeisterschaften „World Skills 2013“ in Leipzig. Mit Wettbewerbern aus der Schweiz geht er zunächst in ein SwissTech-Trainingslager und fährt anschließend zu einem europäischen Wettbewerb nach London. Zehn Sponsoren machen diese Vorbereitungen finanziell möglich.
  • Im letzten Jahr bereits angekündigt – jetzt offiziell: Werner Obermeier ist Ehrenpräsident des ZVSHK. Der langjährige Vizepräsident übernahm 2009 das höchste Amt der SHK-Berufsorganisation nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Bruno Schliefke. Nach Neuwahlen des ZV-Vorstandes im Herbst 2009 trat Manfred Stather seine Nachfolge an. Seitdem gestaltet Werner Obermeier seinen Ruhestand bei guter Gesundheit.

TD

Aktuell

Heizungsbauerhandwerk bereit für Energiewende

Der ZVSHK sieht im Koalitionsbeschluss zur Einleitung einer nationalen Energiewende einen wirkungsvollen Impuls für die Erneuerung von Heizungsanlagen. „Grundsätzlich begrüßen wir die Entscheidung, den Atomausstieg mit Fördermaßnahmen zur Gebäudemodernisierung zu verbinden. Die Steigerung von Energieeffizienz im Strom- und Wärmemarkt ist gleichermaßen zielführend“, ­urteilt Elmar Esser, der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. Entscheidend sei, dass die von der schwarz-gelben Koalition für den Gebäudesektor angekündigten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten Gesetz würden. „Der energetisch ­veraltete Heizungsbestand verlangt geradezu nach Sofortmaßnahmen zur Energieeinsparung“, sagt Elmar Esser. „Die Anhebung der KfW-Fördermittel auf den Stand des letzten Jahres reicht nach unseren Erfahrungen hierfür aber nicht aus.“ Der Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern lasse sich nur durch die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung auflösen. Nach neuen Berechnungen des ZVSHK könnte dadurch die Zahl der jährlich erneuerten Heizungsanlagen von heute 438000 auf 700000 im Jahr 2021 gesteigert werden. „Wir haben uns in Berlin seit mehr als einem Jahr mit Nachdruck für Abschreibungsmöglichkeiten für Heizungsmodernisierungen auf Basis des § 82a der Einkommenssteuer-Durchführungsverordnung eingesetzt. Jetzt erwarten wir die rasche gesetzliche Umsetzung.“