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Politisches Gespräch

Förderpolitik ohne Stop and Go

Handwerk und Industrie im Gespräch mit politischen Entscheidern – in Zeiten der beschlossenen Energiewende unverzichtbar. Zu einem Meinungsaustausch bei Wolf Heiztechnik in Mainburg trafen sich ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser, Bernhard Steppe, Sprecher der Geschäftsleitung bei Wolf, sowie Sebastian Körber, Mitglied des Deutschen Bundestages und baupolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. In Sachen Förderpolitik und Modernisierungsstau bei veralteten Heizgeräten gab es klare Worte. Bernhard Steppe: „Wenn wir im derzeitigen Sanierungstempo in Deutschland weitermachen, haben wir alle alten Heizungsanlagen erst in 34 Jahren erneuert. Es ist einfach viel zu wenig, jährlich nur 500000 Anlagen zu ersetzen, wenn wir 17 Millionen alte Anlagen haben.“ Bernhard Steppe und Elmar Esser zeigten sich gegenüber Sebastian Körber überzeugt, dass es großer Anstrengungen bedarf, um die hochgesteckten Effizienz- und Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Von politischer Seite müsse mehr getan werden. Vor allem sei ein Stop and Go in der Förderpolitik kontraproduktiv. Stattdessen seien verlässliche und unbefristete Förderungen nötig. Elmar Esser: „Die Energiewende in Deutschland muss im Heizungskeller beginnen. Über 40 % der Energie wird im Gebäudebereich verbraucht, aber 77 % der Heizungsanlagen arbeiten nicht effizient. Und ausgerechnet in diesem Bereich sind die Förderungen undurchsichtig und nicht verstetigt.“

MdB Sebastian Körber zeigte sich offen dafür, dass steuerliche Anreize für den Immobilienbesitzer notwendige Impulse für die energetische Sanierung auslösen können. „Der durchschnittliche Immobilienbesitzer ist Mitte Fünfzig. Der will keine Darlehen oder Kredite mehr aufnehmen. Er hat in der Regel das Geld für die Maßnahmen. Was ihm hilft und was attraktiv für ihn ist, ist ein Steuervorteil für sein Engagement“, weiß der Bamberger Bundestagsabgeordnete und Architekt. Seinen Gesprächen mit Handwerk und Industrie misst er große Bedeutung bei: „Ich muss wissen, welche Produkte und Konzepte es gibt, um die energetische Sanierung vorantreiben zu können, um dieses Wissen in die politische Aufklärungs- und Gesetzgebungsarbeit einfließen lassen zu können.“