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Strom erzeugende Heizung

Geschäftsfeld Mikro-KWK

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Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) kann jetzt Einzug ins Ein- und Zweifamilienhaus halten. Auf dem Markt sind momentan etwa zehn Hersteller, die Geräte im kleinen Leistungsbereich mit etwa 2,5 bis 25 kW Wärme sowie 1 kW Strom anbieten. Strom erzeugende Heizungen eröffnen völlig neue Möglichkeiten: Mit ihnen erhält ein Gebäude eine umfassende Energiezentrale. Neben der vollständigen Energie für Raumwärme und Warmwasser stellen sie einen Großteil des Strombedarfs bereit.

„Eine Mikro-KWK-Anlage ist allerdings kein Notstromaggregat, wie sich immer noch viele Bauherrn auf der Suche nach größtmöglicher Unabhängigkeit erhoffen“, stellte ZVSHK-Referent Matthias Wagnitz klar. Was aber kann der Nutzer von der Strom erzeugenden Heizung erwarten? Wo liegen die Chancen und Grenzen für den Fachbetrieb?

Etwa 4000 Mikro-KWK in diesem Jahr?

Diese neue Technik werde sich erst allmählich – parallel zu Brennwert plus Solar – entwickeln, prognostiziert Heinz-Dieter Corsten von Eon Ruhrgas. Das Marktvolumen schätzt man momentan auf 3000 bis 5000 Geräte. „Wer baut sie ein? Das Fachhandwerk oder jemand anders?“, fragte Matthias Wagnitz die etwa 70 Teilnehmer, die zur Pilotveranstaltung nach Frankfurt/Main gekommen waren. Er ließ keinen Zweifel daran, dass Eckring-Betriebe jetzt zum Marktstart einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil in ihrer Region erzielen können. Es gehe dabei nicht um irgendeine neue Entwicklung, stellte Wagnitz heraus, sondern vielmehr um einen Technologieschritt, wie er zuletzt vor 25 Jahren mit der Einführung der Brennwerttechnik stattgefunden habe.

Nicht halbherzig in den neuen Markt

Zaghafte Versuche, dieses Segment auch noch mit zu bedienen, wären zu wenig, gab Horst Korte (Eon Ruhrgas) zu bedenken. „Der Fachunternehmer muss heute mindestens so viel über die Mikro-KWK wissen wie sein technikinteressierter Kunde, der sich im Internet längst vorinformiert hat. Sonst ist der Vertrauensbonus in den Fachbetrieb schnell dahin“, merkte er an. Nähere Informationen zu Infotagen in einzelnen Regionen unter https://www.wasserwaermeluft.de/ (Pfad: Fachbesucher, Veranstaltungen).

Vollmundige Aussagen in Prospekten sollten die Fachunternehmer kritisch hinterfragen, riet Matthias Wagnitz. Gute Betriebsbedingungen in einem Einfamilienhaus würde die Mikro-KWK dann finden, wenn der Stromverbrauch mindestens bei 4000 kWh pro Jahr liegt. „Ist das realistisch? Lassen Sie sich die Stromrechnungen zeigen, bevor Sie eine Technik einbauen, die von ganz anderen Voraussetzungen ausgeht“, warnte Wagnitz, der im eigenen Vier-Personen-Haushalt einen Jahresverbrauch von ca. 3000 kWh ­registriert.

Bafa-Förderung ab April

Matthias Wagnitz machte den Handwerks­unternehmern klar, dass dieser Markt nicht zum Null-Tarif erschlossen werden kann. Weiterbildungen, Planungsleistungen und administrative Aufgaben seien umfangreich, aber beherrschbar. Vielversprechend seien dagegen die Aussichten, weil sich der Mitgliedsbetrieb mit der neuen Technik als besonders innovativ darstellen könne und auch das Preisgefüge bei den Mikro-KWK als „potenziell gesund“ gelte. Hinzu kommt, dass Förderbedingungen festgelegt sind, die ab April eine Einmalzahlung von 1500 Euro möglich machen ( http://www.bafa.de ).

Doch jetzt zum Marktstart mit dem Kunden über die Amortisation einer solchen Anlage zu reden, sei der falsche Ansatz, machte Wagnitz deutlich. An Vergütung für eingespeisten Strom ließen sich zwar jährlich etwa 750 Euro an Einnahmen erzielen, dem stünden jedoch Investitionen von mindestens 20000 Euro entgegen. „Wie beim Smartphone oder Sportwagen ist innovative Technik erfahrungsgemäß mit erhöhten Kosten verbunden“, sagt Wagnitz. „Dafür kann der technikaffine Kunde allerdings eine Technik vorweisen, die ihm einen Entwicklungssprung sichert.“