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Viel Verbandsarbeit und eine Ehrung

Inhalt

Die Förderprogramme für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Gebäudesektor haben im Jahr 2020 zu einer hohen Nachfrage geführt. Trotz der Pandemie hat sich der positive Trend aus den Monaten Januar bis März fortgesetzt. Der ZVSHK hat sich sowohl in die politischen Beratungen der jeweiligen Förderrichtlinien bzw. Gesetze als auch im Besonderen in die fachtechnische Ausgestaltung der Förderprogramme bestmöglich eingebracht. Die Förderprogramme bringen die Energiewende im Gebäudebereich voran und sichern Einkommen und Beschäftigung in vielen Handwerksbetrieben vor Ort. Ein Grund für den starken Anstieg der Förderzahlen sind die zu Jahresanfang vorgenommenen deutlichen Programmverbesserungen.

Förderung für Energieeffizienz ist willkommen

Die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren (EBS-Programme) treffen auf eine hohe Nachfrage. Im ersten Halbjahr 2020 wurden in den EBS-Programmen Kredite und Zuschüsse von insgesamt 14,5 Milliarden Euro zugesagt. Damit konnten Investitionen in mehr als 215 000 Wohneinheiten sowie in gewerblichen und kommunalen Gebäuden finanziert werden.

Das gesamte Investitionsvolumen betrug im ersten Halbjahr rund 38,5 Milliarden Euro. Insgesamt wurde in Deutschland in diesem Zeitraum mehr als doppelt so viel in energieeffiziente Gebäude und weitere Energieeffizienzmaßnahmen investiert als im ersten Halbjahr 2019. Beim privaten Bauen beträgt der Anstieg sogar mehr als 180 %. Das sind rund 55 000 energieeffiziente Wohneinheiten mit einem Zusage-­Volumen von rund 6,5 Milliarden Euro zusätzlich.

Hohe Nachfrage fürs MAP

Eine anhaltend hohe Nachfrage zeigt sich auch im novellierten Marktanreizprogramm (MAP) für Wärme aus erneuerbaren Energien, das unter der Bezeichnung „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ im Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) umgesetzt wird. Hier sind bis Ende August rund 150 000 Förderanträge für Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien eingegangen. In ­etwa der Hälfte der Fälle wurde dabei auch die neu eingeführte Austauschprämie für Ölheizungen mitbeantragt. Die Förderquote konnte so bis zu 45 % erreichen.

Die deutsche Pelletindustrie vermeldete im Herbst 500 000 installierte Pelletheizungen, der Bundesverband Wärmepumpe verkündete, dass inzwischen eine Million Wärmepumpenanlagen in Deutschland in Betrieb genommen wurden.

Selbst genutztes Wohneigentum

Die steuerliche Förderung bestimmter energetischer Maßnahmen an selbst genutztem Wohneigentum ist seit Anfang 2020 amtlich. Förderfähig sind Einzelmaßnahmen, die auch in bestehenden Programmen der Gebäudeförderung des Bundes (KfW und Bafa) als förderfähig eingestuft sind, z. B. die Erneuerung einer Heizungsanlage, die Optimierung einer mindestens zwei Jahre alten Heizungsanlage, die Erneuerung oder der Einbau einer Lüftungsanlage, die Erneuerung von Fenstern und Außentüren sowie Maßnahmen zur Wärmedämmung. Für eine grundlegende Heizungsmodernisierung – insbesondere bei Nutzung erneuerbarer Energien – sind die Konditionen im neuen Bafa-Programm jedoch in der Regel attraktiver.

Weitere Förderungen in 2021 absehbar

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat im November die Entwürfe der technischen Mindestanforderungen zur neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorgelegt. Demnach werden die bestehenden Gebäudeförderprogramme ab dem nächsten Jahr in einem optimierten und vereinfachten Förderangebot zusammengeführt.

Wie vielfach kommuniziert, ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Anfang November in Kraft getreten. Es führt das Energieeinspargesetz (EnEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das bisherige Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen. Der ZVSHK war auch hier zwecks politischer und fachtechnischer Beratung eng mit den zuständigen Bundesministerien vernetzt. Dabei ist es gelungen, dass die Energie- und Technologieoffenheit für die verschiedenen Heizungs- und Lüftungssysteme gewahrt bleibt. Zeitgleich mit dem Inkrafttreten des GEG hat der ZVSHK in Zusammenarbeit mit den SHK-Landesverbänden Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg einen Praxiskommentar erarbeitet. Er ist in Kürze über den Onlineshop des ZVSHK erhältlich.

ISH digital

Norbert Raida, langjähriges Mitglied und zwischenzeitlich Vorsitzender des Ausschusses Berufsbildung des ZVSHK, hat nach der letzten Sitzung seinen Rückzug erklärt. Vorstand und Mitgliederversammlung haben Kai Schaupmann zum Nachfolger gewählt.

Die ISH 2021 (22. bis 26. März) wird als rein digitale Veranstaltung durchgeführt. Die virtuellen Besucher werden sich mit der Terminkalenderfunktion ein Programm aus Meetings, Videocalls und Sessions selbst zusammenstellen können und erhalten daraus abgeleitete Vorschläge zu Produktpräsentationen und Angebote aus dem Rahmenprogramm. Als Teilnehmer kann man sich entweder über ein Livestreaming Produktvorstellungen anschauen oder Expertenvorträge, Presse-Events und Sonderschauen verfolgen. Dies wird zeitunabhängig möglich sein durch ein umfangreiches On-Demand-Angebot.

SBZ-Verleger ausgezeichnet

Erwin Fidelis Reisch, langjähriger Verleger des Gentner Verlags und Herausgeber des Fachmediums SBZ, ist in der Mitgliederversammlung via Livestream mit der Goldenen Ehrenmedaille der SHK-Verbandsorganisation ausgezeichnet worden. ZVSHK-Präsident Michael Hilpert würdigte die Jahrzehnte währende Verbundenheit des Verlegers zum SHK-Handwerk im Besonderen damit: „An erster Stelle stehen seine Verdienste um den schnellen Zusammenschluss des SHK-Handwerks in West und Ost. Von der ersten Stunde an war er daran beteiligt und hat dies in persönlichem Einsatz befördert. In meinen Augen ist das geradezu ein historisches Verdienst, das für immer in die Annalen unseres Handwerks eingegangen ist.“

Erwin F. Reisch hatte darauf via Webcam eine Antwort: „Mir hat es immer viel Freude gemacht zu sehen, mit welcher Innovationskraft sich diese SHK-Handwerke weiterentwickelt haben. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen darum, dass es diese Berufe auch in 30 oder 50 Jahren noch geben wird – wenn auch in veränderter Form.“